Amtsblatt der Stadt Steyr 1968/6

6 Amtsblatt der Stadt Steyr Jahresbericht 1967 des Standesamtes der Stadt Steyr 1 m Berichtsjahr hat sich die Zahl der Eheschließun- gen im Vergleich zum Rekordjahr 1966 etwas ver- ringert und beträgt 37 5 (1966: 401). 17 Steyrer Braut- paare heirateten in anderen österreichischen Standesäm- tern, während weitere 58 Steyrerinnen und Steyrer sich in anderen europäischen Staaten, und zwar 35 in Deutsch- land, 16 in der Schweiz, 2 in Frankreich und je 1 in Belgien, den Niederlanden, in der Türkei, in Schweden und der Tschechoslowakei vermählten. Von den in Steyr getrauten Paaren waren in 292 Fällen beide Partner ledig; in 5 Fällen war ein und in 4 Fällen waren beide Teile verwitwet, in weiteren 45 Fäl- len ein und in 22 beide Teile geschieden; in 7 Fällen war ein Teil verwitwet und der andere geschieden; schließlich heirateten in 7 Fällen die geschiedenen Ehe - gatten einander wieder. Der Anteil der minderjährigen Bräute ist von 35 o/o im Jahre 1966 auf 33, 6 °/oim abgelaufenen Jahr gesunken. Von den Bräutigamen waren 26 (6, 9 o/o) noch nicht 21 Jahre alt. Die jüngste Braut war 15 Jahre und die älteste 64Jahre alt. 7 Bräutigame heirateten mit 18 Jahren (Min - destalter), während der älteste Bräutigam im 77. Lebens- jahr stand. Von den im Berichtsjahr getrauten Paaren besaßen 9 Bräutigame und 10 Bräute die deutsche Staatsbürgerschaft, ein Bräutigam und eine Braut die amerikanische, 2 Bräu- tigame die italienische, einer die libanesische und zwei die ungarische Staatsbürgerschaft. Von den Bräuten besaß eine die ungarische Staatsbürgerschaft und eine war Bür- gerin von Sierra Leone (Afrika). Die Staatsbürgerschaft von zwei Männern und einer Frau war ungeklärt. Sechs Ausländerinnen erwarben durch Abgabe einer entspre- chenden Erklärung nach der Trauung die österreichische Staatsbürgerschaft. Die Gesamtzahl der im Familienbuch des Stan- desamtes Steyr verzeichneten Ehen betrug mit Jahres- ende 11. 303. Davon wurden im Jahre 1967 86 durch Tod und 64 durch gerichtliches Urteil aufgelöst. Bis- her wurden von den vor dem Standesamt Steyr geschlos- senen Ehen insgesamt 1520 (13, 4 o/o) durch Tod und 1407 (12, 4 o/o) durch Scheidung aufgelöst. Im vergangenen Jahr war abermals ein Geburten- rekord zu verzeichnen. Insgesamt 2188 Kinder (1966: 2142) erblickten das Licht der Welt, und zwar 1103 Kna- ben und 1085 Mädchen. 73 o/o (1593) der Kinder stammen von nicht ortsansässigen Müttern und nur 27 o/o (595) stam- men von Steyrer Müttern. Von den Kindern sind 1960 (89,6o/o) ehelich und 228 (10, 4 o/o) unehelich geboren. Die Gesamtzahl der in den Geburtsregistern des Standesamtes verzeichneten Geburten betrug mit Jahres- ende 38. 213. 135 uneheliche Kinder erlangten durch die nach- trägliche Eheschließung ihrer Eltern die Rechtsstellung eines ehelichen Kindes, während weiteren 33 unehe- lichen Kindern der spätere Ehemann der Mutter seinen Familiennamen gab sowie 208 uneheliche Kinder von ihrem Vater anerkannt wurden.Schließlich wurden noch 26 Kinder adoptiert. Die Zahl der Todesfälle ist etwas angestiegen und betrug 728 Personen (1966: 718). 417 der Verstorbenen stammten aus Steyr und 311 Personen von auswärts. Acht Steyrer waren über 90 Jahre alt, von denen der älteste bereits das 94. Lebensjahr vollendet hatte. Durch Verkehrsunfälle büßten 9 Menschen, durch Arbeits- unfälle 5 Menschen ihr Leben ein. Dem Standesamt wurden im Berichtsjahr noch 3 Kriegssterbefälle ange- zeigt und schließlich wurden noch 14 Totgeburten re- gistriert. Wenn man die Zahl der von ortsansässigen Eltern stammenden Kinder der Zahl der verstorbenen Steyrer Bürger gegenüberstellt, ergibt sich eine natürliche Be- völkerungszunahme von 178 Personen. •• Die Straßennamen Steyrs Kammermayrstraße: Sie führt von der Arbeiter- straße nach Südosten zur Gemeindegrenze von St. Ulrich. Im Jahre 1920 wurde sie nach dem "Kammermayrgut" benannt, welches jetzt den Steyr- Werken gehört. Ing. - Kaplan-Gasse: Dieser 1948 benannte Straßen- zug verläuft von der Resthofstraße nach Osten. Ingenieur Viktor Kaplan (geb. 1876 in Mürzzuschlag, gest. 1934 in Unterach/Attersee) erfand 1912 die nach ihm benannte Turbine. Sie stellt heute eine der wichtigsten Wasser- turbinen dar. Karolinengasse: Sie verläuft von der Schwimm- schulstraße nach Westen und wurde 1880 nach der 1878 verstorbenen Gattin Josef Werndls benannt. Kasemgasse: Im Gebiet der ehemaligen Artillerie- kaserne gelegen, verbindet sie die Rooseveltstraße mit der Posthofstraße. Ihren Namen erhielt sie im Jahre 1922. 90 8. Katzenwaldgasse: Als Sackgasse führt sie von der Damberggasse nach Nordosten. Die Bezeichnung erhielt sie 1922 nach dem in dieser Gegend gelegenen"Katzen- wald". Ortsbezeichnungen dieser Art kommen in länd- licher, meist ausgesprochen abgeschiedener Gegend vor. Es kann aber auch sein, daß wilde oder verwilderte Katzen, die gerade in abgeschiedener Gegend früher sehr verbreitet waren, in diesem Fall die Ursache für die Namensgebung waren. Kegelprielstraße: Diese Straße erstreckt sich von der Sierninger Straße zur Staffelmayrstraße. Benannt ist sie wahrscheinlich nach dem Bauerngut "Kegelmayr" • Alte Bezeichnungen waren "im Prüll", "Kögl Brüll", "Kegelprill" und "Gegelbrühl", wobei "priel" soviel wie "Berg" bedeutet. Kellaugasse: Benannt nach der alten Flurbezeich- nung "Kellau", verläuft sie von der Haratzmüllerstraße zum Fischhubweg.

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