Amtsblatt der Stadt Steyr 1968/6

1968 Amtsblatt der Stadt Steyr 3 (S 53. 000,--), dem Ankauf einer Seilwinde (S 44. 000, - -) für das Städtische Wasserwerk sowie dem Einbau einer Omnibuswaschanlage in die neue Autobusgarage in Münichholz (S 195. 000, --) zu. Die Fliesenleger- und Pflastereiarbeiten für den letztgenannten Neubau (S 82. 000, --) wurden vergeben. Zum Zwecke des Anschlusses eines Wohnblockes der Steyr- Werke auf der Ennsleite an das städtische Wasserleitungsnetz wurden gegen Leistung der Grab- arbeiten durch die Interessenten S 20. 000, - - bewilligt. Schließlich wurden die Personalansuchen be- handelt. Hinsichtlich der auf Grund der entsprechenden Beschlüsse mit Wirkung vom 1. 5. 1968 ausgesprochenen Beförderungen und Überstellungen wird auf die an anderer Stelle dieses Amtsblattes befindliche Verlautbarung hin- gewiesen. Als Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungsge- sellschaft der Stadt Steyr vergab der Stadtsenat folgende Arbeiten: Ennsleite XXI: Grundierungsarbeiten; Wiederaufbauvorhaben Ennsleite XIX: Zimmer- mannsarbeiten im Hochhaus "O", Verlegung vonFuß- bodenbelägen und Sockelleisten, Durchführung zusätz- licher Baumeisterarbeiten und Installierung von Motor- schutzschaltern für die Zentrifugen in den Gemeinschafts- waschküchen; Ennsleite XVIII f/1 - 3: Lieferung von Fertigteil- decken; Tabor XVI: Elektroinstallationsarbeiten; Schlüsselhof V/ 1 - 3: Anschluß an das Energie- netz der OKA. Insgesamt wurden Aufträge im Werte von S 1,250.000, -- vergeben. * * Kanalisierung-Sammler F Das Stadtgebiet von Steyr wird in verschiedene Entwässerungsabschnitte unterteilt, wovon der nörd- lichste mit F bezeichnet wird. Dieses Entwässerungsge- biet liegt auf einer Schotterterrasse am linken Ennsufer und wird von einer Hochterrasse in weitem Bogen (Stein- Neustift-Gleink) umschlossen. Die nördliche Begrenzung desselben bildet die Stadtgrenze bei Dornach. Im Süden schließt, etwa in der Linie Hochbehälter Stein - llaupt- reparaturwerkstätte der Steyr-Werke, das Entwässerungs- gebiet E an. Der Abschnitt F mit einer Größe von ca. 320 ha bildet zur Zeit die einzige Ausdehnungsmöglich- keit für die Stadt. Mit seiner geringen Bebauungsdichte und der verkehrsmäßig günstigen Lage an der Eisenbundes- straße wird der künftige Bebauungsschwerpunkt in jenem Bereiche liegen. Durch den Bau von drei I Jauptsammlern sollen vorerst die Siedlungen Stein, lnfang, Gleink, Dornach und Hausleiten erfaßt werden. Die Abwasser- reinigung selbst wird in einem mechanisch - biologischen Klärwerk erfolgen, welches unmittelbar neben dem Enns- ufer in Hausleiten errichtet werden soll. Die Bedeutung dieses Großkanalprojektes wird noch dadurch unter- strichen, daß ein wesentlicher Teil dieses Entwässerungs- abschnittes im Grund wasserschongebiet der Stadt Steyr liegt. Bisher war eine befriedigende Lösung des Abwasser- problemes infolge Fehlens einer zentralen Ortska- nalisation nicht möglich. Zahlreiche unkontrollierbare Einleitungen in den Dornacherbach führen zu Ver- schmutzungen des Grundwassers und möglicherweise zur Gefährdung der Trinkwasserversorgung. Die Länge der Ilauptstränge allein wird etwa 7 000 m betragen. Bei Vollausbau können an Regen- und Schmutz- wässern ca. 10 000 l / sek. abgeführt werden. Die Di- mensionen dieses Kanalsystems sind daher im Hinblick auf die zukünftige Bebauung und Größe des Gebietes so- wie des teilweise nur sehr geringen Gefälles entsprechend groß. So besitzt der Maximalquerschnitt des Sammlers F 1 eine Höhe von 210 cm und eine Breite von 140 cm. Zahlreiche Sonderbauwerke, wie Tosbecken (Energie- vernichter) amFußederSteinhänge, Regenentlaster, Ab- sturzschächte usw. erfordern größere Baumaßnahmen. Sämtliche Sonderbauwerke und Kanalprofile werden an Ort und Stelle betoniert. Die Kosten dieses größten von Steyr bisher durchgeführten Kanalprojektes belaufen sich nur für die Hauptsammler I und III sowie für die Klär- anlage auf ca. S 24,000.000, --. Derzeit befinden sich bereits zwei Abschnitte im Bau. Der erste führt von der Einmündung in die Enns, unweit des Gasthauses Sandmair über den Steilhang, überquert sodann den Reitplatz beim Resthof und findet seinen Anschluß an einen bereits bestehenden Entwässe- rungskanal der GFM. In diesen Strang werden die Ab- wässer der Autoreparaturwerkstätte einmünden, was zum Verschwinden des sogenannten "Schwarzen Wasser- falles" am Steinwändweg führen wird. Außerdem werden noch die GFM, sämtliche geplante Wohnobjekte derbe- reits der Stadtgemeinde eigenen Resthofgründe und ein Teil der Siedlungen am Steinwändweg angeschlossen. Unmittelbar oberhalb der Ausmündung in die Enns be- findet sich ein großes Regenentlastungsbauwerk, welches mit Hilfe eines doppelten Streichwehres eine Trennung der Sc hm utzwässer von den Regenüberwässern erlaubt. Letztere gelangen sodann durch das oben erwähnte Aus- laufbauwerk in die Enns. Die Fäkalabwässer werden durch einen etwa 750 m langen Strang parallel zur Enns zum Klärwerk Hausleiten abgeführt . Am Fuße des Steinwänd- weges selbst befindet sich ein Tosbecken mitPrallwand, welches der Energievernichtung dient. Die Arbeiten am Steilhang selbst gestalteten sich besonders schwierig, da infolge des großen Sohlgefälles(620 ö /oo kein rationeller Maschineneinsatz mehr möglich war und im Bereich des Absturzbauwerkes an der Böschungskante umfangreiche Sprengarbeiten bis in etwa 7 m Tiefe durchgeführt werden mußten. Der 2. Bauabschnitt, welcher sich von einem zweiten Ausmündungsbauwerk in die Enns über Hausleiten und Dornach bis zur Eisenbundesstraße erstreckt, ist in drei Baulose unterteilt. Er weist besonders große Künetten- liefen bis zu 9 m auf, da eine Geländewelle bei Dornach durchstoßen werden muß. Die Ausführung dieser Arbeiten erfordert besondere Spezialgeräte. So sind modernste Tieflöffelbagger im Einsatz, die eine Tiefe bis zu 11 m erreichen können. Das Einebnen der Grabensohle ge- schieht durch Schubraupen, die sich fallweise in 8 m Tiefe bewegen. Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen sind nötig. So werden die Betonierarbeiten für die Sohle im Schutze eines ca. 3. 5 m hohen Stahlfangkäfigs, für 87

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