Amtsblatt der Stadt Steyr 1968/3
6 Amtsblatt der Stadt Steyr 1968 Die Straßennamen Steyrs Gabelsbergerstraße: Sie verbindet die Preuenhuber- straße mit der Redtenbachergasse, Der im Jahre 1789 in München geborene Franz Xaver Gabelsberger schuf eine weitverbreitete Kurzschrift, Ihr System wurde auf viele Sprachen übertragen und mit zur Grundlage der heutigen deutschen Kurzschrift verwendet, Leo-Gabler-Straße: In Münichholz gelegen, ver- läuft diese Straße westlich der Punzerstraße zur Buch• holzerstraße. Der am 11. 5, 1908 in Wien geborene Lederarbeiter Leo Gabler wurde im Verlauf der Februar- kämpfe des Jahres 1934 verhaftet und in ein Anhaltela- ger gebracht.1937 ging er ins Ausland, kel)rte im Mai 1941 illegal in seine Heimat zurück und schloß sich der öster- reichischen Widerstandsbewegung an. Schon im Oktober des gleichen Jahres aber wurde Gabler verhaftet und in das Wiener Gestapogefängnis am Morzinplatz eingelie- fert,,Im Juni 1943 wurde er zum Tode verurteilt und im folgenden Monat hingerichtet. Seine letzte Ruhestätte befindet sich im Wiener Zentralfriedhof. Gablonzer Straße: In Gleink, und zwar im Sied- lungsgebiet südlich des Meierhofes gelegen, ist sie nach den Gablonzern benannt,welche ·sich dort angesiede lt ha- ben. Galileistraße: Sie führt von der Glöckelstraße zur Keplerstraße, Der italienische Naturforscher Galileo Galilei (1564 - 1642)° entdeckte mit einem selbstgebau- ten Fernrohr unter anderem die Phasen des Pla neten Venus, die Unebenheit der Mondoberfläche und die Ju- pitermonde. Gartenbauerstraße: Die in der Landarbeitersiedlung ve rlaufende Straße ist nach dem Bauernhaus "Ga rten- bauer" benannt. Gärtnergasse: Sie erstreckt sich von der Siernin- ge r Straße zur Aichetgasse und erhielt wahrscheinlich ihren Namen im Jahre 1880 nach einem Gärtner, der dort gelebt hat. Gasteigergasse: Diese von der Röselfeldstraße zur Ufergasse führende Straße wurde nach dem durch seine Wasserbauten berühmt gewordenen Tiroler Hans Gastei- ge r benannt, der im Jahre 1569 den Bau des Schiffswe- ges, auch "Roßweg" oder "Treppelweg" genannt, von He imbach bis Hieflau übernahm, 1583 war der Bau voll- e ndet. Gaswerkgasse: 1880 wurde ihr der Name nach dem dort 186 7 eröffneten Gaswerk gegeben, Sie verbindet die Fabrikstraße mit der Direktionsstraße. Gleinker Gasse: Sie stellt die Verläqgerung der Kirchengasse - Rooseveltstraße dar, wobei das steile Straßenstück beim Schnallentor "Schnallenberg" heißt. Glinsnerweg: In der Löwengutsiedlung gelegen, ve rläuft er östlich der Weinzierlstraße und ist nach dem Baue rnhof Glinsner benannt, 42 V. Otto·Glöckel•Straße: Sie verbindet die Wokral- straße mit der Arbeiterstraße. Otto Glöckel, geboren 1874 in Pottendorf/NÖ., gestorben 1935 in Wien, ist als S.;hulreformer und sozialdemokratischer Politiker bekannt. Sein J.ebenswerk war die im Jahre 1919 von ihm als Unterstaatssekretär für Unterricht (1918 - 1920) eingeleitete Schulreform, wozu er 32 führende Schul- männer aller politischen und pädagogischen Richtungen berief. Seinem Schulprogramm lagen als Gesichtspunkte Kindgemäßheit, Bodenständigkeit und Gemeinschaftser- ziehung zugrunde. Er setzte sich ferner für die soziale Besserstellung der Lehrkräfte und die Errichtung von Elternvereinen ein. Gmainpla tz: Er befindet sich in der Waldrand· siedlung östlich der Plattnerstraße. Gmainplatz ist eine alte Bezeichnung für Gemeindeplatz. Goethestraße: Diese auf der Ennsleite gelegene Straße fiel zum Großteil der Verbauung zum Opfer. Sie ist nach dem neben Friedrich Schiller größ• ten deutschen Dichterfürsten (geboren 1749 in Frank- furt a . M., gestorben 1832 in Weimar) benannt, der in seinen formvollendeten Meisterwerken all dem Aus- druck und Gesta lt gegeben hat, was als Vermächtnis der Goethezeit in die deutsche und europäische Gei- stesgeschichte eingegangen ist. Gregor-Goldbacher-Straße: Beginnend beim Christ· kindlweg ve rläuft sie nach Westen durch das ganze Sied- lungsgebiet. Gregor Goldbacher verfaßte eine Reihe von Arbeite n zur Stadtgeschichte und leistete ebenso wie Sepp Stöge r auf dem Gebiet der Mundartdichtung Her- vorrage ndes. Goldhanstra ße: Benannt nach dem in Gleink be- findlichen Vierkanthof "Goldhan ", führt sie von de Steiner Stra ße zur Weinzierlstraße. Den Namen er- hielt sie im Jahre 1938 anläßlich der Eingemeindung. Goldschmiedgasse: Es ist dies ein von der Enge zum Ennskai verlaufendes Gäßchen, welches nach den dort wohnhaft gewesenen Goldschmieden benannt ist und noch im 18. Jahrhundert "Glasergassl" hieß, Grabmerstraße: Sie stellt die Verbindungsstraße zwischen Wolfernstraße und Weinzierlstraße dar _und ist nach dem Vierkanthof '.'Grabmer" benannt. Grabnerweg: Die in Gleink von der Goldhanstra- ße nach Westen zum Vierkanthof ""Grabner" verlaufende Straße ist nach diesem bezeichnet, Grenzgasse: Sie führt von der Haratzmüllerstraße zum Fischhubweg und erhielt den Namen im Jahre 1922 deshalb, weil hier zu dieser Zeit die Stadtgrenze ver- lief. Grillparzerstraße: 1921 erbaut, erhielt sie im fol·
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