Amtsblatt der Stadt Steyr 1968/3
4 Amtsblatt der Stadt Steyr 1968 nach Nageltype zwischen 800 und 1. 800 Stück pro Schmied betrug, zustande zu bringen. Zuerst mußte das Rohmaterial "vorgestreckt", das heißt, angespitzt und dann auf die erforderliche Länge "ausgehämmert" werden. Nachher erfolgte das "Schei- beln ", das ist die Herstellung der Rohform des Nagel- kopfes und das sogenannte "Abschabeln ", das Einkerben und Abbiegen des Werkstückes, damit es leichter vom Rohling zu trennen war. Über dem Nageleisen wurde dann die gewünschte Kopfform des Nagels ausgeschmie- det. Zuletzt wurde der Nagel mittels des Schnellers in * ein Sieb befördert. Am Wochenende oder bei Bedarf wurden die Nägel gezählt und zum Verkauf in selbst angefertigte Hüllen verpackt und zum Versand gebracht. Mit der Einrichtung der Schmiede hat das Hei- mathaus Steyr nicht nur ein neues Ausstellungsobje~t erhalten, sondern vielmehr ist damit ein traditionsrei- ches Handwerk als Zeugnis aus einer Zeit, wo der Mensch im wahrsten Sinne des Wortes sein Brot mit der Hände Arbeit verdienen mußte, vor dem Vergessenwerden be- wahrt und der Nachwelt überliefert worden. WETTBEWERB II MAHNMAL STEYR II Um die an der Westfassade der Stadtpfarrkirche be- stehende Denkmalanlage umzubauen bzw. zu er- weitern, schrieb die Stadtgemeinde Steyr im vergange- nen Jahr einen Wettbewerb aus. Man dachte daran, die- ses Denkmal in Form eines Mahnmales für die Kriegs- und Zivilopfer beider Weltkriege auszubauen. Als be- sondere Richtlinien für die Teilnehmer an diesem Wett- bewerb waren unter anderem die Erhaltung des bereits bestehenden Denkmales als Kern einer neuen Anlage und die Gestaltung der Freiflächen des gesamten Bruckner- platzes zu berücksichtigen. Die Stadtgemeinde setzte für die ersten drei Preisträger eine Summe von S 22.500, - aus, und zwar sollte der 1. Preis mit S 10. 000, -, der 2. Preis mit S 7. 500, -- und der 3. Preis mit S 5. 000, - dotiert werden. \ - - - - M □□□ 11 ~ 111 DDD - -~ DAS MIT DEM 2. PREIS AUSGEZEICHNETE PROJEKT "MAHNMAL STEYR" 40 Von den insgesamt zwölf eingereichten Projekten, wovon ein Projekt eine und ein weiteres zwei Varianten umfaßte, erfüllte mehr als die Hälfte nicht die an sie gestellte n Forderungen. Da es sich dabei aber um einen so hohen Prozentsatz handelte, wurde von der Jury be- schlossen, sämtliche Projekte einer Beurteilung zu un- terziehen. Das Preisgericht, welches am 1. Februar dieses Jahres zusammentrat - ihm gehörten neben Bürgermei- ster Josef Fellinger noch die beiden Bürgermeister-Stell- vertreter Landesschulinspektor Prof. Stephan Radinger und Leopold Petermair, Stadtrat Manfred Wallner, Ober- rat des wissenschaftlichen Dienstes Dr. Otto Wutze!, Architekt Dipl.-Ing. Gottfried Nobl, Stadtpfarrer Kon- sistorialrat Johann Steinbock und Stadtbaudirektor Se- natsrat Dipl. -Ing. Erich Piffl an - kam nach mehrma- liger Beratung zu dem Ergebnis, infolge des mäßigen Niveaus der eingereichten Projekte keinen ersten Preis zu vergeben. Es ergab sich nun die Notwendigkeit, ei- ne Neuverteilung der Preise vorzunehmen. Die Jury be- schloß, zwei 2. Preise mit je S 5. 000, - sowie einen 3. Preis mit S 3. 500, - zu vergeben. Der Rest der ausge- setzten Summe soll an die verbleibenden Wettbewerbs- teilnehmer in gleich hohen Arbeitshonoraren ausbezahlt werden. Von den in die engere Wahl gelangten Kandida- ten wurden nach eingehe nder Beratung und gewissen- haftem Abwägen der Vor- und Nachteile der einzelnen Projekte die Preise wie folgt festgesetzt: 2. Preis: Wa lter Leitner, akademischer Bildhauer, WiP.n; 2. Preis: Josef Prie metshofer, Bildhauer, Steyr; 3. Preis: Ignaz Dunst, Steyr. Wie schon erwähnt, entsprach das Niveau der ein- gereichten Projekte, die vom 5. 2. bis 11. 2. 1968 im Ausstellungsra um (Hoftrakt) des Rathauses zu besichti- gen waren, leider nicht den Erwartungen, die man auf Grund der günstigen Dotierung und exakten Vorbereitung seitens der Stadtgemeinde Steyr eigentlich hegen konnte. * *
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