Amtsblatt der Stadt Steyr 1968/2

1968 Amtsblatt der Stadt Steyr 3 Schließlich genehmigte der Stadtsenat die Ver- pachtung des Schloßparkpavillons und einer daneben ge- legenen kleinen Grundfläche zum Zwecke der Errichtung und des Betriebes eines Kaffee-Restaurants sowie eines Minigolfplatzes an einen Interessenten. Mit den diesbe- züglichen Umbauarbeiten soll innerhalb einer Frist von sechs Monaten nach Unterfertigung des Pachtvertrages begonnen werden. Die auf Grund der Zustimmung des Stadtsenates mit Wirkung vom 1. 1. 1968 erfolgten Überstellungen und Beförderungen im Personalstand des Magistrates sind an anderer Stelle in diesem Blatte zu ersehen. Nach der Sanktionierung einer Bürgermeister - Ver- fügung betreffend die Zustimmung zur Erlassung eines Fahrverbotes für den Dachsbergweg (Teilbereich zwischen dem Hause Nr. 4 und der Kreuzung mit dem unbe- nannten Verbindungsweg zur Wolfernstraße) beendete der Senat seine Sitzung. Als Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungsge- sellschaft der Stadt Steyr hatte der Senat diesmal ledig- lich Aufträge im Werte von S 58. 000, - - zu vergeben: Ennsleite XIX - Herstellung von Trenngütern für die Dachterassen der Hochhäuser 0, P und R, Herstellung von Durchbrüchen für die Fernsehleitungen in den Wohn- blöcken A, B, C und in den Hochhäusern, 0, P und R; Tabor XVI - Verschalung der Loggienrückwände. Zuletzt genehmigte der Aufsichtsrat die Endab- rechnung für die Bauten Tabor XV/1 - 2 (insgesamt 20 Wohneinheiten, Gesamtkosten S 4,917. 000, - - ) und Schlüsselhof VI/1-3(24 Wohneinheiten, S 5, 388. 000,- ). Aus dem Gemeinderat D er Gemeinderat hielt am 20. 12. 1967 unter dem Vorsitz von Bürgermeister Josef Fellinger die 4. ordentliche Sitzung, im heurigen Jahr die letzte, ab. Traditionsgemäß war diese Sitzung der Beschlußfassung über den Nachtragsvoranschlag 1967 sowie den Voran- schlag 1968 allein gewidrpet. In vierstündiger, äußerst sachlich geführter Debatte konnte ein jeder der im Ge- meinderat vertretenen Parteien entsprechendes Ergebnis erzielt werden, das seinen Ausdruck in der einstimmigen Annahme beider Anträge fand. Der Nachtragsvoranschlag für das laufende Finanz- jahr weist einen ausgeglichenen ordentlichen und außer- ordentlichen Haushalt auf. Der ordentliche Haushalt schließt mit 112, 6 Mill. Schilling ( ursprüngliches Präliminar 95, 5 Mill. Schilling) und der außerordent- liche Haushalt mit 59, 7 Mill. Schilling - der Voran- schlag sah ursprünglich 57, 1 Mill. Schilling Ausgaben bei einem Abgang von 28, 4 Mill. Schilling vor. Der Voranschlag für das Jahr 1968 enthält im ordentlichen Haushalt Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 102, 4 Mill. Schilling, im außerordentlichen Haushalt Aus- gaben in der Höhe von 45, 2 Mill. Schilling und Ein- nahmen von 22, 6 Mill. Schilling. Der außerordentliche Haushalt 1968 weist somit einen Abgang von 22, 6 Mill. Schilling auf. Dies bedeutet, daß derzeit eine Deckung für außerordentliche Ausgaben lediglich in Höhe von 22, 6 Mill. Schilling vorhanden ist und Projekte, die diese Summe überschreiten, nur durchgeführt werden können, wenn zusätzliche Mittel aufgebracht werden können. Der Bürgermeister wünschte am Ende der Sitzung namens der Gemeindevertretung der Bevölkerung der Stadt frohe Festtage und ein gutes und erfolgreiches Neues Jahr. * * Restaurierung der Fassade des Meditz-Hauses D urch die tatkräftige Subventionierung der Stadtge- meinde und des Bundesdenkmalamtes konnte die Fassade des Meditz-Hauses, Stadtplatz 9, eine der schön- sten Barockfassaden Oberösterreichs, einer gründlichen Restaurierung unterzogen werden. Die letzte Restaurie- rung vor 50 Jahren wurde nur oberflächlich durchgeführt, wie man am lose gewordenen Dekor und verschiedenen Ergänzungen feststellen konnte. Nach Freilegung der Fassade mußten viele Ergän- zungen durchgeführt werden. Besonders stark war die Attika in Mitleidenschaft gezogen, an der fast sämtli- che Stuckverzierungen erneuert wurden und infolge ihrer weitausragenden plastischen Form einer gründlichen Verankerung bedurften. Schwere Schäden verursachte. auch das von den Fenstern herabfließende Regenwasser, wobei unterhalb dieser bis zu 50°lo der Verzierungen er- gänzt werden mußten. Am Erker, oberhalb des Portales wurde ein gotischer Wappenfries freigelegt. Geplant ist, denselben zu restaurieren und mit Wappen zu versehen. Diese müssen jedoch erst eruiert werden, da an den ver - bliebenen Resten wenig zu entnehmen ist. Allgemein sei noch erwähnt, daß die Fassade, ursprünglich gotisch, 1543 unter Beibehaltung der zwei vorhandenen gotischen Giebeln im Renaissancestil um- gebaut worden sein dürfte. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erhielt die Fassade ihre barocke Form. Foto Hartlauer 19

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