Amtsblatt der Stadt Steyr 1967/5

1967 AMTSBLATT DER STADT STEYR 9 SENATSRAT L. S. RUTSCHKA, ÖSTERREICHISCHER STÄDTEBUND, ERÖFFNET DIE 16. KOM- MUNALSTATISTISCHE TAGUNG. de auch von der Presse entsprechend ausführlich behan- delt. Obermagistratsrat Dr. Josef Höfinger, Magistrat Linz, sprach über das Thema: "Methoden zur Erlan- gung einer Strukturanalyse". Sowohl in der Landespla- nung, wie auch bei den Gemeinden, werden dringend Analysen der Bevölkerung benötigt, um den veränder- ten Bedürfnissen Rechnung tragen zu können. Bei Struk- turuntersuchungen müssen geographische Gegebenheiten ebenso berücksichtigt werden, wie die Bevölkerungsent- wicklung, der Wohnungsbestand, die Pendlerwande- rung, die Wirtschaftsstruktur und die Verwaltung. Über "Fremdenverkehr in Zahlen" referierte Direk- tor Walter Köppl, Landesgeschäftsführer des Kärntner Gemeindebundes. Ein besonderes Merkmal im Öster- reichischen Fremdenverkehr sei die Tatsache, daß die Ausländerübernachtungen mehr als das Doppelte der Inländerübernachtungen betragen, während ·im klassi- schen Fremdenverkehrsland Italien fast 60 o/o der Ge- samtübernachtungen auf Inländer entfallen. Direktor Köppl erörterte eingehend die dem Urlaubsgast zur Ver- fügung stehenden Einrichtungen. Die Frage, ob die für den weiteren Ausbau der Fremdenverkehrsgebiete er- forderlichen Investitionen, welche mit 3, 16 Milliarden Schilling beziffert wurden, lohnend seien, beantwortete der Redner mit einem eindeutigen "Ja", wenn man die Deviseneinnahmen betrachtet, die uns der Fremdenver- kehr bringt. Am zweiten Tag sprach Magistratsoberkommissär Dr. Seipelt, Magistrat Linz, über: "Erfahrungen mitder Wohnbaustatistik". Der jahrelange Wunsch der Gemein- den, die Baustatistik zu einer Primärstatistik zu machen. sei mit Einführung der neuen Wohnbaustatistik in Erfül- lung g~gangen, habe aber arbeitsmäßig den Gemeinden keine Erleichterung gebracht. Wie vorauszusehen war, ist das Zählblatt "D ", welches über Baukosten und Fi- nanzierung Auskunft geben soll, ein besonders neural- gischer Punkt. Die vielfach negative Einstellung der Be- völkerung gegen alle Statistiken, in welchen nur eine zusätzliche Arbeitsbelastung erblickt werde, bereitet große Schwierigkeiten. Als letzter Redner der Tagung referierte Direktor Dr. Friedrich Lechner, Landesgeschäftsführer des oö. Ge- meindebundes über: "Kommunale Praxisfragen aus dem Bereich der Statistik und Koordinierung der statistischen Erhebungen". Die Gemeinden haben durch die vielen Auftragsstatistiken große Belastungen zu tragen. Eine bessere Planung des Statistischen Zentralamtes sei wün- schenswert. Dr. Lechner zeigte die Möglichkeit einer Reihe von Vereinfachungs- und Verbesserungsvorschlä- gen auf, um einerseits genauere Ergebnisse zu erzie- len, andererseits aber durch Koordinierung verschiede- ner Erhebungen und Inanspruchnahme der Mithilfe von Kammern und Ortsbauernräten die Arbeit in der Ge- meindestube zu erleichtern. Gerade dieser Beitrag von Dr. Lechner zeigte deutlich, wie sehr die Anliegen der Städte und der Gemeinden dieselben sind. Die einzelnen Referate standen jeweils zur Dis- kussion, an der sich viele Tagungsteilnehmer betei- ligten. Auch die Presse nahm regen Anteil an der Ta- gung und berichtete eingehend über einzelne Referate. 77

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