Amtsblatt der Stadt Steyr 1967/4

4 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1967 Sparkasse in ste,r In der großen und leistungsfähigen Fahrschule Steyrs ING. STAUDINGER machen Sie am besten Ihre Führer- scheine für Motorrad, PKW und LKW Kursbeginn jederzeit! Pachergasse 12 führt 56 Haratzmüllerstraße 50 Tel. 27745 vorbildlich Ihr Fachgeschäft l.u. l KLEIN ENGE 27 MOBELHALLE LANG Steyr, Schloß Lamberg Besuchen Sie uns auch ein- mal in der neuen Möbelhalle an der Haagerstraße sodaß sein Haupteinkommen 500 Gulden ausmachte. Dazu kamen noch 40 Gulden Holzgeld und die Gebüh- ren (Taxen) für die Führung bestimmter Amtsrechnun- gen, für die Ausstellung von Urkunden und für die Anfer- tigung von Abschriften. So erhielt er z. B. für eine "Heirats-Abred" vornehmer Brautleute drei bis vier Ta- ler, von einem "Vertrag" zwei oder drei Taler, für einen Geburtsbrief reicher Bürger zwanzig Schilling bis drei Gulden, "bei gemeinen aber und Handwerksleuten von zwölf Schilling bis in zwei Gulden". Ein Lehrbrief ko- steteinenGulden bis 12 Schilling, ein "Bürgerabschied " vier Schilling bis einen Gulden, ein "Ratsbescheid" 20 bis 24 Kreuzer, ein Interzessionsschreiben 1 Schilling 18 Pfennig und eine "Abschrift" pro Seite vier Kreuzer. Dem Stadtschreiber aber wurde in der Instruktion · empfohlen, mit den Taxen "niemand ungebührlich zu beschweren", weil dadurch die Parteien veranlaßt wer- den, "mehrere Schreibereien als bisher beschehen, zur Kanzlei zu bringen". Artikel 7) bestimmte, daß er aus seinen Einkünften die Kanzleischreiber "mit ihrem Sa- lario selberst versehe". Wie dem Stadtrichter und Stadt- mautner verehrten im 16. Jahrhundert die Klöster Garsten und Gleink auch dem Stadtschreiber zu Martini je eine Gans . Bis in die Zeit Josefs II. waren über dreißig Stadt- schreiber in Steyr tätig. Zu den ersten zählt Hein rech der Schreiber. der 1344 in einer Garstner Urkunde als Zeuge Erwähnung findet. In der Reformationszeit versah durch 37 Jahre (1562 - 1599) der ausWolfseggstammende Melchior Heber (Höber) das Stadtschreiberamt. Drei Jahrzehnte lang (1641 - 1671) war auch J o - bann Leonhard Vogt von Vogtberg alsStadt- schreiber und Syndikus tätig. Sein Wirken fällt zum Teil noch in die überaus schwere Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Von den Stadtschreibern des 18. Jahrhunderts seien genannt Georg Bernhard Merkhl (1701 bis 1728) und Carl Joseph Huemayr I. V. Dr. (1728 bis 1749). Dieser erwarb sich besondere Verdienste um die 1740 in Nürnberg erfolgte Drucklegung der Annalen V. Preuenhuebers . . Die .noch in diesem Jahrhundert. größtenteils nach spätmittelalterlichen Gepflogenheiten arbeitende Stadt- schreiberei bestand bis 1786. In diesem Jahre kam es zur Einführung des juridischen Magistrates, wodurch eine Neu- organisation dieses Amtes notwendig wurde, dessen Auf- gaben in der Folgezeit an die Magistratsdirektion über- gingen. Dr. Josef Ofner (Stadtarchiv: Ratsprotokolle u. a. Archivalien. E. Kro- bath, Die Bürgermeister der Stadt Steyr und ihre Zeit. Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Heft 27 (1966). V. Preuenhueber, Annales Styrenses, 1740. Zitate z T. in heutiger Rechtschreibung) .

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2