Amtsblatt der Stadt Steyr 1966/3

1966 Amtsblatt der Stadt Steyr 3 Erneuerung der Kruglbrücke E s erwies sich als notwendig, die Kruglbrücke am 8. 7. 1965 wegen des Ausknickens der Obergurte der hölzernen Fachwerke sowie wegen einer seitlichen Durchbiegung der gesamten Brücke für den Verkehr zu sperren. Auf drei Jochen mit 4 x 18mStützweite war diese hölzerne Brücke i 940 errichtet worden, wobei die Konstruktionsunterkante auf den Hochwasserabfluß der Steyr Rücksicht nahm. Diese Höhenlage machte Stufen auf beiden Seiten notwendig, sodaß die Brücke nur mehr für Fußgänger benutzbar und nicht mehr als zwei Meter breit war. Die Brücke, welche vor dieser bis 1940 bestand, war befahrbar und verband beide Ufer ohne Stufen. Die um etwa zwei Meter tiefer liegende Konstruktionsun- terkante nahm jedoch keine Rücksicht auf die Hoch- wasserabfuhr. Nach Durchführung der Wasserrechtsverhandlun- gen wird zur Zeit die Kruglbrücke erneuert, wobei die Konstruktionsunterkante ca. 3 m über dem normalen Wasserspiegel liegt. Als Fußgängerbrücke soll sie nur eine lichte Breite von 2, 25 m erhalten. Da man bisher mit dem Holztragwerk hinsichtlich der Dauerhaftigkeit schlechte Erfahrungen gemacht hat, beschloß die Stadtgemeinde, diesmal Stahlträger zu verwenden. In Österreich werden aber nur Stahlträger mit einem Maximalprofil von 45 cm Höhe gewalzt, sodaß hinsichtlich der zugelassenen Durchbie- gung die Stützweite der Träger mit 14, 30 m beschränkt ist. Es ergeben sich daher statt der bisherigen drei Joche deren vier. Diese Erhöhung der Jochanzahl wurde bei der Wasserrechtsverhandlung konzediert. Dies umso- mehr, als die ursprünglich befahrbare Brücke (bis 1940) sieben Joche aufgewiesen hat. Die Joche erhalten Lär- chenpfähle und Kapbäume aus Eiche . Der Gehbelag be - steht aus Bohlen von 8 cm Dicke. Das Geländer wird 1 m hoch ausgeführt. Für die Brückenbenützer dürfte es ·von besondereminteresse sein, daß hinsichtlich der Stu- fen an den beiden Brückenenden eine Verbesserung ein- treten soll.AnStelle der bisherigen Stiegen sollen Ram- penstiegen angebracht werden, die einerseits das Befah- ren mit Kinderwagen usw. erleichtern, andererseits aber die ohnehin verbotene Befahrung mit Mopeds und dergleichen gegenüber einer reinen Rampe erschweren. Ergänzend soll erwähnt werden, daß die Herstellungsart der Joche aus Lärchenpfählen gewählt wurde, um die Kosten der Pfeiler zum einfachP.n TragwP.rk nicht zu hoch werden zu lassen, aber auch deshalb, weil die Steyr in etwa zehn Jahren höhenmäßig reguliert wer- den soll. Die Durchführung des Brückenbaues erfolgt im Jänner und Februar, da in diesen beiden Monaten die Steyr erfahrungsgemäß arm an Hochwasser ist. * * JAHRESBERICHT des Standesamtes der Stadt Steyr 1965 D ie Bücher des Standesamtes für das Jahr 1965 sind geschlossen. Wie üblich wird nachstehend wieder ein kurzer Überblick über die Bevölkerungsbewegung in un- serer Stadt gegeben. Insgesamt wurden in den Registern im abgelau- fenen Jahr 3 286 Personenstandsfälle beurkundet (1964: 3 194). Während die Zahl der Geburten um 13 und die Zahl der Todesfälle um 86 höher waren, lag die Zahl der Eheschließungen um 37 und die der Totgeburten um 7 niedriger. Im Vorjahr wurden 2 157 (1964:2144) Kinder ge- boren. Das ist ein neuer Geburtenrekord. Niemals zu - vor erblickten in Steyr in einem Jahr so viele Kinder das Licht der Welt. Wieder überwiegt das "starke Ge- schlecht". 1 102 Knaben stehen 1 055 Mädchen gegen- über. 28 mal gab es Zwillinge. Von Steyrer Eltern stam- men 617 (1964: 607), von auswärts 1540 (1964: 1 537) Kinder. Ehelich sind 1 907 (1 897), unehelich 250 (247) Kinder geboren. 156 (131) Kinder erlangten durch die nachträgli- che Eheschließung der Eltern die rechtliche Stellung eines ehelichen Kindes. Von den 5 923 seit 1939 in Steyr unehelich geborenen Kindern wurden bisher 2 273 (rund 39 o/o) legitimiert. 275 (252) Vaterschaftsanerkenntnisse wurden im vergangenen Jahr im Geburtenregister ver- merkt. Die Zahl der von den Vätern anerkannten unehe- lichen Kinder beträgt 3 751, das sind 63 o/o. 24 unehe- lichen Kindern gab der spätere Ehemann der Mutter sei- nen Namen, wodurch sich die Gesamtzahl der Namens- gebungen auf 467 erhöht. Die Gesamtzahl der Adoptiv- kinder beträgt 151. 19 Adoptionsverträge wurden im vergangenen Jahr abgeschlossen und gerichtlich bewil- ligt. 6 ehelich geborene Kinder wurden durch Gerichts- urteil für unehelich erklärt. Die Gesamtzahl der in den Geburtenbüchern des Standesamtes Steyr verzeichneten Geburten beträgt mit Jahresende 33 883. 351 (1964: 388) Paare haben im vergangenen Jahr die Ehe geschlossen. 59 (1964: 49) Steyrerinnen und Steyrer heirateten im Ausland, und zwar 41 in der Deut- schen Bundesrepublik, 16 in der Schweiz, ein Steyrer in Rumänien und eine Steyrerin in der Republik Somalia (Afrika). 18 Steyrer Paare heirateten bei anderen öster- reichischen Standesämtern (1964: 30 Paare). Unter den in Steyr getrauten Paaren befanden sich 1 Amerikaner, 1 Engländer, 1 Italiener, 3 Schweizer, 7 deutsche Staats- bürger und 6 Personen mit ungeklärter Staatsbürgerschaft. Der weitest gereiste Bräutigam, der sich eine Steyrerin zur Frau erkoren hatte, war zweifellos ein Hotelier aus Santa Fe in New Mexiko. Von den Bräuten waren 105 (1964: 135) minder- jährig, das sind fast 30 o/o (1964: 35 o/o). Eine Braut war 1ö Jahre alt, 18 standen im 17 . . 17 im 18 . . 22 im rn. und 46 im 20. Lebensjahr. 161 Bräute waren zwischen 21 und 25 Jahre alt (fast 46 o/o). Von den Bräutigamen stand einer im 18. Lebens- jahr (gesetzliches Mindestalter). 7 waren 12 und 19 20 Jahre alt. 196 Bräutigame waren zwischen 21 und 25 Jahre alt (56 o/o). Der älteste Bräutigam hatte das 71. Lebensjahr bereits vollendet. Bei 265 Paaren waren beide Partner ledig, bei 12 Paaren ein und bei 2 Paaren beide verwitwet, bei 54 Brautpaaren ein und bei 12 Paaren beide geschieden und bei 6 Paaren ein Partner verwitwet, der andere geschie- den. Die Gesamtzahl der seit dem 1. 1. 1939 beim Standesamt Steyr vollzogenen Ziviltrauungen betrug mit Jahresende 10 527 . Im Berichtsjahr wurden 65 Ehen durch Tod und 64durch Scheidung aufgelöst. Von den seit 1939 39

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