Amtsblatt der Stadt Steyr 1966/2
1966 Amtsblatt der Stadt Steyr 9 ca. 10 Klassen beträgt. Vielmehr hat die Stadt im In- teresse der Bevölkerung Aufgaben übernommen, die dem Bund zukommen würden. Wenn auch imVerkehrssektor vieles geleistet wur- de, ist hier noch mit vielen Schwierigkeiten zu rechnen. Es gilt hier, die Straßen von gestern, die jahrhunderte- lang fast unverändert ihre Funktion erfüllt haben, mit den Mitteln von heute zu den Verkehrsadern von morgen auszubauen. Neben den horrenden Grundablöseansinnen hat Steyr hier noch 2 besondere Schwierigkeiten, das sind die Geländeschwierigkeiten - die Höhenunterschie- de - und der mittelalterliche Stadtkern mit seinen denk- malgeschützten und denkmalwürdigen Bauten. Der Bau des Taboraufzuges soll den Fußgängern eine Erleichte- rung von den Verkehrsschluchten des Steyrdorfes bringen. Wenn es oft lange dauert, bis an ein Vorhaben endlich herangegangen wird, wäre hier zu sagen, daß sich eine verantwortungsbewußte Gemeindevertretung keine kost- spieligen Experimente leisten kann und Vorhaben sehr grümllicl1 üben.laclll werden müssen. Am kulturellen Sektor wird die Fertigstellung der neuen Musikschule erfolgen. Ein Problem mit dessen Lösung man sich beschäftigen muß, ist die Betreuung alter Menschen, die in unserer hektischen Zeit von einer gewissen Vereinsamung bedroht sind. Zur Linderung der Wohnungsnot der Studenten hat die Gemeinde 30 Heim- plätze in Wien zur Verfügung gestellt. Der Redner bedauert in seinen weiteren Ausfüh- rungen den Versuch, die gute Zusammenarbeit durch Zeitungsartikeln über angebliche Höchstbezüge von Gemeindefunktionären zu stören und schließt mit Er- läuterungen zu diesem Statut, welches mit 1. 1. 1966 in Kraft tritt. Stadtrat Alois Besendorfer als nächster Redner be- richtigt einige Ausführungen des Gemeinderates August Moser und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß immer die Wohnungsvorsorge in den Vordergrund gestellt bleibe. Denn dieses Problem wird immer bestehen. Wenn man rechnet, daß in den nächsten 5 Jahren hier in Steyr 1000 Wohnungen gebaut werden, wird die Zahl der Woh- nungssuchenden doch höher sein als heute, da durch- schnittlich 600 neue Ansuchen pro Jahr hinzukommen. Trotz dieses Wohnungsproblems gäbe es viele leer- stehende Wohnungen, über die aber leider nicht ver- fügt werden kann, da der Gesetzgeber hiezu keine Hand- haben gibt. Nur durch die Bautätigkeit der Gemein- de und durch ein brauchbares Wohnungsgesetz wird man diesem Problem Herr werden können. Gemeinderat Franz Schmidberger erklärt sodann, daß er, mit Ausnahme des Polizeikostenbeitrages, dem Voranschlag seine Zustimmung gibt. Als nächstem Diskussionsredner erteilt Bürgermei- ster Fellinger dem Fraktionsvorsitzenden der Freiheit- lichen Partei Österreichs, Stadtrat Karl Gherbetz, das Wort. Der Redner führt aus, daß es erfreulich ist, daß in den nächsten Monaten eine Ampelanlage für Fuß- gänger Zwischenbrücken errichtet wird. Ein großes An- liegen wäre jedoch eine Blinklichtanlage für Fußgänger oberhalb des Blümelhuberberges, da diese Stelle sehr stark freq uentiert ist. Bei einer Zählung wurden an ei- nem Tag zwischen 7. 50 und 8. 00 Uhr 313 Personen, DER FRAKTIONSSPRECHER DER FPÖ STADTRAT KARL GHERBETZ darunter 191 Schüler, gezählt. Desweiteren bekrittelt der Redner die Benennung der Mozartstraße, die aus einigen Bretterbuden bestehen soll, die Schwierigkeiten der Benützung des Sportplatzes auf der Rennbahn durch einzelne Vereine und die Sandbeschaffung für den Ten- nisplatz. Erfreulich sei es, daß die Bautätigkeit so gün- stig fortgesetzt werde und zur Gewerbeförderung eigene Zonen zur Seßhaftmachung von Betrieben geschaffen werden. Stadtrat Karl Gherbetz spricht sodann über die Dringlichkeit derHundsgrabenumfahrung, das Parkraum- problem und über Verkehrsprobleme im allgemeinen, über die Aufnahme von Angestellten, die Gewährung von Subventionen und die Renovierung des Althaus- besitzes. Als nächste Redner sprechen neuerlich Bürger- meister-Stellvertreter Hochmayr und Gemeinderat Mo- ser. Sodann spricht Stadtrat Alois Huemer über Pro- bleme der Städtischen Unternehmungen. Er verweist insbesonders darauf, daß die Verkehrsbetriebe seit 1957 und das Wasserwerk seit 1958 keine Preisregelungen vor- genommen haben. Die Autobuslinien Ennsleite und Ta- bor zeigen eine günstige Entwicklung. Es sind starke Bestrebungen, den Liniendienst zu erweitern, aber lei- der können augenblicklich nicht alle Wünsche erfüllt werden. In seinem Schlußwort dankt Bürgermeister-Stell- vertreter Dir. Hans Schanovsky allen Rednern für ihren Beitrag und für ihre Anregungen und verweist darauf, daß aus finanziellen Gründen die Wünsche nur nach und 25
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