Amtsblatt der Stadt Steyr 1966/2

1966 Amtsblatt der Stadt Steyr 7 werden wir diese nur meistern können, wenn wir so wie bisher, mit dem so oft bewiesenen Verständnis, eine gedeihliche Zusammenarbeit vollbringen. Unsere bis- herigen Leistungen finden in der Bevölkerung nicht nur Aufmerksamkeit sondern auch Anerkennung und man er~ wartet von uns auch weiterhin, daß wir unsere A11Stren- gungen und Bemühungen darauf richten, unsere alte und schöne Eisenstadt Steyr noch schöner und lebenswerter zu gestalten. Nur gemeinsam in der Arbeit der Kommunal- politik werden wir zum Wohle unserer Bevölkerung und zur Ehre unserer Heimatstadt erfolgreich sein können". Nachdem Bürgermeister-Stellvertreter Dir. Hans Schanovsky seine Ausführungen beendet hat, erteilt Bürgermeister Fellinger als ersten Debattenredner Ge- meinderat August Moser das Wort. DER FRAKTIONSSPRECHER DER KPÖ GEMEINDERAT AUGUST MOSER Der Redner führt nach einer wirtschaftlichen Be- trachtung aus, daß die Errichtung eines Hallenbades wegen der damit zu verbindenden Wannen- und Brau- sebäder für Steyr sehr wichtig wäre, da Steyr sehr we- nig Wohnungen mit Bad besitzt und auch die der All- gemeinheit zugänglichen Reinigungsbäder sehr spärlich gesät sind. Eine Forderung wäre auch die Einbeziehung der Siedlung "Klein-aber- Mein" in den Autobusverkehr und die Errichtung einer öffentlichen Fen1Sprechstelle in derselben Siedlung. Nach Ansicht des Sprechers sei auch die für den Wohnungsbau aufgewendete Summe zu gering, bzw. müßte durch moderne Baumethoden und durch verstärkten Einsatz von Fremdarbeitern das Bauvolumen vergrößert werden. Eine Forderung müsse es auch sein, dem sozialen Wohnbau ein größeres Au- genmerk zu schenken. Weiterhin fordert er die Errich- tung von Gehsteigen, besonders in der Schillerstraße, die Erneuerung der Straßenbenennungstafeln im Stadt- teil MünichhoJz, die Vergrößerung des Wartehäuschens in der Pachergasse und die Forcierung des Ausbaues der Straßenbeleuchtung . Zum Kapitel Sport fordert er die Aufstellung ei- nes Fangnetzes beim Sportplatz auf der Ennsleite, da dort immer die Bälle durch den Abhang in Verlust ge- raten . Es wäre auch der Gedanke zu erwägen, eine Kunsteislaufbahn zu schaffen, da das Eislaufen bereits ein ähnlicher Volkssport sei wie das Schifahren. Mit der Forderung, großzügiger an Projekte durch Aufnahme von Krediten heranzugehen, schließt der Redner seine Ausführungen. Als nächster spricht Bürgermeister - Stellvertreter Josef Hochmayr, der ausführt, daß man von diesem Budget wirklich sagen kann, daß es in einer Stadt er - stellt wurde, in der Fleiß, Können und Aufbauwillen die Heimstatt haben. Steyr habe auch den Bau von 400 Wohnungen durch die Freunde des Wohnungseigentums laufen. Zum Verkehrsproblem führt der Redner aus, daß in Steyr Stadt 9281 und im Bezirk Steyr Land über 16 000 Fahrzeuge in Betrieb sind, welche die Straßen sehr helasten. In der Inne11Stadt sei eine große Sorge die Beschaffung von Parkplätzen, zu denen entspre- chende Fußgängerbereiche zu schaffen wären. Es war 1965 möglich, 20 000 m2 Straße und 4, 8 km Gehstei - ge zu asphaltieren. Das sehr wichtige Projekt einer Um- fahrungsstraße durch den Hundsgraben müsse leider we- gen der hohen Kosten - es ist dazu eine eigene Brücke erforderlich - neuerlich zurückgestellt werden. Ebenso sei die Schaffung von Parkplätzen beim Landeskranken- haus Angelegenheit des Eigentümers und somit des Lan- des und könne in dieser Sache daher nur neuerlich in- terveniert werden. Zum Thema des fortschrittlichen Bauens sei man speziell auf dem Hochbausektor zum Schüttbau übergegangen, der Montagebau sei jedoch wegen des Transportes der Montageteile nur im Um- kreis von 5 km rentabel und käme daher für Steyr noch nicht in Frage . Es ist ein allgemeines Problem, daß sich die Bauzeiten nicht verkürzen, sondern verlängern . DER FRAKTIONSSPRECHER DER ÖVP STADTRAT EMIL SCHACHINGER 23

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