Amtsblatt der Stadt Steyr 1966/1

2 Amtsblatt der Stadt Steyr 1966 Aus dem Stadtsenat D er Stadtsenat hielt am 16. 11. 1965 die 84. or- dentliche Sitzung ab. Bürgermeister Josef Fellin- ger führte den Vorsitz. 36 Geschäftsfälle waren zu er- ledigen. Als erster Punkt der Tagesordnung stand die end- gültige Finanzieru[)g und Festlegung der Darlehensbe- dingungen für die Bauvorhaben XI und XII. Ennsleite X und XV und Steinfeld II/1- 3 der Gemeinnützigen Woh- nungsgesellschaft der Stadt Steyr zur Debatte. Die bis- her als Vorfinanzierungsdarlehen von der Stadtgemeinde gewährten Leistungen in Höhe von rund S 7 135 000, -- werden unter Festlegung der näheren Bedingungen (Zinsen und Tilgung) in endgültige Darlehen umgewandelt. Der Senat stimmte dem Amtsantrage zu und leitete ihn an den Gemeinderat zur endgültigen Erledigung weiter. Der i rnrner dir.hter werdende Verkehr im Stadtge- biet hat für das laufende Budgetjahr eine wesentliche Kreditüberschreitung bei den Aufwendungen für stra- ßenpolizeiliche Maßnahmen (Verkehrsschilder, Am- peln etc.) hervorgerufen. Die voraussichtlichen Mehr- ausgaben in Höhe von S 130 000, -- wurden grundsätz- lich genehmigt. An Subventionen wurden in dieser Sitzung ledig- lich der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten zum weiteren Ausbau des Erholungsheimes in Bad Aussee ein Betrag von S 5 000, - - zuerkannt. Für den Neubau des Spitalmühlwchres in Zwischen- brücken war die Leistung der zweiten RaLe des auf die StadtgemeindeemfallendenKostenanteiles (1/3 der Ge- samtkosten) in Höhe von S 100 000, -- fällig. Dieser Betrag wurde vorbehaltlich der gemeinderä tli hen Zu- stimmung freigegeben. Die Endabrechnung des Bauvorhabens Durchbruch Färbergasse/Dukartstraße erforderte eine außerplanmä- ßige Ausgabe in Höhe von S 180 000, --. Diese Mille! waren im Voranschlag der Vorjahre bereiLs emhaltcn, konnten jedoch auf Grund zusätzlicher ArbeiLen und ver- schiedener Reklamationen bis jetzL noch nicht freigege- ben und ausgezahlt werden. Der StadLsenat stimmte auch diesem Antrag unter VorausseLzung der nachträglichen G·enehmigung des Gemeinderates zu. Weiters wurden folgende Beträge mit einer Ge- samtsumme von S 1 591 000, - - kommunalen Zwecken gewidmet: Schulneubau Tabor - Vergabe der Decken S 1 430 000, --; Umbau der Verkehrslichtsignalanlage in Zwi- schenbrücken, Aufstellung von Fußgängerampeln S 80 000, - -; Verbesserung der Straßenbeleuchtung in der Hin- terbergstraße S 4 500, --; Ankauf eines Motorrasenmähers für die Stadt- gärtnerei S 30 000, - -; Anschaffung von elektrischen Bodenbürsten für das Zentralaltersheim S 16 000, --; Kauf eines Wandteppiches für den Stadtsenats- sitzungssaal S 30 000, - - . Der Senat gewährte in dieser Sitzung 8 Schü- lern der Städtischen Musikschule Schulgeldermäßigun- gen für das laufende Schuljahr. In zwei Fällen wurde Grundtauschanträgen zwischen der Stadtgemeinde und dem Verein Lehrlingsheim (Errichtung eines Heimes auf 2 der Ennsleite) bzw. dem Inhaber eines im Bereiche des Wiederaufbauvorhabens des Vereines der Freunde des Wohnungseigentums am Tabor gelegenen Tischlereibe- triebes zugestimmt. Schließlich behandelte der Stadtsenat noch eine Reihe von straßenpolizeilichen Maßnahmen. Gebilligt wurden: a) Schaffung von Einbahnstraßen: Arbeiterberg im Bereich zwischen denKreuzun - gen Damberggasse und Kammermayrstraße, Michael-Vogl-Straße zwischen den Kreuzungen Kammerma yrstraße und Damberggasse, Ennskai zwischen Eisengasse und Bindergasse, Leitenweg zwischen dem Hause Nr. 13 und der Einmündung in die Stelzhamerstraße. b) Erlassung von Fahrverboten: Für Kraftfahrzeuge über 6 t Gesamtgewicht am Ennskai zwischen Eisengasse und Bindergasse und weiter am Unteren Schiffweg und auf der Auf- fahrtsrampe zum Neutor, für Lastfahrzeuge im Bereiche der Einbahn am Leitenweg, für Lastfahrzeuge, ausgenommen Anliegerver- kehr, am Leitenweg zwischen dem Hause Nr.13 und der Einmündung des Leitenweges in die Leo- pold-Werndl-Straße. c) Erlassung eines Parkverbotes in der Redtenba- chergasse zwischen den Kreuzungen Spitalsky- straße und Volksstraße. d) Abwertungvon3Seitenstraßen an ihrerEinmün- dung in die Haager Straße. Der StadLsenat erledigte schließlich ein Staatsbür- g rschaftsansuchen und 6 Gewerbeanträge und schloß die SiLzung nach der Behandlung einiger Personalfälle. Der Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungsge- sellschaft der Stadt Steyr (SLadtsenat) hat diesmal Auf- träge in der Gesa1mhöhe von S 1 033 000, -- verge - ben. Es handelt sich um folgende Leistungen: Furallieferung für den Volkswohnbau Schlüssel- hof VI/1 - 3; Glaserer-, Gewichtsschlosser- und Beschlagschlos- serarbeiten für die Bauten Tabor XV/1 und 2 und Schlüs - selhof VI/1 - 3. * Das protestantische Schuldrama in Steyr D ie Geschichte des Protestantismus in Österreich ob der Enns währt ein Jahrhundert. Er gewinnt Adeli- ge - deren Söhne vielfach in Wittenberg studieren und Prediger ins Land ziehen - und Bauern. Der Duldung un- ter Maximilian II. folgen Einschränkungen unter Rudolf II., folgt die Besetzung des Landes durch Maximilian von Bayern, weil die Stände Ferdinand II. die Huldigung verweigern, die Landesverweisung für die protestanti- schen Prediger und Lehrer, der zweite Bauernkrieg 1626 und der Zusammenbruch nach Stephan Fadingers Tod. Mit den Predigern kommen die Lehrer, mit der Schule die Schuldramen. Paul Rebhun, ein Niederöster- reicher, ist einer der Begründer des sächsischen Dramas, das sich nun mit dem Protestantismus ausbreitet; es ruht inhaltlich vorwiegend auf der Bibel, sprachlich, so-

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