Amtsblatt der Stadt Steyr 1965/11

1965 A MTSBLATT DER STADT STEYR 3 gen eine Sperre des Pfarrberges nicht zu umgehen war, wurde nach einer am 7. 9. 1965 im Stadtbauamt statt - gefundenen Besprechung beschlossen, auf der l,inken Straßenseite die Wasserleitung, anschließend die Gas- leitung in die etwas verbreiterte Künette hineinzule- gen. Straßenbeleuchtungs- und Verkehrssignalkabel werden neben dieser in geringerer Tiefe verlegt. Nach Abschluß der genannten Arbeiten baut man das OKA - Kabel an der rechten Straßenseite neben dem bereits verlegten Postkabel ein. Zur selben Zeit führt die Post auf der· Höhe des Hauses Pfarrgasse 12 ihre Spleißung durch. Da aber aus verkehrstechnischen Gründen (Zu- stelldienst, eventuelle Zufahrt von Rettung und Feuer- wehr, Fußgängerverkehr) nicht der gesamte Pfarrberg gesperrt werden konnte, sah man sich veranlaßt, die Arbeit in sechs Abschnitten durchzuführen. Eine sofortige Asphaltierung des Pfarrberges als Abschluß der Arbeiten erweist sich wegen der voraus- sichtlich unvermeidbaren Setzungen sowie Winterein- tritts und abschnittsweisen Durchführung als unmöglich. Die einzelnen Abschnitte werden gepflastert, um den Pfarrberg bald für den Durchzugsverkehr öffnen zu kön- nen. Nach Festlegung des genauen Arbeitsplanes konnte das Bundespolizeikommissariat Steyr die mit der Sperre des Pfarrberges verbundenen Maßnahmen ausarbeiten. Den Verkehrsbetrieben, der Autobusdienststelle, der Post- und Telegrafendirektion, dem ÖBB-Kraftwagen- dienst, den Städtischen Verkehrsbetrieben sowie der _______ ,,_ Steyr- Daimler-Puch-AG, dem Roten Kreuz und der Feuer- wehr, wurden im Zuge einer Besprechung im Stadt- bauamt die von der Polizei als notwendig erachteten Maßnahmen zur Kenntnis gebracht. So erwies es sich vonnöten, während der ersten Bauperiode (27. 9. - 2. 10.) den Grünmarkt in Richtung Neutorbrücke auf drei Tage zur Einbahn zu erklären, ferner Fahrzeuge, aus Richtung Eisenstraße kommend, über Dukartstraße - Färbergasse umzuleiten. Fahrzeuge von Garsten in Rich- tung Seitenstettner Straße oder Eisenstraße werden über den Leitnerberg - Direktionsberg - Ennser Knoten und die neue Ennstalbrücke bzw. solche aus Richtung Sier- ninger Straße in Richtung Seitenstettner Straße oder Ei- senstraße ebenfalls über den Knoten Ennser Straße di- rigiert. Sollte der Verkehr im Stadtzentrum durch die Sperrung der Pfarrgasse Stauungen verursachen, wird es nach Ansicht der Polizei notwendig sein, die Kirchen- gasse stadteinwäm, die Schlüsselhofgasse und den Grün- markt stadtauswärts zu Einbahnen zu erklären. Den Benützern öffentlicher Verkehrsmittel wird empfohlen, sich über die notfalls erforderlichen Fahr- planänderungen und Ersatzhaltestellen laufend zu infor- mieren. Die Arbeiten können, bisher programm- und ter- mingemäß durchgeführt, bei weiterhin anhaltend gün- stiger Witterung, Ende November dieses Jahres beendet sein. DIE BADESAISON 1965 W ar im vergangenen Jahr mit 117 . 369 Badegästen die beste Saison seit dem Bestehen des Stadtba- des, so zeigte sich dieses Jahr gerade das Gegenteil. Bedingt durch den schlechten Sommer, auch durch die verregnete Vor- und Nachsaison, war heuer mit 79. 703 Besuchern die mit Abstand schlechteste Badesaison seit 1959. Das Bad öffnete zwar wie jedes Jahr am 15. Mai seine Pforten, doch konnte erst am 8. Juni der erste Ba- detag registriert werden. Begann somit die Badesaison mit einer Verspätung von drei Wochen, sah man sich andererseits, um unnötige Regien zu vermeiden, ge- zwungen, wegen der abnormal kühlen Witterung das Bad am 10. September zu schließen. Zum Unterschied von durchschnittlich 88 Bade- tagen in den vergangenen sechs Jahren verzeichnete man heuer nur deren 62. Von den angeführten Bade- tagen herrschte jedoch nur an 23 Tagen sonnige, war- me Witterung, 8 Tage waren bewölkt aber warm, 9 Ta- ge sonnig und windreich, während es an den restlichen 22 Tagen bewölkt, kühl und zum Teil regnerisch war. An 10 Tagen wurden weniger als 100 Besucher gezählt, an 14 Tagen zwischen 100 und 500, an 38 Tagen zwi- schen 500 und 5. 000, wobei der stärkste Badetag am 27. 6. mit 4. 414 Personen registriert wurde (1963: 4. 403, 1964: 4. 261). Es war dies überhaupt der einzi- ge Tag dieser Saison, an dem sich mehr als 4. 000 Be- sucher im Stadtbad befanden. Die höchste .Wassertemperatur war mit 26, 4o C sogar höher als in den vergangenen Jahren, jedoch die durchschnittliche Temperatur des Wassers mit 20, 8°c um fast 20 geringer als im Vorjahr. Folgende Werte er- gab die Lufttemperatur: Höchste Temperatur 30° C, niedrigste Temperatur 15° C, Durchschnitt 20, 4° C . Der Monat Juni weist laut Statistik mit 28. 459 die höchste Besucherzahl auf, gefolgt von den Monaten Au- gust (25. 970), Juli (25.131) und September (143). Durch Einbau einer Luftspülanlage vor Beginn der Saison konnte die Wasserreinigung weiter verbessert wer- den. Darüberhinaus bringt diese Anlage eine große Ar- beitsersparnis bei der täglich notwendigen Reinigung der Umwälzanlage sowie einen wesentlich geringeren zu- sätzlichen Wasserverbrauch mit sich. Von den Sportschwimmern ist zu berichten, daß die rührige Schwimmsektion des ATSV Steyr am 3. und 4. 7. einen internationalen Schwimmvergleichskampf mit Vertretern von Iglau und Budweis zur Durchführung brachte. Am 27. und 29. 9. folgten die österreichischen Jugendstaatsmeisterschaften. Leider waren diese durch die Mißgunst der Witterung stark beeinträchtigt und nur wenige unentwegte Zuschauer wurden Zeugen von teil- weise ausgezeichneten sportlichen Leistungen des öster- reichischen Schwimmernachwuchses. Die in den letzten Jahren mit großem Erfolg veranstalteten Schulschwimm- tage fielen heuer dem schlechten Wetter zum Opfer. • Die zu Beginn dieses Jahres bewilligte Erhöhung der Eintrittspreise zeigte wegen der zurückgegangenen Besucherzahl nicht den erwarteten Erfolg. Die Betriebs- kosten werden daher auch in diesem Jahr durch die Ein- nahmen nicht gedeckt, trotzdem ein großer Teil der anfallenden Reparaturen, wenn möglich, vom eigenen Personal durchgeführt wird. 179

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