Amtsblatt der Stadt Steyr 1965/9

8 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1965 Zum Schulanfang K • I ß d e r k I e i d u n g IN GROSSER AUSWAHL FINDEN KLEIDER HAUS SIE IM J WJ.F- 1 Q rµ.iiß.te .. HAUBENEDER 7uo.renz.e..1w.ale.. Wieder vergingen zwei Jahre; Ursula Preuen- hueber war inzwischen verstorben. Ihr Sohn und Erbe, Valentin, wandte sich im September 1644 an den Ma- gistrat mit dem Ersuchen, ihm als Erben "an der bey Gmainer Statt ligendten schuldens Post" 100 Gulden durch die Hauptgewerkschaft zukommen zu lassen . Es kann nicht mehr festgestellt werden, ob er die ge- wünschte Summe erhalten hat. Ende Juni l646 richtete er wieder an die Stadt das Ersuchen, ihm vom ererb- ten Kapitale seiner verstorbenen Mutter 200 Gulden flüssig zu machen. Der Magistrat lehnte ab und berief sich in seiner Antwort auf ein der Stadt gewährtes kai- serliches Moratorium, demzufolge die Stadt für alle Zahlungsverpflichtungen einen Aufschub erhalten habe. Auch wäre der Rückzahlungstermin noch nicht fällig. In Ansehung der 1642 versprochenen Zuwendung von 100 Gulden für die Verfassung der "Statt Steyrischen annolen" durch seinen Vater, wolle man aber dem Bittsteller eine Anweisung über diesen Betrag geben, die von der Hauptgewerkschaft aus den Ertragsanteilen der Stadt für das Jahr 1639 crnzulösen war. Ein weiteres Ansuchen um die inzwischen fällig gewordenen 400 Gul- den des mütterlichen Erbteiles, im Jahre 1649, blieb auch erfolglos . Die wirtschaftliche Not der Stadt war im Jahre 1650 schon so weit fortgeschritten, daß sich die Stadt- verwaltung entschloß, einen außergewöhnlichen Weg zu gehen, um vielleicht der verzweifelten Wirtschafts- lage Herr werden zu können. Man beauftragte den Stadt- schreiber (Magistratsdirektor) Vogt von Vogtberg nach Wien zu reisen, um beim Kaiser um eine Audienz nach- zusuchen . Neben anderen vorzubringenden Anliegen soll- te er den Kaiser im Namen der Stadt bitten, daß er die Gerichte beauftrage, Steyr nicht mit Exekutionen zu be- drängen. Weiters möge er ersuchen, die Stadt von son- stigen "Auflagen" (Verpflichtungen wirtschaftlicher oder finanzieller Natur) zu verschonen. Im Zuge der Ausschöpfung aller möglichen Er- tragsquellen wurde im gleichen Jahre Valentin Preu- enhueber junior aufgefordert, für sein n verstorbenen Vater eine Nachsteuer, die alle aus der Stadt verz - genen Evangelischen zu bezahlen hatten , zu erlegen. Der Aufgeforderte konnte jedoch eine vom . 29 . Sep- tember 1629 datierte "donations quittung" des Ma- gistrates vorweisen , nach der sowohl seinem Vater , als DAS NEUZEITLICHE INSTITUT FOR KOSMETIK MIT PARISER UND WIENER DIPLOM VERSCHONT IHR AUSSEHEN NACH DEN NEUESTEN ERKENNT- NISSEN DER KOSMETIK M . Diplom Kosmetikerin ar1a Roth Steyr, Stadtplatz 12/1. Tel. 27292 Kostenlose Teintberatung ! 144 auch der verwandten Familie Raedtlinger diese Nach- steuer erlassen woruen war. Bei diesem Anlasse be - schloß man auch die Manuskripte der Annales Sty- renses rückzustellen. Vier Jahre später, im Mai 1654, bat Valentin Preuenhueber, ihm endlich die von seiner Mutter leih- weise zur Verfügung gestellten "historischen Manus- kripte" auszufolgen. Da aber noch "zwei in copia ab- gängige Wappen zu verfertigen waren", ersuchte der Magistrat noch zuzuwarten . Neuerlich bat Preuenhue- ber im Uezember desselben Jahres um Rückgabe des Manuskriptes. Diese scheint endlich erfolgt zu sein. Die spätere Erwähnung des jungen Preuenhue - bers in den Archivalien der Stadt, inzwischen war er "niederösterreichischer Regimentssekretär" (Sekretär der niederösterreichischen Regierung) in Wien gewor- den, bezieht sich auf seine Unterstützung der Stadt bei dem Streit des Magistrates mit dem Messererhandwerk in Steinbach. In den Jahren 1662 und 1663 gab die Stadt seinen bc.id ..,n Söhnc.n Stipendien. Nach seinem Tode, 1664, ersuchte die Witwe Maria um Weiterge- währung des Stipendiums für einen Sohn. Auf einem heute nicht mehr feststellbaren We- ge gelangte das Manuskript des Steyrer Geschichts- werkes in den Besitz des Grafen Johann Joachim zu Wind- hag, der es, gemeinsam mit seiner großen Bibliothek, 1 tztwillig der Universität Wien vermachte. Nach einer beglaubigten Abschrift ließ der Nürn- berger Verleger Johann Adam Schmidt die Annales Sty- renses, gemeinsam mit vier anderen geschichtlichen Ar- beiten Preuenhuebers, im Jahre 1740 bei Lorenz Bieling, Nürnberg, erscheinen . Das Geschichtswerk kam unter dem Titel "Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses sammt dessen übrigenllistorisch- und Genealogischen Schriften. Zur nöthigcn Er läuterung der Österreichischen, Steyer- märckischen und Steyerischen Geschichten.Aus der Stadt Steyr uralten Archiv und andern glaubwürdigen Urkunden, A Lis Publicis und bewährten Fontibus, mit besondern Fleiß verfaßt", h raus. Die Stadt Steyr ehrte dasAndenken des berühmten Vc..rfasscrs ihrer ersten Geschichte durch die Benennung einer Gasse. * * * SEIT 20 JAHREN beweisen unzählige Kunden KREDIT IST VERTRAUENSSACHE Daher ihre Barkredite Auto-,Maschinen-,Möbel-sowie div. Kredite nur bei KVB SELLNER - MAURER KVB Steyr, Haratzmüllerstr. 42 - Telefon 4067

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