Amtsblatt der Stadt Steyr 1965/9
1965 AMT SBLATT DER STADT STEYR 7 Ne~eröffnuns einer Shell Station in Steyr Jetzt ist es soweit Eine neue Shell Station in Steyr steht zu Ihren Diensten. In der modernen, neuen Shell Station Josef Gatterbauer erhalten Sie Shell Treibstoffe und Shell Schmiermittct von weltbekannter Qualität. Außerdem können Sie dort jederzeit einen Expreßölwechsel an Ihrem Wagen durdlfuhren lassen. Stets zu Ihren Diensten - f\ l I f': Josef Gatterbauer SHELL Ennser Straße, Steyr ~l/,01 Stat ion Tel. 3485 Der Rat versprach ihr, "nach vnc.l nach an c.lie Hanc.lt zu sLehcn", wenn sie miL Valentin Preuenhueber einen ordemlichen Kaufvertrag und "kic.lenLJiche Zallungs termin " abgeschlossen habLn würde. Als ProtestanL vcrließ Prcucnlrneber zur Zeit der Gegenreformation im Jahre 1630 Steyr und hielt sich c.lann einige Zeit, sicher in den Jahren 1630 und 1631, in Regensburg auf. Sein Streben war jedoch, wieder in c.lie alt<: Ileimat zurlickkehrcn zu können. In Nieder- österreich, wo die Gegenreformation weniger streng ge - handhabt wurc.le , gelang es ihm, als "Salburgischer Re- gem unc.l Oberpfleger" umcrzukommen. Doch nur mehr wenige Lebensjahre waren ihm beschieden. Am 7. April 1642 wurc.le er in Haag, Niederösterreich, begraben. Wie ein Ratsprotokoll zu berichten weiß, wurde das Mannskript dPr "Annales", die in der Zeit der Tä- tigkeit Preuenhuebers beim Magistrat entstanden sein dürfwn, dem Rate "ad confcrcndum" vorgelegt. Die Stadtväter werden, durch die schwicrigcn Zeitverhält- nisse bedingt, kaum die Möglichkeit gehabt haben, mit Muße zu einer abschlie ßcnden ßeurteilung des Ge- schichtswerkes gekommen zu sc in. Etwa ein halbes Jahr nach dem Toc.le Preuenhuebers, am 19. September 1642, kam ein Ansuchen der Witwe zur ßcratung. Ursula Prcu- enhucberin, eine geborene· Rac.llingcrin (Raedtlingerin), bat den Magistrat "dcmlitigst", ihr eine Geldhilfezuge- währen. Man beschloß, unter tler Bedingung der "eheisten Edirung" des von ihrem Manne verfaßten Geschichtswerkes 100 Gulden zu geben. Außcrc.lem wurde der Bittstellerin vorgeschrieben, das Werk nicht in fremde Hände gelan- gen zu lassen. Wohl war der Witwe das Geld versprochen Für den Schulbeginn Knaben-und Mädchen Bekleidung STRI CKW AREN, SCHUHE, UNTERWASCHE und STRUMPFE in jeder Preislage in größter Auswahl! KAUF HAUS Steyr, Bahnhofstraße 15 a ,, größtes Kaufhaus Steyr' s ., GONST IGE TEILZAHLUNGEN DURCH GARA - KUNDENKREDIT worden, aber im Jänner des folgenden Jahres hatte sie es noch nicht erhalten . Sicher hatte der Magistrat den Wil - len gehabt, ihr zu helfen. Da aber, wie Bürgermeister Achtmarkt von Achtmarktstein in der Ratssitzung vom 8 . Feber 1642 berichtete, in den städtischen Kassen kaum Barmittel vorhanden waren, werden wahrscheinlich noch dringendere Ausgaben vorgezogen worden sein . Jeden- falls sah sich die Witwe genötigt, an die Stadt ein wei- teres ßiLtschrciben zu richten, das am 16. Jänner 1643 erörtert wurde. In diesem ersuchte sie, anstelle der ver- sprochenen "recompens" ( des Honorares) für die Annales Styrenses ihres Mannes, die ihr von ihrer Verwandten Magdalena Radlingcrin (Raedtlingerin) letztwillig ver- machten unc.l bei der Stadt erliegenden 600 Gulden vor dem Fälligkeitstermin innerhalb von drei Jahren auszufolgen. Man konnte nun nicht mehr anders , als der Witwe für die künftigen Ostern eine erste Rate des erwähnten Erbtei- les im Betrage von 100 Gulden in Aussicht stellen. Wei- ters sagte man auch zu, "so fehrn die hegste Vnmög- lichl<eit (höchste Unmöglichkeit) nicht im Weeg werde stehen" mit den weiteren Zahlungen der Restsumme fortzufahren. Auch forderte man Frau Preuenhueber auf, "derzeit Geduld zu üben." Schließlich wurde die Witwe noch ersucht, dem Magistrate die "historischen Manuskripte" zur Anfertigung einer Abschrift zu über- lassen. Die Finanzlage der Stadt verschlechterte sich wei- ter; Truppeneinquartierungen, Erlahmen des gesamten llandels und der Handwerkstätigkeit im Gefolge des Dreißigjährigen Krieges , brachten eine unbeschreib - liehe Not über die Stadt. 143
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