Amtsblatt der Stadt Steyr 1965/8

1965 AMTSBLATT DER STADT STEYR 7 Einmaliger Räumungs - Verkauf im SCHUHHAUS Versäumen Sie nicht diese günstige Gelegenheit! Adam von Herberstorf ein Patent "wider alle Störer und Stimpler". Dem zur Anfertigung von Kannen, Bechern, Schüs- seln und anderen Geräten verwendeten Zinn wurden ge- ringe Mengen Blei beigefügt. Zum Schutze der Käufer aber gab es Vorschriften hinsichtlich des Mischungsver- hältnisses von Zinn und Blei. Die gebräuchlichste Le- gierung bestand aus 10 Teilen Zinn und 1 Teil Blei (= "gemeine Reichsprobe") . Jeder Meister hatte seine Erzeugnisse, die meist durch Ätzen, Gravieren oder Treiben verziert wurden, mit einem Stempel (Zinnstempel, Marke) zu verse- hen. Der Meistermarke, welche die Anfangsbuchsta- ben seines Namens zeigte, wurde in den meisten Fäl- len auch die Stadtmarke (Stadtwappen) beigefügt, die auf den Wohnsitz des Meisters hinwies. Neben diesen Marken finden wir auf Zinngießer-Arbeiten manchmal noch Feingehaltsmarken (Engelfigur, Rose) und die Initialen des Besitzers. Ein seltenes Kunstwerk der Hochrenaissance, ge- staltet von einem unbekannten Zinngießer, befindet sich seit 1569 in der Stadtpfarrkirche. Es ist das in der Turmkapelle befindliche kelchförmige Taufbecken, des- sen Zinnreliefs Szenen aus der Heiligen Schrift darstel- len. In den Jahren 1953 bis 1955 wurde es restauriert, da die Zinnpest erhebliche Schäden angerichtet hatte. Seit dem 18. Jahrhundert wurde das Zinngeschirr immer mehr durch das Porzellan verdrängt. Dennoch ar- beiteten in Steyr Zinngießer bis in die Zeit des ersten Weltkrieges. Da die bisher festgestellten Namen der in früheren Jahrhunderten in Steyr tätigen Meister die Zinn-Lieb- haber interessieren dürften, seien sie hier angeführt: MARTIN SCHÖPS VINZENZ BUREL ~ STEYR STADTPLATZ 4 Absamb (Assan, Assam)Johann Michael (um 1695), Bach Kaspar (1596, 1612), Böck Abraham (1567. 1596), Böckh (Pöckh, Pergh) Siegmund (1600, 1652), Bolzani Franz Xaver (1846) , Burel (Pure11, Burell) Vinzenz _ (1618, 1652). Dorner Adam aus Steyr (1742 - 1777 in Passau), Dubill (Dubiel) Anton Franz (1700, 1741), Dubille Hans Antoni (1697). Gailhofer (Geilhofer) Pe- ter (1781), Grüenwaldt Achaz (1670, 1678), Grien- waldt (Greinwaldt) Max (1630, 1635), Haslinger (Haß- linger) Michael (1686, 1695). IhanGeorg (1562, 1567) , Khürner Christoph, Zinngießergeselle (1653), Kunrat der Zinngießer (1427), Leemann Moritz (1608), Lägler (Lögle) Franz (um 1695), Lägler Thomas aus Steyr (1710 in Wels), Neuhäuser Hans aus Steyr (1585 in Frankfurt a. M.), überreich Hans d. Ä. (1583, 1598), überreich Hans d. J. (1602), Paur Hans (1607), Pegkh Abraham (1567, 1598), Peter (1543), Raidt (Ra ydt, Raiden) Johannes (1647, 1666), Retschorny (1804), Schebs (Scheps, Schöps) Martin (1615, 1627), Schießl (Schüessel, Schiestl) Michael (1670, 1679), Schleicher (Schleücher) Wolf (1662, 1669), Schrauder Jörg (1533), Schreiber Johann Konrad (1739, 1781), Sellaß Georg, Zinngießergeselle (um 1615), Seyder Christoph (1635), Thier Paul (1626/27), Zamponi Ambrosius d. Ä. (1845, 1856), Zamponi Ambrosi d. J. (1886, 1899), Zierler Jakob (1596). Dr. Josef üfner (üÖ. Landesarchiv Linz, Stadtarchiv Steyr; E. Hintze: Die deutschen Zinngießer und ihre Marken. L. Mory: Schönes Zinn (1961). K. Berling: Altes Zinn). AMBRüSIUS ZAMPüNI D. Ä. STEYRER ZINNMARKEN (AUS: E. HINTZE, DIE DEUTSCHEN ZINNGIESSER) THEATERABONNEMENT in der Gastspielsaison 1965/66 W ie bereits in der Folge 6/1965 des Amtsblattes der Stadt Steyr bekanntgegeben wurde, umfaßt das Abonnement I in der Gruppe A 9 musikalische Auffüh- rungen und 8 Sprechstücke, in der Gruppe B 9 musika- lische Aufführungen und in der Gruppe C 8 Sprechstücke. Im Abonnement II kommen wie bisher 6 musikalische Stücke und 2 Sprechstücke zur Aufführung. Die Theaterpreise für die kommende Gastspiel- saison mußten auf Grund der neuerdings erhöhten Hono- rarforderungen des Landestheaters Linz eine lOo/oige Er- 127

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