Amtsblatt der Stadt Steyr 1965/8

4 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1965 GARTEN- und CAMPINGMOBEL NEUESTE TYPEN VON MOTORRASENMAHERN F. P. HO FE R SONDERAUSSTELLUNG STADTPLATZ 39 Die schönsten Schlafzimmer finden Sie in der MOBELHALLEL AN G Schloss Lamberg l.u. F. KLEIN Besuchen auch Sie das STEYRER- STADTBAD HARATZMOLLERSTASSE ~~ STADT 5,i;;;vl2 Für Alltag und Beruf Die Freie Stunde Fremdsprachen-Das Tor zur Welf Kinder- und Jugendkurse eginn der Kurse für das Herbstsemester Oktober 1965 -- 124 Die Eisen- und Stahlbenefizien der Stadt Steyr . Von Manfred Brandl D ie Eisenstadt durfte auf Grund ihrer engen Bindung an das steirische Eisenwesen eine Reihe von Ein- künften beziehen, die "Benefizien" genannt wurden. 1792 wurde abgeschätzt, der Stadt wären durch sie in den 100 Jahren seit 1687 eine Summe von 493. 000 fl (Gul- den) zugutegekommen; 1763 hatte man erhoben, daß der Stadt von 1732 bis 1762 153. 245 fl (Gulden) 50 kr zugeflossen waren. Unabhängig von Gewinn- und Ver- lustjahren der Innerberger Hauptgewerkschaft, aus deren Kommunkasse in Steyr die Benefizien beglichen wurden, flossen die Benefizien der Stadtkasse, den hiesigen Ei- senhändlern, sowie dem "Manufacturisticum" (Eisen- handwerkern) der Stadt zu. Die Stadt erhielt zufolge alter, schon vor der Gründung der Hauptgewerkschaft (1625) bestandener Privilegien seit 1626 von jedem in die Stadt kommen- den oder in Losenstein für die dortigen Nagelschmiede und anderen Feuerarbeiter abgelegten Zentner Stahl und Eisen ein Gefälle von 6 Pfennig ausbezahlt. - Mit Vertrag vom 10. 9. 1678 erlangte das Manufacturisti- cum Steyrs das 30 kr-Stahlbenefiz: Für jeden satzmäßig gekauften Zentner Schar - sachstahl (die begehrteste Innerberger Stahlsorte) be- kamen sie ab nun eine Vergütung von 30 kr/Zentner am Ende des Jahres. - Weiters erhielt die Stadt seit 1678 ein jährliches Quantum von 125 Zentner Vorder- hackenstahl; später wurden statt dessen 752 fl 5 kr an die Stadtkasse abgegeben, also der Preis für 125 Zent- ner dieses Stahls nach dem Eisensatz von 1678. Die Eisenhändler bezogen noch zu Ende des 18. Jahrhunderts ein Benefiz von 200 fl jährlich. Nach ei- . nem Vergleich vom 11. 11. 1768 wurden den Steyrer Eisenhandwerkern für jeden Zentner Stahl und Eisen am Ende jedes Jahres 8 kr rückvergütet. Da die Innerberger Hauptgewerkschaft, deren drit- tes Glied als Verleger des Eisens und Stahls Steyr war, die Kosten der Benefizien tragen mußte, erhoben sich manche Stimmen im rad- und hammermeisterischen Glied der Hauptgewerkschaft, die sich gegen diese Be- vorzugung der wohlhabenden Stadt wandten. Auch das Wirtschaftsdenken der josefinischen Zeit war solchen Privilegien nicht freundlich gesinnt. Der Magistrat der Stadt als Repräsentant des Verlagsgliedes und Vertreter der Bürgerschaft, der die verlegerische Einlage von 941. 302 fl (1788 - 1798) gehörte, hatte alle Mühe, der Stadt und ihrer Bürgerschaft die Benefizien zu er- halten. Das 6-Pfennig-Gefälle, welches Steyr jährlich etwa 1400 fl einbrachte, wurde wohl Anfang 1780 durch ·die Hofkammer aufgehoben, doch kämpfte Steyr, diese "Handlungssteuer" zurückzugewinnen, was 1783 fast

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