Amtsblatt der Stadt Steyr 1965/7

4 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1965 GARTEN- und CAMPINGMOBEL NEUESTE TYPEN VON MOTORRASENMAHERN F. P. HO FE R SONDERAUSSTELLUNG STADTPLATZ 39 Auf Grund eines dem Gemeinderate vorgelegten Dringlichkeitsantrages wurde Herrn Landesrat Franz Enge anläßlich seines Ausscheidens aus dem Gemeinderate und Stadtsenat der Stadt Steyr, für seine Verdienste um den Wiederaufbau einer demokratischen Gemeinde tätig- * keit in Steyr und seine erfolgreiche Arbeit als Sport- und Schulreferent sowie als Stadtrat für den Städtischen Wirtschaftshof, der Ehrenring der Stadt Steyr verliehen. Landesrat Enge ist der 5. Träger dieser nur selten verliehenen Auszeichnung der Stadt. * Landesral Franz ENGE Träger des Ehrenringes der Stadt Steyr D en feierlichen Abschluß der Gemeinderatssitzung am 1. Juni 1965 bildete die Verleihung des Ehren- ringes der Stadt Steyr an Landesrat Franz Enge. Der Vorsitzende, Bürgermeister Fellinger, las den nachstehenden Dringlichkeitsantrag vor, der unter Bei- fall der versammelten Gemeinderäte zum Beschluß er- hoben wurde: "Gemäß dem Statut für die Verleihung des Ehren- ringes der Stadt Steyr, beschlossen vom Gemeinderat am 18. September 1952, wird Herrn Landesrat Franz Enge anläßlich des Ausscheidens aus dem Gemeinderat der Stadt Steyr als fünftem Träger der Ehrenring der Stadt Steyr verliehen. Die Verleihung erfolgt in Würdigung seiner Ver- dienste um den Aufbau einer demokratischen Gemein- detätigkeit in Steyr nach dem Wiedererstehen der Re- publik Österreich im Jahre 1945, in Anerkennung sei- ner erfolgreichen Tätigkeit als Sportreferent der Stadt, als Stadtrat für den Städtischen Wirtschaftshof und als langjähriger Referent für das Schulwesen in Steyr, schließlich als Vertreter der lebenswichtigen Interes- sen der Stadtgemeinde im Nationalrat, und in Dank- barkeit für sein Wirken als Vorsitzender und Sprecher der Sozialistischen Fraktion im Gemeinderat, für dP-s- sen gedeihliche und erfolgreiche Zusammenarbeit zum Nutzen unserer Stadt er die ganze Kraft seiner Persön- lichkeit einsetzte". Bürgermeister Fellinger schilderte sodann in herz- lichen Worten die Tätigkeit des Landesrates Enge in der Gemeindeverwaltung und im Nationalrat; seine Arbeit war eng verbunden mit den Erfolgen, auf die die Stadt- verwaltung anläßlich der 20. Wiederkehr der Errichtung der Republik Österreich nach 1945 mit berechtigtem Stolz hinweisen konnte. Nach Überreichung des Ehrenringes an Landesrat Franz Enge und der Unterzeichnung im Ehrenbuch, schloß Bürgermeister Fellinger mit den Worten: "Lieber Kollege Enge, darf ich Dir auf Deinem weiteren Funktionsweg als Landesrat der Landesregierung Oberösterreichs recht viel Erfolg wünschen,_ nicht ohne den Hintergedanken, daß Du auch, auf der Regierungs- bank des Landes sitzend, ein Steyrer bleibst!" Aus den Dankesworten des geehrten Landesrates Enge verspürte man dessen Verbundenheit mit unserer Stadt; er beschwor mit bewegten Worten den Geist ech- ter Demokratie und Zusammenarbeit, der in den letz- ten '20 Jahren den Steyrer Gemeinderat zu so erfolgrei- chcr ArbciL befähigte und fügte daran den Wunsch, daß es auch in Zukunft so bleiben möge. "Obwohl vom Stcyrer zum Oberösterreicher beför- dert", versicherte Landesrat Enge, daß er , wo immer es möglich ist, die Interessen der Stadt Steyr vertreten werde. Im Ehrenbuch für die Träger des Ehrenringes der Stadt Steyr sind verzeichnet: Bürgermeister-Stellvertreter Franz Paulmayr, Bürgermeister-Stellvertreter Michael Sieberer, Bürgermeister-Stellvertreter Prof. Anton Neumann, Stadtrat Vinzenz Ribnitzky und Lande srat Franz Enge. STEYR IM LETZTEN PESTJAHR 1713 Z wei barocke Denkmäler, das sogenannte "Messe- rerkreuz" am Wieserfeldplatz und die Dreifaltig- keitssäule in der Garstener Allee, die ursprünglich an- dere Standplätze hatten, halten noch heute die Erinne- rung an einen dunklen Zeitabschnitt der Steyrer Ge- schichte wach. 1712 war in Ungarn wieder die Pest aufgetreten. Von dort wurde sie nach Wien eingeschleppt und brei- tete sich dann in den österreichischen Erblanden aus. Ende April 1713 erreichte den Magistrat eine Verfü- 108 gung des Landeshauptmannes, niemand passieren zu lassen, der sich nicht mit dem Gesundheitspaß eines seuchenfreien Ortes ausweisen könne. Alarmierende Nachrichten über die rasche Aus- breitung der Pest veranlaßten den Rat, sich mit Abt Anselm von Garsten zu besprechen, damit "zu mehrer aufmunterung des Volkhs zu gottseligen werkhen ainige andachten" abgehalten würden, da die Menschen dieser Zeit, von Angst ge- peinigt, in der Pest eine Heimsuchung Gottes für ihre

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