Amtsblatt der Stadt Steyr 1965/5

4 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1965 Viele praktische Geschenke für den J!LtLtleJ 1 trµJ bringen wir auch in diesem Jahre wieder: Bwl. - Wäschegarnituren, Unterkleider, Hosen, Strümpfe, Schürzen, Taschentücher, Tücher, Handschuhe, Schirme. ,ff wie immer ist das altbekannteT EXT I L HAUS ~ Schöne Kleiderstoffe für den Sommer. Preiswert . f ■ Herzig• ST EV R, Sierninger Str.12 Bei billigstem Preis, b . höchste Qualität ,etet F. EBERLBERGER, EISENHANDLUNG Steyr, Johannesgasse 1 - Tel. 2994 BAUEISEN, BAUBESCHLlllGE, WERKZEUGE GARTENGERÄTE, DRAHTGEFLECHTE, RASENMÄHER Stockbetten, die ideale Lösung für ein kleines Kinderzimmer MOBELHALLEL AN G nette Geschenkvorschläge * 72 in Hülle und Fülle 111111111111111111111111111111111111111111111111111 BAUSPAREN BAUSPAREN = STEUERSPAREN GLEICH ZU W0STENROT ...... gut ... besser ~m besten! iiiiil Linz/ D., Rudigierstraße 8 a, Tel. 22744 Gegen Einsendung dieses Inserates erhalten Sie kosten- los eine Forbzeltsdirlft u. ausführlldie Prospekte. (Name und Adresse nldit vergessen 1) Auskunft und Beratung: Horst Geyer, Steyr, Tomitzstraße 8, Tel. 27852 finanzielle Notlage. Die Landstände bewilligten ihm daher zusätzlich einen Betrag von 100 Gulden. Im fol- genden Jahre kürzte der Magistrat auf Grund notwendig gewordener Sparmaßnahmen seine Bezüge um 50 Gul- den. Eine Intervention des Prälaten von St. Florian, der mit einer Anzeige bei den Landständen drohte, be- wog jedoch 1679 die Stadtbebörde, diese Kürzung wieder rückgängig zu machen. Wie sein Vorgänger erhielt Dr. Bitterkraut jeden- falls auch eine freie Wohnung in der inneren Stadt zu- gewiesen . Vermutlich wohnte er im Obingerischen Haus am GrUnmarkt (Grünmarkt 4). Im Jahre 1656 schenkte ihm die Stadt ein ''Häusl samt Gartl" in Pyrach, das früher Eustachius Raid gehört hatte. In den siebziger Jah- ren war er Besitzer des Hauses Stadtplatz Nr. 23. Um diese Zeit wurde er Ordinarius der Landschaftsphysiker. Damals veröffentlichte Bitterkraut ein umfangreiches Werk. Es wurde 1677 bei Michael und Johann Friedrich Endter in Nürnberg gedruckt und verlegt. Da man schon aus dem langatmigen Titel einen Überblick über den In- halt des Buches gewinnen kann, sei er hier zur Gänze angeführt: "Wehmütige Klag-Thränen der Löblichen höchstbeträngten Artzney-Kunst/Durch wel- che der betrübte elende Stand dieser edlen Wissenschaft/ neben dero erlittnen unterschiedlichen großen Unglücks- Fällen /harten Verfolgungen / falschen Inzüchten / er - dichteten Auflagen/ und widerwertigen Begebenheiten/ auch allerhand in diese Kunst eingeschlichnen schädli- chen Stümplereyen / nichts-wehrtigen Alchymisterey / Abergläubischen euren/ ansprecherischen Heil- Mitteln/ höchst-verbottnen Zauber-Stücken/ eitlen Stern-guk- kerischen Grillen/ und albernen Anmerckungen der Ca- lender- Macher / auch vielen andern sehr nachtheiligen Dingen / worein sie bald nach ihrem ersten Anfang und Wachsthum gerathen / auch noch biß auf gegenwärtige Zeiten gantz mühselig stecket; mit Einmengung ver- schiedenen Philosophischen Lehr-Arten / verwunderli- chen / nicht bald erhörten / Syn- und Antipathyen / beglaubten seltenen Historien / annehmlichen Dicht - Kunst - Reimen / und sittlichen Anmerckungen / vor- gestellet wird". Bitterkraut widmete das 660 Seiten starke und in 19 Kapitel gegliederte Werk Kaiser Leopold I. (1657 - 1705). Bemerkenswert ist das Verzeichnis der zitier- ten Autoren. Die einige hundert Namen umfassende Liste läßt auf eine stattliche Bibliothek des Verfas- sers schließen. Ein "Bla t-Weiser" (Index), der 37 Sei- ten zählt, bildet den Abschluß des Buches. In der schwulstigen Ausdrucksweise der Barock- zeit übt der Stadtphysikus scharfe Kritik an den zu sei- ner Zeit üblichen absurden Heilmethoden und Haus- mittel, er bekämpft das üppige Pfuscherunwesen und den Aberglauben. Obwohl er sich als "wahrer Lehrling, Schüler und Nachfolger, sowoln des vortrefflichen weltbekannten Hippocratis, als auch des hochberühm- ten Galeni" bezeichnet, •tritt er auch mutig für den

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