Amtsblatt der Stadt Steyr 1965/2
1965 AMTSBLATT DER STADT STEYR 9 Als nächstem Diskussionsredner erteilt Bürgermei- ster JosefFellinger Gemeinderat Alfred Watzenböck das Wort. In seinen Ausführungen stellt er fest, daß es ihn · befriedige, daß für die Sanierung der Räume der Musik- schule etwas geschehen ist und für die bessere Unter- bringung der Schule ein Gebäude angekauft wurde. Als geeigneten Ort für ein Kriegerdenkmal verweist er auf den Platz zwischen den Friedhöfen. Eine Verschönerung des Stadtbildes würde auch die Restaurierung der rlof- fassade des Hotel Nagl bedeuten, da deren schle chter Zustand bis auf die Straße zu sehen ist. Etwas mehr Augenmerk wäre auch den Gehsteigen in Münichholz und dem Ausbau des Straßenstückes Dukartstraße - Pa- chergasse zu widmen. Kritik ist am Ausbau des Ver- kehrsknotens Ennser Straße zu üben. Wenn dies auch eine Bundesplanung ist, hätte doch auf einer Lösung, die weniger Grund erfordert, bestanden werden sollen. Ein anderes Anliegen wäre die Verlängerung der Au- tobuslinie zur Waldrandsiedlung. Wenigstens an Don- nerstagen und Samstagen, sollten ein oder zwei Au- tobusse geführt werden. Weiters hätte die Stadtge- meinde auf den Ausbau des Telefonnetzes dorthin zu dringen. Ein anderes Anliegen wäre die Errichtung ei- ner Münztoilette am Tabor in Nähe des Friedhofes. Dies wären die kleinen Anliegen. Zu den schon er- wähnten großen Wünschen wäre noch der Schlachthof anzuführen. Wenn man sich die Kanaleinläufe in die Enns ansieht, merkt man, daß er nützlich wäre. Viel- leicht wäre in Münichholz - Hinterberg in der Ge wer- bezone ein Platz dafür. Ein anderes Großprojekt wäre ein llallenbad. Über die Rentabilität eines solchen gehen die Ansichten auseinander. Aber da Schw irnrnen ein Sport ist, der auch von älteren Leuten ausgeübt wer- den kann, wäre es im Interesse der Volksgesundheit wünschenswert. Nach Äußerungen zur Vergabepraxis, zu den Subventionen und zum städtischen Wirtschafts- hof, beendet er seine Ausführungen zum Budget 1965. Als nächsten Rednern erteilt Bürgermeister Jo- sef Fellinger den Gemeinderäten Schmidberger und Moser das Wort. GEMEINDERAT AUGUST MOSER SPRICHT IM NA- MEN DER KPÖ ZUM BUDGET; RECHTS VON IHM GEMEINDERAT FRANZ SCHMIDBERGER, DER EBEN- FALLS IN DER DISKUSSION DAS WORT ERGRIFF. Gemeinderat Schmidberger hält die Errichtung einer Apotheke und weiterer Kindergärten auf der Enns- leite für wünschenswert und begrüßt die Ausführungen des Finanzreferenten bezüglich der Haltung des Städ te- bundes zum Finanzausgleichsgesetz. Gemeinderat Moser verlangt sodann nach Be- trachtung der wirtschaftlichen und politischen Lage eine Verstärkung des Budgets durch die Aufnahme von Darlehen. Er fordert größere Mittel für den Wohnungs- bau und übt Kritik an den zu konservativen Baumetho- den. Sodann verweist er auf die Notwendigkeit des Aus- baues des Fischhubweges und der Errichtung einer Le- sehalle im Rahmen der Bücherei. Nacll der Forderung auf Bau eines Hallenbades und entsprechender Feiern innerhalb und außerhalb der Schulen anläßlich des 10 . Jahrestages der Staatsvertragsunterzeichnung, bzw. des 20. Jahrestages der Befreiung Österreichs, schlie ßt der Redner mit einem Dank an alle Bediensteten der Stadt- gemeinde. DER SPRECHER DER FPÖ-FRAKTION , STADTRAT KARL GHERBETZ BEI SEINEN AUSFÜHRUNGEN. Stadtrat Karl Gherbetz , Fraktionsvorsitzender der Frei11eillicl!eu Panei Österreichs , als nachster Debatten- redner, begrüßt die Absicht, die Verkehrsampel in Zwi- schenbrücken zu ergänzen und verweist auf die Wichtig- keit der Schaffung von Fußgängerübergängen . Er stellt fest, daß die Stadtverwaltung am Wohnungssektor mit sehr günstigen und angemessenen Preisen arbeitet. In anderen Städten müssen Wohnungswerber S 40 000, - - bis S 50 000, - - Baukostenzuschüsse und nachher Qua - dratmeterpreise von S 14, -- bezahlen . Abschließend fordert er eine Verstärkung der Autobuslinie zum Kran - kenhaus während der Wintermonate und die Forcierung des Baues der Umfahrung zur Wolfernstraße zur Ent - schärfung des Schnallenberges. Er erklärt, daß die Frak - tion der Freiheitlichen Partei dem Voranschlag 1965 ih - re Zustimmung geben wird, da der Finanzreferent al - les mögliche getan hat, um ein brauchbares Konzept zu erarbeiten. 21
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