Amtsblatt der Stadt Steyr 1964/12

6 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1964 ging die Einwaggonierung der Mannschaft vor sich - ein Signal mit dem Ehrenhorn und der Zug setzte sich bei den Klängen der Bürgerkorpskapelle in Bewegung. Brausende Zurufe 'Auf Wiedersehen', lebhaftes Tü- cher- und Hüteschwenken, waren die letzten Abschieds- grüße der Anwesenden an die wackeren l0er- Jäger, die das Dampfroß in die Feme entführte. Knapp vor Abgang des Zuges wurde noch eine letzte photographische Auf- nahme zur Erinnerung gemacht. Gegen 8 Uhr morgens trat das 14. Feldhaubitzregiment den Fußmarsch nach Tirol an. Das Publikum war inzwischen vom Bahnhof in die Stadt geströmt, um sich auch von den Vierzeh- nern zu verabschieden, die den Weg durch die Kir - chengasse zum Stadtplatz nahmen. Unaufhörlich muß- ten die Offiziere vor den sie Grüßenden den Säbel sen- ken. Am Stadtplatz hatte die Bürgerkorpskapelle Auf- stellung genommen, die das Regiment bei den Klän- gen des 'Prinz -Eugen-Marsches ' vorbeiziehen ließ. Von da ging der Marsch weiter durch die Pfarrgasse zur Sierninger Straße und lebhafte Abschiedsrufe be- gleiteten in allen Straßen die Scheidenden". Doch nicht lange standen die Kasernen ver - waist. Bereits zwei Tage später, am 7. März, traf aus Lemberg das 30. Feldjäger-Bataillon ein und am l]. März kam aus Wien das 42. Feldkanonen-Regiment unter Oberst Karl Seyferth v. Uhlen. Diese Einheiten verblieben in Steyr bis zum Ausbruch des 1. Weltkrie- ges. Am 6. August 1914 ging "unter begeistertem Jubel der Bevölkerung der ganzen Stadt" das Jägerbataillon an die Front ab. Das Feldkanonen-RE:giment verließ in der Folgezei t in kleineren Verbänden die Garnison Steyr. Aus den Kasernen wurden Reservespitäler. In der Artil- leriekaserne jedoch kam es in den ersten Kriegsjahren auch zur Errichtung einer Reserve-Offiziersschule. Nach Kriegsende wurde die Jägerkaserne für Schul- zwecke verwendet, die Kaserne am Tabor aber bezogen im August 1920 Truppen der österreichischen Wehrmacht. Dr. Josef Ofner 206 KULTURAMT Veranstaltungskalender Dezember 1964 DIENSTAG, 1. Dezember 1964, 20 Uhr, Schloßkapelle Steyr, Schloß Lamberg: KAMMERMUSIKABEND des Streichquartettes Hans Fröhlich Ausführende: Hans Fröhlich (1. Violini::), Pauline Breirather ( 2. Violine), Ludwig Michl (Viola), Ernst Czerweny (Cello) Pauline Breirather (Sopran) Stephan Anderka (Klavier) Programm: P. Wranizky: Streichtrio Nr. 2, F-Dur J. Haydn: Streichquartett B-Dur, op. 71 Nr. 1 R. Strauß: Lieder F. Schubert: Streichquartett D-Dur , op. posth. MITTWOCH, 2. Dezember 1964, 20 Uhr, Saal der Arbeiterkammer, Steyr, Färbergasse 5: FarblichtbiJdcrvortrag Dr. Ernst Hanausek: "UND WIEDER IST EIN BERGJAHR UM" (gemeinsame Veranstaltung mit dem Österr. Alpen-. verein Steyr) DONNERSTAG, 3. Dezember 1964, 20 Uhr, Theater Steyr, Volksstraße 5: Gastspiel des Landestheaters Linz: "GIUDITTA" - Operette von Franz Lehar Abonnement I - Gruppen A und B - Restkarten im Frei- verkauf ab 27. November 1964 an der Kasse des Volks- kinos Alles was neuzeitliche Küchentechnik zu bieten vermag, die Lubra - Elegant besitzt es. Eine vorbildliche Form. Werl- volles Material. Tadellose Verarbeitung, Ein praktisches Ma~sysfem. Viele tech- nische Raffinessen. Und - einen ver- nünftigen Preis. Werk: Steyr, Blumauergasse 30-34 Verkauf: Linz, Goethestraße 46 und Steyr, Pachergasse 17

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