Amtsblatt der Stadt Steyr 1964/5

1964 AMTSBLATT DER STADT STEYR 5 "Tabernakel-Verschluß", alle bisherigen Gewehrsyste- me in der Handhabung übertraf und daher um 1866 auch die Anerkennung des österreichischen Kriegsministeriums fand. Schon 1863 hatte Werndl seinen Betrieb mit den neuesten amerikanischen Maschinen eingerichtet. Nun mußte er, um den vielen Gewehrbestellungen nachkom- men zu können, die bestehenden Werksanlagen bedeu- tend vergrößern. Zur Aufbringung des hiefür erforderli - chen Kapitals wurde am 1. August 1869 die "Österrei- chische Waffenfabriksgesellschaft" gegründet, Werndl zum Generaldirektor und Holub zum technischen Direk - tor ernannt. In der Folgezeit entstand im Inselgebiet obe rha lb der Steyr- Mündun&ein Fabriksobjekt nach dem andern . Durch Geschäftsreisen, die der Generaldirektor in europäische Hauptstädte unternahm, wurden dem Un- ternehmen stets neue Aufträge zugeführt. Nicht nur Österreich- Ungarn, auch Deutschland, Frankreich, Ru- mänien, Bulgarien, Griechenland, Montenegro, Portu- gal, Chile, Persien, China und andere Staaten belie- ferte die Waffenfabrik, in der bis 1884 eine halbe Mil- lion Gewehre umgearbeitet und 2 121 000 neue Gewehre sowie mehrere Millionen Gewehrbestandteile erzeugt worden waren. Als um diese Zeit die Waffenproduktion vorüber- gehend zurückging, begann Josef Werndl , der die wirt- schaft liche Bedeutung der elektrischen Energie schon fr ühzeitig erkannt hatte und sie durch Ausnützung der Wasserkräfte zu gewinnen suchte , mit der Erzeugung von Dynamomaschinen, Bogen- und Glüh lampen. An- l äßlich der vom 1. August bis 30. September 1884 ver- ans ta l teten großen Ausstellung in Steyr ließ er einzelne LINZ ist um ein Spezialgeschäft reicher. rm~,1 in al len Bundesländern. LINZ, GOETHESTRASSE 46 und MOZART-PASSAGE und STEYR, PACHERGASSE Straßenzüge und Plätze der Stadt durch Bogenlampen erhellen, Es war der erste Versuch a uf dem Kontinent, Straßen elektrisch zu beleuchten. Vorbildlich sorgte der umsich tige Genera ldirektor für das Wohl seiner Arbeiter . Für die "Werndler ", die er gut entlohnte, erbaute er solide Wohnhäuser, e r gab ihnen in Notzeiten eine Arbeitslosenunterstützung und veranstaltete für sie Sommerfeste . Ge me insam mit sei- nem Bruder Ludwig stiftete er für no tle idende Fabriksar- beiter beträchtliche Geldbeträge. Diese für die damali- gen Verhältnisse geradezu vorbildlichen sozialen Lei- stungen haben Werndl den Ehrentitel ''Va ter der Arbei- ter" eir.r, ~ra gen. H., 1 , ,, rwerndl durch sein Großunternehmen, das einige tat '!ld Arbeiter beschäftigt e , das gesamte Wirt- schaftsleb '--n der Stadt Steyr neu belebt , so erwarb er sich auch hervorragende Verdienst e um ,die Stadt selbst. Als Mitglied des Gemeinderates kannte er sehr gut die oftmals schwierige städtische Finanz lage. Er gab daher namhafte Zuschüsse für städtische Bauvorhaben oder ließ auf eigene Kosten solche ausführen. So übernahm er u, a. den Jochbau der Steyr-Brücke (186 6), den Bau einer Brücke vom Kohlanger nach Vogelsang (1867), die Zuschüttung und Planierung des Stadtgrabens im Be- reich der heutigen Promenade (1 871), di e Errichtung eines Gebäudes für die Eisenbahnbe triebsdirektion(1873), den Bau einer Schwimmschule (1874 ) und die Regulie- rung des Leitnerberges (1876) . Auf das Angebot Werndls, die von ihm 1877 erbaute "Vogelsang-Villa" kostenlos zu übernehmen und zu einem Arme nhaus umzugestal- ten, konnte die Stadtgemeinde nicht eingehen, weil das Ein eindeutiger Bewe is unserer großen Leistungs- fähigkeit ist diese schöne Garnitur. S 7539.- mit solide gelagertem Drehkreuz und Skaiarmstützen. Durch Großeinkauf ist dieser besonders günstige Preis möglich. Bettbänke schon ab S 980.- EINRICHTUNGSHAUS BRA UNSBERGER STEYR,PACHERGASSE17 Wir freuen uns auf Ihren Besuch! IMHOF 77

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