Amtsblatt der Stadt Steyr 1963/12

6 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1963 Wenn einmal dann immer,..Treber = unsere Kunden t.rebf!!: Stadtpl.16 Steyr ... der Beweis ,, . 17,'ji ■ Sattler- und Tapez,ererwaren ■ Bodenbelage ■ F,sct1ere1arl1kel ■ se,lerwaren ■ Plas1<kwaren ■ ,epp,che und Lauter ■ camp111g- u Sportartikel ■ Haushaltart1kel ■ Diverses ■ E1generzeug~ng sich im Eisenwesen in mancher Hinsicht ungünstig aus. So gehörte nun die Eisenstraße von Eisenerz bis zur Frenz, wo die Grenze zwischen Österreich und In- nerösterreich verlief, zum Hoheitsgebiet Erzherzog Karls, die weitere Strecke bis Steyr lag auf kaiserli- chem Boden. Im Jahre 1567, als die von Regengüssen und Hochwasser arg zerstörte Straße ausgebessert wer- den mußte, kam zwischen Maximilian II. und Erz- herzog Karl ein Vergleich zustande. Der Kaiser iibcr- nahm die Herstellung der Landstraße bis zum Kastell (Kastenreith) , der Erzherzog das in die Steiermark fuhren de Wegstück. Der Kasten, ein schon ) 373 er- wähntes markantes Gebäude nächst Straße und Enns, unterstand der Herrschaft Kloster Garsten , er war Ein- kehrgasthof, Ladstätte und Mautstelle. \, ~ - ~- ~ ,:..____ DER KASTEN Schon im Jahre 1569 verlangte Erzherzog Karl, daß die Erhaltung des zwei Meilen langen 'straßen - abschnittes von der Frenz bis zumKasten, da noch auf österreichischem Gebiete liegend, vom Kaiser über- nommen werde . Auch die Stadt Steyr, die jedenfalls · im Auftrage des Landesfürsten die vier Meilen lange Strecke von Steyr bis zum Kasten erhalten so llte und auch für den um 1560 angelegten Roß- und Schiffweg aufzukommen hatte, weigerte sich, dieses Straßen- stück zu übernehmen, da sie "solchen Unkosten nicht erschwingen" könne . In der Folgezeit wurde auch die Stadt Waidho- fen a. d. Ybbs zur Straßenerhaltung herangezogen, sie mußte 1571 hiefür 400 Gulden erlegen . Zur Auf- nahme n uer Verhandlungen zwa ngen die gewaltigen Regenfälle und die furchtbare Hoc)11vasserkatastrophe im Juli 1572, die umfangreiche Straßenbauten zur Folge hatten. Der Innerberger Amtmann Georg Friwirdt bestimmte zwei Wegmeister zur. Besichtigung der an vielen Stellen total abgeschwemmten Strecke zwischen dem Kasten und der Stadt Steyr und forderte, daß auch die Hammermeister Robot und Hilfe leisten mögen. Während der Amtmann anfangs Oktober die "Wegar- beit" vom Kasten bis Reifling in Angriff nahm, ließ die Eisenstadt erst im Dezember nur das nahe der Enns gelegene Straßenstück in der Ortschaft Inbach (Ge - meinde Großraming) ausbessern. Der Grund für die zögernde Haltung der Stadt Steyr ist wohl in der finan- ziellen Belastung zu suchen, die durch die umfangrei- chen Verwüstungen des erwäh11ten Hochwassers an sttidtischen Gebäuden verursacht wurde11. Da die Stadt nicht in dl'r Lage war, die Koste11 für den Straßenbau aufzubringen, bewilligte ihr 1573 Kaiser Maximilian II. die Finhebung eines Weggeldes, und zwar von je- dem Z<.:ll tller Eisen und Stahl, "so nach Steyr , Weyer, Waidhofen und Ybbsitz" geführ t wurde, zwei Pfennig. Außerdem erh ielt die Stadt auch die von Waidhofen erlegten 400 Guld 11 1/..ugesprochen . Wie e i11 e "Landweg- und Schiffwegrechnung" be- 1/..eugt , ließ nun S tc yr in den Jahren 1574 bis 1577 nicht nur die Landstraße, somlern auch den Roß- und Schiff- weg erneuern. Die ßauaufsicht führten die Bürger Eu- stachi us Linten taller und der Baumeister Augustin Resch. Die Instandse t zu11g der beiden Weganlagen kam auf 2467 Gulden zu std1en . Die hohen Straßenbaukos ten dürften wahrscheinlich dazu beigetragen haben, daß Steyr abermals eine kais rliche Unterstützung erwir - ken konnte. Am 1. Dezember 1577 bewilligte Kaiser Rudolf II. der Eisenstadt in e inem "Will- und Gab- brief" zu dem oben genann ten Weggeld für den Stra- ßen- und Schiffwcgbau auf "ewig" noch jährlich 100 Gulden aus den Gefällen des Rentamtes der Herrschaft Steyr. Die Stadt mußte sich dafür verpflichten, den Landweg vom Kastell bis Steyr und den Roß- und Schiff- weg von der Frenz bis zum "Thonau Stromb" zu erhal- ten. Seit Steyr fLir die Instandhaltung der Eisenstraße zuständ ig war, durften sie auswärtige Handelsleute oh- ne Geuehmigung des Stadtrates nicht befahren. Schon im Jahre 1570 wurden die Venediger-Waren des Linzer Bürgers 1'.!elchior Wrona beschlagnahmt, weil er sie ohne magi stratliche Erlaubnis auf der Ennstalstraße be- förderte . 1581 verwehrte die Stadtobrigkeit dem Kauf- Aeee F -arbe:n von bestem Elasticord - lür die modische Pump-, Auto-, Wander- und Skihose lagernd 208

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2