Amtsblatt der Stadt Steyr 1963/10
2 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1963 Aus dem Stadtsenat D er Stadtsenat der Stadt Steyr hielt am 3. CJ. 1963 seine 37. ordentliche Sitzung ab. Den Vorsitz führte Bürgermeister Josef Fellinger. Die Tagesordnung umfaßte insgesamt 30 Punkte. Am Sitzungsbeginn befaßte sich der Stadtsenat mit der Gewährung eines Vorfinanzierungsdarlehens an die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH der Stadt Steyr für das Bauvorhaben Tabor XIII/1 - 3 (Resselstra- ße) im Betrage von S 1 522 000, -- und mit der Fest- setzung der endgültigen Höhe der Darlehen für die Wohn- bauten Schlüsselhofgasse I - III, Steinfeldstraße III, Ennsleite VI und XIII sowie den Garagenbau Hanusch- straße 2. Diese Beschlüsse bedürfen noch der Genehmi- gung durch den Gemeinderat. Ferner wurde die Gemeindekornmission nach dcrn Geschworenen- und Schöffenlistengesetz bestellt. Folgende Freigabe- und Vergabebeschlüsse, bei größeren Vorhaben vorbehaltlich der Genehmigung durch den Gemeinderat, in einer Gesamthöhe von S 2 6~2 000 wurden gefaßt: · Einbau einer vollautomatischen Ölzc11Lralhci- zungsanlage im Erweiterungsbau des AlLershcimcs S 1 116 700, --; Herstellung einer Verbindungsstraß zwi- schen Kaserngasse und Hanusch- bzw . Posthofstraße S 50 000, --; Tiefbauarbeiten für den Umbau der U11Lcrfullru11g Damberggasse S 435 600, --; Regulierung der Bahnhofstraße S 500 200, - - ; Betonarbeiten bei der Autobushaltestelle PJcnkJ- berg S 12 000, --; Ausbau der sanitären Anlagen am Kinderspiel- platz Münichholz S 68 600, --; Hofseitige Fassadenerneuerung des Rathauses S 15 000, --; Einbau einer Pumpenanlage in der Kläranti(?e Taschlried S 87 000, --; Durchführung von Vermessungsarbeiten im Zuge der Planung eines Personenaufzuges auf das Tabörplateau s 3 300, --· . ..· ,.;, Elek~oinstallation für die Straßenbele·uchtung · V<ln der neuen Ennsbrücke bis Gleink S 28 000, --; Errichtung eines Geräteschuppens bei der Fahrschu- ·. le der Jugend S 84 000, --; Verlegung von Wasserleitungsteilstücken im Be- reiche der Versorgungsheimstraße - Kaserngasse, am Ta borweg und in der Bogenhausstraße S 172 300, --; Herstellung einer Zuleitung zum Hochbehälter Stein S 24 200 , --; Ankauf einer elektrischen Bohnerbürste für das Zentralaltersheim S 3 100, --; Instandsetzung der Mieträume im Hause Sepp- Stögcr-Straße 9(ehemalige Bücherei) S 22 000, --. Schließlich beschloß der Stadtsenat die Kosten für die Operation und stationäre Behandlung des Steyrer "blauen Babys", Herbert Neuhauser, im Kantonspital Zürich in Höhe von weiteren S 13 900, -- zu überneh- men. Den Abschluß der Sitzung bildete die Beschluß- fassung über 8 Gewerbeansuchen. Als Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungs- gese llschaft mbH der Stadt Steyr billigte der Stadtsenat den Finanzierungsplan für den schon erwähnten Wohnbau in der Rcsselstraße (Tabor Xlll/1 - 3} und vergabAuf- träge im Gesamtbetrage von S 922 000, --. Vergeben wurden: Die örtliche Bauleitung, die statischen Berechnun- g ·11 suw i , dit: Sand- und Schotterlieferungen für den Wull11ba11 Tabor XIII /1 - 3, die Ausgestaltung der Außc11a11lagen bei den Wohnbauten Ennsleite XIV, XV und XVI, der Ankauf von 44 Stück Ersatzwaschmaschi - 11c11 für di e Wohnbauten Tabor I - VI und Ennsleite I - V, sowie di e Arbeiten zur Behebung von Frostschäden an de n Maler- und Anstreicherarbeiten beim Wohnbau Ennslcite XIV. 50 JAHRE HEIMATHAUS STEYR 1 n der 2 . Hälfte des 19. Jahrhunderts war, wie in manchen Orten Oberösterreichs, auch in Steyr der Musealgedanke lebendig geworden. Mit der Anle- gung einer Sammlung von musealen Gegenstanden be- gann in Steyr das Ehepaar Jakob und Marianne Kautsch. Bereits 1890 waren so viele heimatkundliche Gegenstän- de gesammelt, daß eine Ausstellung im damaligen Bür- gerschulgebäude möglich wurde. Die ständig und rasch wachsenden Sam111lu11gen nahm 1894 die Stadtgemeinde Steyr in Obhut und brachte sie im Rathaus unter. Der e rste Kustos war der Lehrer Blümelhubers, Gustav Ritzin- ger, sein Nachfolger war Jakob Kautsch. 1898 wurden die musealen Bestände in der Industriehalle untergebracht, seit 1913 beherbergt sie der Innerberger Stadel.. Doch nun einiges über die Geschichte des zuletzt genannten Gebäudes. Bereits um die Mitte des 16. Jahr- hunderts wurde der Bau eines Getreidekastens geplant, in dem auch Fleischbänke untergebracht werden sollten. Den Stadtvätern schien hiefür der Platz unterhalb des 164 Pfarrhofes beson ders geeignet. Der Chronist Valentin Preuenhueber berichtet über den Bau in seinen "Annales Styrenses" unter Annus Christi 1611 folgendes: "In die- ,e111 ]iilff watJ auch der Anfang gemacht, gemeiner Stadt Getrayd-Kasten gegen den neuen Thor ueber, all- da vorher ein leerer Platz, oder Brand-Staette gewest, zu bauen, welcher erst im dritten Jahr hernach voellig aufgefuehret worden; Ist ein sehr nuetzlich und zu einem Getrayd- Kasten ein ansehnlich schoen Gebaeude: Stadt- Cammerer oder Baumeister war damahlen Joachim Haen- del. Als man nun im Werck mit solchen Bau begriffen war, nahme der Abt von Garsten den Grund in Anspruch, daß selbiger zum Pfarr- Hof gehoerig sey; Erhielte von dem Landes- Hauptmann Einstellung dieses Baues, piß man sich mit ihme guetlich verglichen. jaehrlichen von gemeiner Stadt dem Pfarrer zu Steyer, ein benanntes in Geld und Saltz fuerohin zu reichen, Bey dieser Baufueh- rung hat sich ein Maurer zu todt gefallen. " Dieser ehe- malige Getreidespeicher ist zu den schönsten Gebäuden
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