Amtsblatt der Stadt Steyr 1963/2

1963 AMTSBLATT DER STADT STEYR 9 ausgegeben werden als 1962, Zum Teil liegt dies an erhöhten Verpflegskosten fremder Anstalten, es ermög- licht aber auch die verbesserte Fortführung verschiede- ner Aktionen, die einem großen Kreis hilfsbedürftiger und alter Menschen zugute kommen. Der Instand - h a 1tun g von Straßen und Br il c k e n sind rund S 600 000, - - mehr zugedacht als im Vorjahr. Unter anderem soll auch die Teufelsbachbrücke gründlich erneuert werden. Die Ausgaben für die Be- leuchtung und Reinigung der Verkehrswege mußten um S 600 000, -- erhöht werden, was durch die Verkehrs- dichte und durch die Erweiterung des Straßennetzes be- dingt ist. Bei vielen dieser Aufgaben spielt der S t ä d t • Wi r t s c h a f t s h o f eine wichtige Rolle. Seine Aus- rüstung wird durch Investitionen von rund S 500 000, -- ergänzt, Nebenbei sei bemerkt, daß seine betriebliche Gebarung auch bei Anrechnung der gültigen Abschrei- bung für investierte Werte ausgeglichen ist. Die St ä d t. Unternehmungen erwarten sich für 1963 ein ausgeglichenes Betriebsergebnis. Das Was- serleitungsnetz wird weiter ausgebaut und die Errich- tung eines Hoch b eh ä 1t e r s in S t e in in Angriff genommen, sowie die Brunnenanlage verbessert. Die großen, meist mehrjährigen Bauvorhaben fin- den im außerordentlichen Haushalt ihren Niederschlag. Für den Umbau des Hauses Stadtplatz 25 wird eine Summe von 3, 5 Mill. S bereit gestellt. Als 2. Baurate für den Zubau zum Altersheim 6 Mill. S, zum Ausbau der Ennser Straße und Blümel- h u b erst r aß e wird die Gemeinde 3, 5 Mill. S bei- tragen und die En t 1a s tun g s s traß e Hunds graben samt dem erforderlichen Umbau des Neutores wird 1963 mit 3 Mill . S dotiert. Die Kanalisation soll unter Einsatz von 2, 4 Mill . S weitergeführt werden , Kleinere Beträge, im einzelnen unter der Millionengrenze, sind für P l an u n gen veranschlagt, wie für den Bau einer neuen Schule am Tabor und von Kindergärten, für die Neugestaltung von Zwischenbrücken, sowie für den Bau des Aufzuges bei der Taborstiege. Ebenso sind eine Rei- he k 1einer er Bauten vorgesehen, darunter der Er- weiterungsbau für die Handelsakademie, der Ausbau von Kindergärten, die Errichtung von Bedürfnisanstal- ten und dergleichen. Des vielfachen Interesses wegen sei gesondert erwähnt, daß die Gemeinde unter Ein- satz von S 400 000, - - grundsätzlich bereit ist, durch den Bau einer Umsetzstation den Fernsehempfang in Steyr zu verbessern . Allerdings ist Voraussetzung, daß genaue Untersuchungen die Zweck mäßig k e i t dieser Maßnahme ergeben, Für die Förderung der Wo h n b a u t ä t i g k e i t durch Darlehen und Zuschüsse an gemeinnützige Wohn- bau - Vereinigungen stehen 8 Mill, S zur Verfügung, Zu den bereits erwähnten Investitionen der Wasserver- sorgung soll den Städt, Unternehmungen ein Darlehen von 1 Mill. S zur teilweisen Deckung zukommen, Der Gasversorgung s g es e 11 s c h a f t, als einem Organunternehmen der Gemeinde, wird für den Bau eines neuen Gas b eh ä 1t er s ein Darlehen von 2, 5 Mill. S zugedacht. Der Wirtschaftsplan der Gasversorgungsgesell- schaft ist wieder ausgeglichen. Der bei der Umstellung auf Flüssiggas seinerzeit kalkulierte ermäßigte Gas- preis, hat sich inzwischen als für das Unternehmen ge- rade noch tragbar herausgestellt. Die bereits mehrfach erwähnte Wohnungs g e - sellschaft der Stadt Steyr wird auch 1963 kostendeckend geführt werden. Von größtem Interesse ist jedoch, daß sie die Wohnbau tätig k e i t auf Initiative und mit Unterstützung der Gemeinde unter Einsatz von 21, 3 Mill. S weiterführen wird. Etwa ein Drittel dieser Baukosten wird aus Mitteln der Gemein- de bestritten, der Rest soll aus Hypothekarkrediten, überwiegend jedoch aus Förderungsdarlehen von Bund und Land aufgebracht werden. Die Gesellschaft stellte 1954 den ersten Wohnbau fertig; bis 31. 12. 1962 hat sie insgesamt an Baukosten 161, 4 Mill. S aufgewendet, 1 610 Wohnungen verge- ben und derzeit 259 weitere Wohnungen im Bau. Die Anstrengungen der Ge:meinde auf diesem GLbiet können im Vergleich zu anderen Städten, sowohl was den Bau- umfang als auch die Mietzinsbildung betrifft, als vor- bildlich bezeichnet werden. Schon diese kurze Schilderung des Voranschlages 1963 läßt den vielseitigen und beachtlichen Umfang der Gemeindetätigkeit erkennen. Die Ausführungen des Finanzreferenten Schanovs- ky lösten eine rege Debatte aus, an der sich Sprecher aller im Gemeinderat vertretenen politischen Parteien beteiligten. Die durchaus positive Einstellung und die einstimmige Annahme, die der Voranschlag im Ge- meinderat gefunden hat, berechtigt überdies zu der Erwartung , daß, so wie in den vergangenen Jahren, in sinnvoller Zusammenarbeit das Besnnöglichste für un- sere Stadt und ihre Bevölkerung geleistet wird. Der Wasserturm zwischen den Brücken S eitnahezu vierhundert Jahren beherrscht der Was- serturm den Raum zwischen der Steyr- und der un- teren Ennsbrücke. Um den Meerfräuleinbrunnen am oberen und den Poseidonbrunnen am unteren Stadt- platz genügend mit Wasser versorgen zu können, plante nach 1570 der Magistrat die Errichtung eines Wasser- druckwerkes an der Mündung der Steyr. Damals und auch später bevorzugte die Stadtverwaltung für besondere Ar- beiten Handwerksmeister aus Augsburg. So wurde auch die Herstellung der Pumpanlage im Wasserturm, dessen Bau vermutlich in den Händen des Stadtmaurermeisters Hans Klingler lag, dem bürgerlichen Brunnenmeister Peter Wagner aus der Stadt am Lech übergeben und das Mitglied des Inneren Rates Michael Aidn (Bürgermeister 1595 - 1597) mit der Überwachung der Arbeiten be- auft;ragt , Aus einer vonPeterWagner am 16, März1573 unterfertigten Quittung ist ersichtlich, daß er für das "Brwmwerk" die beträchtliche Summe von zweihun- 27

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