Amtsblatt der Stadt Steyr 1962/5

6 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1962 wenneinmal Treber , .. • Steyr • .,..,_. Stadtplatz 16 dann1mmer re er '. lli mit Schwibbögen geziert worden waren und daß in der Mitte dieser "auß denen allda zuberaiten Figuren/nemb- lich dem Neptuno vnd Meerfräwlen das Wasser häuffig/ vnd annemblich spillete. "Der Meerfräuleinbrunnen wur- de 1687 wegen seiner Schadhaftigkeit abgetragen und vom Linzer Steinmetzmeister Petz neu erbaut. Eine Marienstatue ersetzte die frühere Brunnenfigur. Schließ- lich mußte der Brunnen im Jahre 1882 dem immer grö- ßer werdenden Verkehr weichen. Die mamome Ma - rienstatue wurde vor dem ehemaligen Nordportale der Stadtpfarrkirche wieder aufgestellt und befindet sich noch heute an diesem Platze. Der von Merian verfertigte Kupferstich zeigt uns noch zwei weitere Brunnen am Stadtplatz, deren Be- zeichnung man nicht mehr feststellen kann. Der eine stand zwischen dem Rathaus und dem Meerfräuleinbrun- nen, der andere schmückte in der Höhe des Hauses Stadt- 82 ,~ " .. "I .......... '\. ,, \ DER WASSERTURM IN Z.WISCHENBRÜCKEN IM VORDERGRUND DER ZIEHBRUNNEN oe Beweis=unsere Kunden platz 19 den Stadtplatz. Dieser, der Untere Stadtbrunnen, wurde durch einen neuen ersetzt. Sein Granitbecken kaufte die Stadtgemeinde im Jahre 1682 vom Kloster Windhaag im Mühlviertel um 300 Gulden. Die barocke Brunnensäule mit der Statue des hl. Leopold wurde vom Linzer Steinmetzmeister Peter Petz geliefert. Die Auf- stellung des Brunnens war im Jahre 1685 beendet und wurde vom Steyrer Maurermeister Hans Pellendorfer und den Münzbacher Steinmetzmeistem Georg Pichler und Jakob Rebhandl durchgeführt. Als der Brunnen im Jahre 1808 renoviert wurde, hinterlegte man im Kirchlein, das der hl. Leopold in der Hand hält, eine Denkschrift. Im Jahre 1954/55 wurde das alte Katzenkopfpflaster des Stadtplatzes entfernt, das Niveau geändert und da- bei entdeckt, daß der Unterbau des Brunnens schadhaft war. Weil die Renovierung an Ort und Stelle nur schwer möglich gewesen wäre, verlegte man den Brunnen um die Länge seines Durchmessers gegen Süden. Im Ratsprotokolle vom 15.2.1574 ist verzeichnet, daß das Mitglied des Inneren Rates und nachmalige Bür- germeister Michael Aidn mit der Erbauung des im Stadt- bilde so charakteristischen Wasserturmes betraut wurde. Es ist anzunehmen, daß der Stadtmaurermeister Hans Klingler beim Baue mitgewirkt hat. Ein Pumpwerk, das das Flußwasser der Steyr durch Röhren in einen hochge- legenen Kessel des Turme-s pumpte, wurde vom Augs- burger Brunnenmeister Peter Wagner um 200 Rheinische Gulden eingerichtet. Vom Kessel floß das Wasser in Röhren zu de11 ßrnnn en am Stadtplatz. Nach mannigfa- h<..:11 Umba11te11 zeigt sich heute der Turm nur mehr in g ·kiirztcr Gestalt. Wir wissen, daß sich in der hcutigcn Goldschmied- gasse (friiiler "ßrunngaßl ") dc:r sogenannte Ennsbrunnen, wahrscheinlich ciner dcr ersten Brunnen Steyrs, befand. Oicsc Kc:nntnis vt:rdankcn wir dem Stadtchronisten Pre- vcnhuber, dcr uns erzählt, daß der am 3. Oktober 1587 verstorbene.: und bei der Stadtpfarrkirche begrabene ehe- malige Stadtrichter, Messer- und Eisenhändler Benedikt Acttl für die Reinhaltung des in der Nähe seines Hauses (heute Enge 25) gelegenen Ennsbrunnens Sorge trug. Der STADTPLATZ MIT DEN VIER ÖFFENTLICHEN BRUNNEN

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