Amtsblatt der Stadt Steyr 1962/3
8 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1962 GROSSAUSWAHL IN ABENDKLEIDUNG KLEIDER HAUS HAUBENEDER S T E Y R, E N G E 1 2. • STEYR' S GROSSTE HOSENZENTRALE • Die neue Strassenverkehrsordnung hat sich bewährt M it 1. Jänner 1961 ist die neue Straßenverkehrs- ordnung (StVO 1960) in Kraft getreten. Schon bald danach fanden sich in Tageszeitungen und anderen Veröffentlichungen Berichte, die sich mit den - positiven oder negativen - Auswirkungen dieses neu- en Verkehrsgesetzes befaßten, obwohl man sich infol- ge der Kürze der seit dem Inkrafttreten verstrichenen Zeit ein objektives Uneil noch kaum bilden konnte. Inzwischen ist ein Jahr vergangen und die bereits vor- liegende Verkehrsstatistik des Bundespolizeikommissa- riates Steyr für das Jahr 1961 gibt Gelegenheit, die Auswirkungen der StVO 1960 näher zu untersuchen: Verkehrsunf. 1959 1960 1961 Gesamt 504 595 510 Tote 1 5 4 Zugelassene Motorfahrzeuge Stand 1.1.1961 Stand 31.12.1961 Zugang bzw. Abgang Verletzte 429 456 383 PKW 2 671 3 088 +417 nur Sachschad. 174 233 193 LKW 464 467 + 3 Krad 1 710 1 579 - 131 Es wäre übertrieben, wollte man behaupten, daß dieser beachtliche Erfolg allein den Auswirkungen der neuen Straßenverkehrsordnung zuzuschreiben ist. Si- cherlich hat dieses Gesetz mit seinen dem modernen Verkehr angepaßten Vorschriften und nicht zuletzt mit seinen sehr strengen Strafbestimmungen wesentlich zur Senkung der Unfallsziffem beigetragen, doch dürfen darüber andere bedeutungsvolle Umstände , wie zum Beispiel Maßnahmen der Verkehrserziehung, der Ver- kehrsregelung und -lenkung, Ausbau der Verkehrswege und anderes mehr nicht außer Acht gelassen werden. Eine Tabelle über die häufigsten Unfallsursachen gibt weitere interessante Aufschlüsse: Die häufigsten Unfallsursachen 1961 1960 Übermäßige Fahrgeschwindigkeit 87 217 Nichtbeachten von Vorrangbe- stimmungen 101 75 vorschriftswidriges Einbiegen 36 Vorschriftswidriges überholen 38 82 Benützung der falschen Fahrbahnseite 20 41 Auffahren (zu geringer Abstand) 47 40 Vorschriftswidriges Verhalten von Fußgängern 72 73 Wenn die Anzahl der Verkehrsunfälle durch über- 44 Die Tabelle zeigt, daß die Zahl der Verkehrsun- fälle im abgelaufenen Jahr gegenüber dem Vorjahr ganz erheblich, nämlich um mehr als 14 o/o zurückge- gangen ist. Bei den durch Verkehrsunfälle verletzten Personen beträgt der Rückgang 16 o/o und bei der. Unfäl- len mit Sachschaden sogar 18 o/o. Diese erfreulichen Zahlen gewinnen noch erheblich an Bedeutung, wenn man - wie aus nachstehender Tabelle zu ersehen ist - berücksichtigt, daß die Zahl der zum Verkehr zugelas- senen Motorfahrzeuge 1961 gegenüber dem Vorjahr um rund 4 o/o und die Zahl der zugelassenen Personenkraft- wagen sogar um rund 15 o/o zugenommen hat. Omnb., Zugm., Sond.Kfz. 146 159 + 13 Anh. 136 179 +43 Moped 2 232 2 179 - 53 Gesamt 7 359 7 651 + 292 mäßige Fahrgeschwindigkeit von 217 auf 87 zurückge- gangen ist, so ist darin zweifellos ein Erfolg der neuen Straßenverkehrsordnung zu erblicken, die gerade Ge- schwindigkeitsüberschreitungen mit strengen Strafen be- droht. Der Rückgang der Unfälle durch vorschriftswi- driges überholen um mehr als 50"/o von 82 auf 38, dürf- te a uf die wesentlich genaueren und besseren Vorschrif- ten der StVO 1960 für das überholen zurückzuführen sein . Die Zunahme der Verkehrsunfälle wegen Nicht- beachtens von Vorrangbestimmungen liißt sich aller- dings mit den Auswirkungen der neuen Straßenverkehrs- ordnung nicht erklären, weil die Vorrangbestimmungen im wesentlichen gleichgeblieben sind und nur genauer umschrieben wurden. Eine Tabelle über die an den Verkehrsunfällen schuldtragenden Verkehrsteilnehmer gibt folgendes Bild: Schuldtragende Verkehrsteilnehmer 1961 1960 PKW-Lenker 185 213 LKW-Lenker 68 78 Kraftrad- Lenker 75 109 Moped-Lenker 80 92 Radfahrer 46 84 Fußgänger 72 73
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