Amtsblatt der Stadt Steyr 1962/3
1962 AMTSBLATT DER STADT STEYR 13 OUALITATS- und SPEZIALEINBAUKOCHE . IDEAL-SCHUHSCHRANK RUST Bautischlerarbeiten GROSST/SCHLEREI R us T STEYR-NEUSCHONAU Neubaustraße 15 u. 26 Telefon 20 96 Abfahrt: 7, 30 Uhr vor dem Rathaus Leitung: Adolf Bodingbauer Fahrpreis:einschl. Nebenspesen: S 30, -- Anmeldeschluß: 29. 3. 1962 Die Anmeldungen zu allen vorangeführten Veranstaltun- gen werden im Rathaus, 4. Stock, Zimmer 129 (Volks- hochschulreferat) . entgegengenommen. Die Tätigkeit der Freiwilligen Stadtfeuer- -wehr Steyr im Jahre 1961 D ie Freiwillige Stadtfeuerwehr Steyr hatte im Jahre 1961 3 Großbrände, 4 Mittelbrände und 37 Kleinbrände zu bekämpfen und wendete hiezu 670 Arbeitsstunden auf. Die Brandbekämpfung erfolgte 31 mal bei Tag und 13 mal bei Nacht; 1 mal gab es blinden Alarm. Als Brandursachen konnten festgestellt werden: Baugebrechen (4), Unvorsichtigkeit (14), Funkenflug (5), Mängel in techn. Anlagen (3), Selbstentzündung (9), Kinderbrandstiftung (2), Überspannung in elektr. Anlagen ('3), Blitzschläge (2), mangelhafte Heizan - lagen (2). Im Katastrophen-Einsatz wurde die Stadtfeuer- wehr 35 mal _tätig mit 645 Arbeitsstunden. Diese Ein- sätze betrafen Beseitigung von Sturmschäden. Pölzun-. gen, Auspumparbeiten nach Wolkenbrüchen und Hoch- wasser, Bergungs- und Sicherungsarbeiten. Bei 201 anderen technischen Einsätzen wie Aus- pump- und Durchspülarbeiten, Beistellung von Motor- sägen, Leitern, Straßenabschwemmen, Lautsprecher- durchsagen, Tauchereinsätze, Tierrettungen, Bäume umschneiden und dergleichen wurden 902 Arbeitsstun- den aufgewendet. Im Straßenhilfsdienst, bei Bergungen, Absch'ep- pen, Beseitigung von Verkehrshindernissen wurden 32 mal im Stadtgebiet und 24 mal außerhalb Steyrs 291 Arbeits- stunden getätigt; 46 Einsätze erfolgten bei Tag, 10 bei Nacht. 55 Arbeitsstunden wurden bei 5 sonstigen Sonder- einsätzen benötigt. 54 Sonn- und Feiertagsbereitschafts- und Journal- dienste, 32 Theaterdienste, 55 Kornmissionierungen und 555 Feuerbeschauen erforderten 2 039 Arbeitsstun- den. Der Ausbildung dienten 57 Zugsübungen, 80 Gruppenübungen, 2 Großübungen, 3 Fahrschulübungen, 3 Zillenfahrtübungen, 2 Taucherübungen und 3 Schu- lungsabende. An Lehrgängen an der Landesfeuerwehr- schule in Linz und an Tageskursen in Steyr nahmen 32 Feuerwehrmänner teil. Folgende Leistungsabzeichen wurden erworben: Internationale Feuerwehr-Leistungsspange (Bad Go - desberg) 11 Leistungsabzeichen von 0. ö. in Silber 6 Leistungsabzeichen von O. Ö. in Bronze 13 Leistungsabzeichen von N. Ö. in Gold 1 Leistungsabzeichen von N. Ö. in Silber 20 Leistungsabzeichen von Salzburg in Silber 9 Die Gesamtzahl der von den Mitgliedern der Frei- willigen Stadtfeuerwehr geleisteten Arbeitsstunden im Jahre 1961 beträgt 10 365. Als Blutspender betätigten sich 17 Feuerwehrmän- ner. Die in Ausübung des Dienstes erlittenen Unfälle betrafen nur leichtere Verletzungen. r/)ie ttJfe11 (f)r11eket11~ftkJ1fiiffN1 111 ~~le1;r 1 m 16.Jahrhundert konnte sich Steyr als kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt im Lande ob der Enns noch behaupten. Durch die Handelsbeziehun- gen zu vielen Städten Europas stand die Bürgerschaftal- len Neuerungen aufgeschlossen gegenüber. So wurde auch die Lehre Luthers in der Eisenstadt rasch bekannt und das Gedankengut der Wiedertäufer fand schnell Ein- gang. · Das Täufertum, das vornehmlich in Handwerker- kreisen großen Anklang fand, führte zwei Anhänger die- ser Sekte nach Steyr. Es waren die Wanderdrucker S i m p r e c h t So r g - F ro s c h a u e r und Dr. Ba 1 t h a - s a r Hub m a y r. Simprecht Sorg. der einer Augsbur- ger Buchdruckerfamilie entstammte, war in Zürich als Drucker tätig. Auch Hubmayr kam aus Bayern. Er wur- de in den Achtzigerjahren des 15. Jahrhunderts in Fried- berg unweit Augsburg geboren, war Dogmatikprofessor in Ingolstadt, Dompfarrer in Regensburg und Pfarrer in Waldshut. Anfänglich der evangelischen Lehre zugetan, schloß er sich später der Wiedertäuferbewegung an. Um 1522 flüchtete er nach Zürich, wo er sich Simprecht Sorg anschloß. Im Jahre 1526 zogen beide nach Kon- stanz und kamen schließlich über Augsburg und Regens- burg nach Steyr. Da Sorg eine komplette Druckerei mit- brachte, scheint die Annahme, daß er auch in der Eisen- stadt die "Schwarze Kunst" ausgeübt habe, berechtigt zu sein. Es wird auch vermutet, daß Hubmayr bei Sorg den Buchdruck erlernt und schon in Steyr mit dem Druck des Buches "Der uralten und gar neuen Lehren Urteil, daß man die jungen Kinder nit taufen solle, bis sie im Glauben unterrichtet sind" begonnen habe. Der Auf- enthalt der beiden Drucker währte aber nur sechs bis 49
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