Amtsblatt der Stadt Steyr 1962/2

1962 AMTSBLATT DER STADT STEYR 9 · KREDITE ALLER ART - LANGFRISTIGE DARLEHEN * Sparkasse in Steyr * Zwelgstellen len. Vom Magistrat beauftragte Einnehmer hoben das Überfuhrgeld ein, das fUr Bürger zwei Pfennig, fUr Fremde einen, fUr Mann und Roß vier Kreuzer betrug. Fuhrwerke hatten an Gebühren zu erlegen: •Ein gela- dener Wagen mit 1 Pferd 1 ßd (ß = Schilling, d = Pfen- nig), mit 2 Rossen 15 Kreuzer, ein vierrössiger 30 Kreu- zer, ein Wagen mit 3 Rossen 20 Kreuzer, ein ungelade- ner mit 4 Rossen 15 Kreuzer". Ansuchen um Ermäßigung oder Erlassung des Überfuhrgeldes wies die Stadtobrig- keit zurück. Das zum Brückenbau erforderliche Holz wurde zum Teil aus den Enns-Auen (Schöfau, Au zu Winklern, Stai- ninger-Au, Freindla u, Ernsthofer- Au), wo angeschwemm- te Reste der Brücken noch zu finden waren, zusammen- get~agen, . zum Teil von der Herrschaft Steyr bezogen. Laut A~fstellung des Stadtzimmermeisters Hans ~ri~chbaumber, .der für die Brückenarbeit wöchentlich zwei Gulden erhielt, wurden für die Wiedererrichtung der Brücken 238 Baumstämme, meist Lärchen und Ei- ch,e1,1, 12 Spa~bäume und 42 Ennsbäume benötigt. Am Rande sei bemerkt, daß der mit vielen Schwie- rigkeiten verbundene Ausfall mehrerer Brücken manch- mal auch Zwistigkeiten in der Bürgerschaft und in der Ratsstube zur Folge hatte. Aber nicht allein Naturkatastrophen, sondern auch Kriegsereignisse führten mehrmals aus strategischen Gründen zur Vernichtung der Flußübergänge. Am 13. September 1741, als französisch-bayrische Truppen ge- gen Steyr vorrückten, wurden die Hauptbrücken abge- tragen und die Brückenjoche zerstört. Zur Zeit der Franzosenkriege ließ ·der österreichische General Nord- mann am 4. Mai 1809 die Ennsbrücken in Brand stek- ken, um den Vormarsch der anrückenden Franzosen un- ter Marschall Lannes zu verzögern. Der Marschall, der mit etwa zehntausend Mann in Steyr einmarschierte, gab, obwohl die Enns damals Hochwasser führte, den Befehl zum sofortigen Bau einer Schiffbrücke. Sie wur- de von der Bürgerschaft oberhalb des Neutores innerhalb kurzer Zeit errichtet, so daß sie schon am 5. Mai pas- sierbar war„ Erst im 19. Jahrhundert ging man allmählich von dem herkömmlichen Brü_ckenbau ab. So erhöhte man nach dem großen Eisgang des Jahres 1830, der fünf Joche der unteren Ennsbrücke vernichtet hatte, die Brük- kenköpfe, reduzierte die sieben Holzjoche der Ennsbrük- ken auf vier und ersetzte sie schließlich durch Steinjoche. In den Jahren 1835 bis 1837 erhielten solche die Steyr- brücke, 1862 die untere Ennsbrücke. Bereits in den Sech- zigerjahren war von einem Neubau der Hauptbrücke n die Rede. Er wurde in den Jahren 1891/92 durchgeführt. Die vor siebzig Jahren erbauten Eisenbrücken, die das mittelalterliche Stadtbild schwer beeinträchtigen, spie- len noch gegenwärtig im städtischen Verkehr eine wich- tige Rolle. Dr. Josef Ofner MUnlchhol1 und Sierning Inhaltsverzeichnis Aus dem Stadtrat Aus dem Gemeinderat Der Voranschlag der Stadt Steyr für das Jahr 1962 Bedeutende Steyrer - Anton Spitalsky Aus der Chronik der Steyrer Brücken Ist die Schreibweise Ihres Familienna- mens richtig? Volkshochschule der Stadt Steyr Kulturamt - Veranstaltungskalender Amtliche Nachrichten • • • • * (QaJ; und ?uiljr IM TRAUERFALL * s 2 s 2 s 3 - 7 s 7 - 8 s 8 - 9 s 10 S 10 - 13 S 13 - 14 S 14 - 19 Städtische Bestattung Steyr, Kirchengasse 1 Telefon: Zu jeder Tages- u. Nachtzeit 23 71 und 23 72 * 25

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