Amtsblatt der Stadt Steyr 1962/1

1962 AMTSBLATT DER STADT STEYR 7 Steyr vorgestellt wurden. Schulkinder hießen ihn mit Blumen herzlich willkommen. Die feierliche Verleihung der Ehrenbürgerschaft fand im festlich geschmückten Gemeinderatssitzungs- saal im Rathaus statt. BÜRGERMEISTER FELLINGER GELEITET BUNDESPRÄSI- DENT DR. SCHÄRF IN DEN GEMEJNDERATSITZUNGS- SAAL Dem Festakt wohnten außer dem Steyrer Gemein- derat noch der Landeshauptma1m von Oberösterreich, Dr. Heinrich Gleißner, der Landeshauptmann-Stell- vertreter Ludwig Bernaschek, die Landesräte Franz Plasser, Theodor Pritsch und Dr. Erwin Wenzl, Altbür- germeister Ing. Leopold Steinbrecher und eine Reihe von anderen prominenten Ehrengästen bei. Das Kammerorchester des Musikvereines Steyr eröffnete die Sitzung mit den Klängen der österreichi- schen Bundeshymne; daran schloß sich die Begrüßung des hohen Gastes durch Bürgermeister Josef Fellinger. Zu Beginn seiner Festansprache verlieh er seiner Freu- de darüber Ausdruck, daß der Stadt Steyr nach langer Zeit wieder einmal die Ehre zuteil wurde, ein Staats- oberhaupt der Republik Österreich in ihren Mauern be- grüßen zu können. Ausgehend vom unmittelbaren An- laß des Präsidentenbesuche,, dem letzten Brücken- schlag in Steyr, der nach den Worten des Redners mit dem weitgespannten Bogen der neuen Brücke den Wie- deraufbau der Stadt nach 1945 abrundet, wurde das Verhältnis der landesunmittelbaren Stadt Steyr zu Österreich, unserem Heimatland, dem die Rolle der schützenden Hand zukommt, die über der städtischen Eigenständigkeit wacht, beleuchtet. Unter Hinweis auf die im Sitzungssaal aufgelegte Stadturkunde vom Jahre 1287 stellte Bürgermeister Fellinger fest, daß die städtische Gemeinschaft sich ihrer Pflicht dem Staate gegenüber stets bewußt gewesen sei, daß sie sich aber auch über Jahrhunderte hinweg ihre Rechte bewahren konnte. Die Gemeinde als Schulstube der demokrati- schen Erziehung schaffe die Grundlagen, die das Pro- fil des Staates bestimmten. Vom Staat erwarte und er- hoffe sich die Gemeinde Schutz gegen Gefahren von außen her und Garantie eines eigenen Lebensraumes zur freien Entfaltung und Entwicklung. jBERREICHUNG DER EHRENBÜRGERURKUNDE "Wir anerkennen", führte der Bürgermeister wei- ter aus, "daß die politische und wirtschaftliche Auf- wärtsentwicklung unserer Republik Österreich nach der Wiedererrichtung der zweiten Republik im Jahre 1945 auch die Gesundung unserer Heimatstadt im Gefolge hatte und die freie Entfaltung aller aufbauwilligen de- mokrati schen Kräfte ermöglichte. Steyr hat dadurch einen gewaltigen kommunalen Aufschwung erleben dürfen. Versäumnisse aus Jahren schwerster wirtschaft- licher Depressionen konnten aufgeholt werden. Erfor- dernisse, die der heutigen Lebensart entsprechen, konn- ten wir erfüllen. Dies ist Grund genug dafür, jenen an der Führung des Staates stehenden Männern uns dank- bar zu zeigen." Mit beredten Worten zeigte Bürgermeister Fel- linger den entscheidenden persönlichen Anteil auf, der Dr. Adolf Schärf nicht nur als dem höchsten Repräsen- tanten des Staates, sondern auch als Baumeister und HERZ! IC..l!E BEGRÜSSUNG DES BUNDESPRASIIJEN'l EN AUr DER ENNST ALBRÜCKE 7

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