Amtsblatt der Stadt Steyr 1962/1

2 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1962 Aus dem Stadtrat D ie zweite Sitzung des neugewählten Stadtrates unter Vorsitz des Bürgermeisters Fellinger fand am 28. 11. 1961 statt; 16 Anträge lagen zur Behandlung vor. Der Stadtrat bewilligte als Beitrag der Stadtge- meinde Steyr zu den Gesamtkosten des Vereines Jugend am Werk filr das Jahr 1961 einen Betrag von S 21 000, -- . Aus der Dr. Wilhelm Groß-Stiftung gelangten zwei Stipendien zu je S 1 500, -- zur Vergebung. Sechs weiteren Studenten wurden Stipendien aus Mitteln der Stadtgemeinde in Höhe von S 1 100, -- und S 1 500, -- gewährt. Ein Ansuchen um Ermäßigung des Schulgeldes an der Städt, Musikschule wurde behandelt. Im Verlaufe der Sitzung gab der Stadtrat insge- samt S 210 000, -- für nachstehende Zwecke frei: Bau der durch die fortschreitende Verbauung am Tabor notwendigen Verbindungsstraße von der Ressel- straße zur Blilmelhuberstraße, vorbehaltlich der Geneh- migung des Gemeinderates S 87 000, --; Durchführung verschiedener Vermessungsarbeiten S 3 300, --; Errichtung eines Gewächshauses im Zuge der Er- weiterung der Stadtgärtnerei gegen nachträgliche Ge- nehmigung durch den Gemeinderat S 90 000, --; Abbruch des Posthofes samt der Posthofbaracke zur Gewinnung von Bauplätzen - hiebei handelte es sich um die nachträgliche Genehmigung einer Bürger- meisterverfügung - S 30 000, - - • Die Zustimmung des Stadtrates wurde weiters zur Verlängerung des öffentlichen Wasserleitungsnetzes zum Zwecke des Anschlusses neuer Wohnbauten in der Stein- feldstraße und Keplerstraße durch das städtische Was- serwerk (Gesamtkosten ca. S 30 000, --) erteilt. Die Verlegung des letzten Teilstückes des Kabels für die Pumpstation Dietach wurde gebilligt. Zwei Berufungen in Bauangelegenheiten fanden durch entsprechende Beschlüsse ihre Erledigung. Zu- letzt erfolgte die Behandlung von zwei Gewerbeansu- chcn. In seiner Eigenschaft als Aufsichtsrat der Gemein- nützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr hatte der Stadtrat Aufträge mit einer Gesamtsumme von S 703 000, -- zu vergeben. Im einzelnen handelte es sich lucbei um die Gestaltung der Außenanlagen bei den Wohnbauten Schlüsselhof I - IV und Steinfeldstra- ijC lll/ l - 4, die Lieferung der Gaskonvektoren für den Wohnbau Schlüsselhof IV, den Ankauf von Stehleitern, Fahnenstangen, Fahnen und Schneeräumgeräten für die Bauten Ennsleite VI/1 - 4, X, XII, XIII, Schlüsselhof 1 - lV und Steinfeldstraße III/1 - 4. Die Vorstellung der neuen Gemeinderäte wird diesmal mit Gemeinderat SUSANNE TSCHEBAUS abgeschlossen. Sie wurde von der SPÖ in den Gemeinderat ent- sandt. Durch ihre Tätigkeit in den verschiedensten Frauenorganisationen ist sie mit diesen Problemen be- sonders vertraut und wird sie daher im Gemeinderat die 2 Interessen der weiblichen Bevölkerung vertreten, Da- rüber hinaus ist sie noch für die Belange des Stadtteiles Ennsdorf zuständig. Sie gehört dem Fürsorge- und Woh- nungsausschuß an. 1m 64. Lebensjahr stehend, ist sie im Haushalt tätig. FürVorsprachen steht sie in ihrer Wohnung Steyr, Färbergasse 8, zur Verfügung. Aus dem Gemeinderat A m 5, 12. 1961 trat der neue Gemeinderat unter dem Vorsitz Bürgermeister Josef Fellingers zu seiner zweiten ordentlichen Sitzung zusammen. Die vorliegenden Anträge auf dem Gebiete der kommunalen Verwaltung fanden durchwegs eine posi- tive Erledigung. Am 'f>edeutendsten war der Be,chluß über die Herabsetzung der Gaspreise, die durch die In- betriebnahme der neuen FlUssiggasspaltanlage möglich geworden ist, Sie betragen ab 1. Dezember 1961 filr Haushalt S 1, 75 (bisher S 2, 05) Gewerbe S 1, 65 (bisher S 1, 88) Industrie S l, 10 (bisher S 1, 20) Heizgas bis 300 m3 monatlich S 1, 32 (bisher S 1, 42) von 301 bis 1 000 m3 monatlich S 1, 20 (bisher S 1, 30) über 1 000 m3 monatlich S 1, 10 (bisher S 1, 20). Die in der Sitzung freigegebenen Mittel erreich- ten die Höhe von S 3 180 900, --. Anschließend fand die Ehrung verdienter Gemeindefunktionäre statt. Zum zweiten Teil der Sitzung waren auch die ausgeschiedenen Gemeindefunktionäre eingeladen wor- den. Es referierte Bürgermeister Josef Fellinger; Bür- germeister-Stellvertreter Dir. Hans Schanovsky hatte den Vorsitz übernommen. Nach der Würdigung der Verdienste, die sich Bundespräsident Dr. Adolf Schärf besonders um den wirtschaftlichen Aufschwung der Re- publik Österreich, damit auch um das Aufblühen der Steyr-Werke und um die Stadt Steyr erworben hat, be- antragte der Bürgermeister die Verleihung der Ehren- bürgerwürde, der höchsten Auszeichnung, die die Stadt an verdiente Persönlichkeiten vergeben kann, an den Bundespräsidenten. Der Gemeinderat nahm den Antrag an. Die Überreichung der Ehrenbürgerurkunde erfolgte am 9. 12. 1961, dem Tag der Eröffnung der neuen Ennstalbrücke. 1m Anschluß daran beschloß der Gemeinderat, Altbürgermeister - Stellvertreter Michael Sieberer, Altstadtrat Prof. Anton Neumann und ·Altstadtrat Vin- zenz Ribnitzky als äußeres Zeichen der besonderen Anerkennung ihres Wirkens für das Gemeinwohl den Ehrenring der Stadt Steyr zu verleihen. Bürgermeister

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