Amtsblatt der Stadt Steyr 1961/11

1961 AMTSBLATT DER STADT STEYR 7 EINE GROSSAUSWAHL MODISCHER HERBST- u. WINTERMÄNTEL bietet Ihnen KLEIDERHAUS HAUBENEDER STEYR, ENGE 1 2.•STEYR' S GROSSTE HOSENZENTRALE•TEILZAHLUNG MOGLICH Zur Lagerung des Flüssiggases dient ein im Gas- werkgelände bereits befindlicher, ehemals als Druck- gasbehälter verwendeter Walzenkessel mit 250 m3 Fas- sungsvermögen. Die Abfüllung von Eisenbahnwaggons wird auf dem Bahnhofsgelände in Münichholz vorge- nommen und das Flüssiggas mittels Tankwagens zu1T, Gaswerk gefahren. Bei der Verwendung des neuen Gases kann bei nahezu gleichbleibendem Heizwert jedes Gerät im Haushalt, im Gewerbe und in der Industrie wieder verwendet werden, ohne daß daran eine Regelung oder Änderung vorgenommen werden muß. • DIE MESSWARTE Nach Inbetriebnahme der neuen Spaltgasanlage, was in wenigen Wochen der Fall sein wird , tritt eine wesentliche Minderung der Staub- und Geruchsbelästi- gung in unmittelbarer Nähe des Werkes ein. Fin me.hrwörhiger Prohebetrieb wird dazu dienen, die kalkulationsmäßigen Unterlagen für eine Neurege- lung des Gaspreises zu gewinnen. DAS ÄLTESTE PRIVILEG DER STADT STEYR U nser Städtewesen gelangte erst im 13. Jahrhun- dert zur Entfaltung. Gerade die letzten Babenber- ger Herzoge förderten durch Verleihung von Pri- vilegien den wirtschaftlichen Aufschwung der Städte. Unter Privileg verstehe:1 wir die vom Landesfürsten den Stadtsiedlungen in urkundlicher Form gewährten Vor- rechte (Freiheiten). DER ÄLTESTE FREIHEITSBRIEF DER STADT STEYR (1287) AUFNAHME: F. EHRENSTORFER, LANDESBILDSTELLE FÜR O. Ö. Mit der Verleihung eines Freiheitsbriefes wurde wohl die Konzession zur Handhabung gewisser Begün- stigungen zuerkannt, nicht aber ihre praktische An- wendung gewährleistet. Auf dem wirtschaftlichen Sek- tor bekämpften häufig benachbarte Orte oder Grund- herrschaften die Freiheiten einer Stadt. Die Stadtprivi- legien (Stadtrechte) von Enns (1212) und Wien (1221) waren grundlegend für die in der Folgezeit den öster- reichischen Städten bestätigten Freiheiten. Maßgebend für die Entwicklung einer eigenen Stadtwirtschaft war natürlich auch der zunehmende Verkehr und die Überwindung der Naturalwirtschaft durch die Geldwirtschaft. Im städtischen Gemeinwe- sen erlangte der Stand der Großkaufleute , der sich streng von den Handwerkern absonderte, das Überge- wicht. Nach dem Aussterben der Babenberger im Jahre 1246 besetzte Ottokar von Böhmen deren Länder, die nach der Marchfeldschlacht (1278) König Rudolf von Habsburg endgültig zufielen. Im Dezember 1282 be- lehnte der König seine Söhne Rudolf und Albrecht mit den österreichischen Ländern. Nach diesen unruhigen Zeiten war Steyr bestrebt, vom 11e11en Landesfürsten Herzog Albrecht I. (1283 - 1308) eine Bestätigung der Stadtfre iheiten zu erwirken. In der an Kämpfen reichen Regierungszeit Albrechts erreichte aber die Stadt erst im Jahre 1287 ihr Ziel. Am 23. August verlieh der Her- zog der Stadt Steyr das angestrebte Privileg. Damals hatte Albrecht die den Wienern von seinem Vater Ru- dolf erteilten Reichsprivilegien noch immer nicht be- stätigt. Diese Verzögerung führte noch im Winter 1287 zur Auflehnung Wiens gegen den Herzog. 175

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