Amtsblatt der Stadt Steyr 1961/11

6 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1961 Fachgemäße Beratung zur richtigen Auswahl Ihres Bodenbelages Steyr, Stadtplatz 16 ist Vertrauenssache Verkauf und Verlegung aller Bodenbeläge! re wurden allerdings auf dem Gebiete der Erzeugungs- methode und Speicherung wesentliche Verbesserungen vorgenommen und der Heizwert des Stadtgases erhöht. Zuletzt arbeitete die Gaswerksanlage mit hochgestellten Vertikalkammeröfen; Teer und Koks fallen als Neben- produkte an und werden für andere Produktions- oder Heizzwecke verkauft. DIE NEUE OFENHALLE Zur Hebung der Wirtschaftlichkeit und Senkung der Betriebskosten hat sich die Stadtgemeinde ent- schlossen, von dem klassischen Gaserzeugungsverfahren abzugehen und eine Flüssiggasspaltanlage bei Vcrwen - dung eines Gemisches von Propan und Butan mit einer Tagesleistung von 12 000 m3 Stadtgas zu bauen. Für die neue Spaltgasanlage war die Errichtung eines eige- nen Betriebsgebäudes, das aus Zweckrnäßigkeitsgrü1~- den i11 Stah lkonstruktion hergestellt ist, notwendig. Die nebenstehenden Bilder zeigen die !lalle mit dc111 Ofen- und Kesselraum. Eine Unterteilu11g ist lediglich für die Meßwarte und die Gasverteilunge11 vorgesehen, In der Ofenhalle stehe11 drei gekuppelte kerami- sche Spal tka mmcröf n von 6 111 Länge. 3, 5 111 Breite und 4 m Höhe. Darin wird bei einer Temperatur von über J 200 Grad Celsius Spaltgas erzeugt werden. Die Aushcizung und Vorwärmung dieser Kammern hat bereits begonnen. Jede Kammer kann in der Stunde eine Gasmenge von 250 m3 mit einem Heizwert von 4 200 kg cal. erzeugen. Die Leistu11gsfähigkeit der Anlage ist so gebaut, daß der 2, 5-fache derzeitige durchschnittliche Tages- verbrauch von etwa 5 000 m3 Stadtgas gedeckt werden 174 . . kann. Bei der Verwendung von Flüssiggas aus Propan und Butan fallen keine Nebenprodukte wie Teer oder Koks an; dadurch ist ein staub- und fast geruchloser Betrieb möglich. Neben den Spaltkammern befinden sich noch die Zusatzgeräte, wie Wasserenthärter, Katalysator, Wärmeaustauscher, Entgifter und die Röhrenrekupera- tion, wie auch die erforderlichen Zuleitungen für das Flüssiggasdampfluftgemisch und die Ableitungen für das erzeugte Spaltgas. • DIE DREI KERAMISCHEN SPALTKAMMERÖFEN Im Entgifter wird der CO-Gehalt des Stadtgases auf einen 3 bis 4 '3/oigen Mengenanteil vermindert. Das Dampfflüssiggasluftgemisch im vorgewärmten Zustan- de wird in der Kammer gespalten und über den Wärme- austauscher, Entgifter und der Röhrenrekuperation dem Verbrauchernetz oder der Speicherung zugeführt . Neben der Ofenhalle befinden sich noch in einer vom Kessel- raum abgesonderten Schaltkammer zwei Abhitzekessel mit den Pumpen. Saugleitungen, Kompressoren, dem Gasregler und Gasmesser mit den Verteilungsleitungen. Die Abhirzeh.ssel erzeugen den 11otwendigen Dampf für das Flüssiggasge111isch. Die beiden Kessel werden durch die hohe Abhitze aus den Spaltkammern geheizt.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2