Amtsblatt der Stadt Steyr 1961/11

1961 AMTSBLATT DER STADT STEYR 3 Aus dem Gemeinderat D ie 29. ordentliche Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr fand am 17. 10. 1961 anschließend an die 142. ordentliche Sitzung des Stadtrates statt. Auch in dieser Sitzung führte Bürgermetster Josef Fellinger den Vorsitz. 35 Akten lagen zur Entscheidung vor. Die Mehrzahl der Geschäftsstücke war in den vor- hergehenden Sitzungen des Stadtrates schon behandelt worden.Der Gemeinderat hat in allen diesen Fällen sei- ne Zustimmung zu den vom Stadtrat gefaßten Dringlich- keitsbeschlüssen gegeben.Die wesentlichsten Punkte da- runter waren die Kohlenhilfsaktion 1961/62,die Auszah- lung eines 13. Monatsbezuges und einer Bezemberbei- hilfe an Fürsorgeunterstützungsempfänger, der Bau eines Kinderspielplatzes am Tabor, im Zusammenhange da- mit der Straßenbau in der verlängerten Hanuschstraße und im Bereiche des Taborweges, die Gewährung einer Subvention an das Waisenhaus St. Anna und an den Verein Lehrlingsheim Steyr, die Leistung eines Interessen - tenbeitrages zur Uferverbauung am Steinwändweg und die Gewährung eines Vorfinanzferungsdarlehens an die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr. Der Gemeinderat genehmigte ferner den Rechnungs- abschluß 1960, die Bilanz 1960 der Städt. Unternehmun- gen und den Jahresabschluß 1960 der Gasversorgungsges. mbH Steyr. Ein im Verlauf der Sitzung von der Kommunisti- schen Gemeinderatsfraktion gestellter Antrag auf Neu- festsetzung der Höhe des Gaspreises, begründet durch die Umstellung der Gaserzeugung (Flüssiggasspaltanlage), konnte wegen Fehlens der geschäftsordnungsmäßigen Voraussetzungen in dieser Sitzung nicht zur Behandlung kommen. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden zwei Be- schlüsse über Abänderungen des Stadtregulierungsplanes 1930 (Untere Kaigasse und Ölberggasse) gefaßt. Aus- nahmegenehmigungen für Grundteilungen und Baufüh- rungen sprach der Gemeinderat in drei Fällen (Grund- stücke in der Neustiftgasse und in der Wolfernstraße so- wie Bauführung am Fischhubweg) aus, Teilbebauungs- Pläne und Abänderungen solcher Pläne wurden für vier verschiedene Gebiete (Nusime-Forelle I. Hinterberg - Flugplatz Steyr-Werke, Hausleiten I, Dornach) bewil- ligt oder festgestellt. Der Übernahme von einigen Stra- ßen in der Neuschönau und in der Siedlung auf der Christ- kindlleite in das öffentliche Gut wurde zugestimmt. Schließlich bestimmte der Gemeinderat die Mit- glieder der Gemeindekommission gemäß §§ 5 und 15 des Geschworenen-und Schöffenlistengesetzes. Auf Grund eines entsprechenden, ebenfalls in dieser Sitzung gefaßten Beschlusses wird der Stadt Steyr das Verfügungsrecht über 30 Studentenheimplätze in einem von der "Wirtschaftshilfe der Studenten Oberösterreichs" zu errichtenden Studentenheim in Wien gegen Leistung eines Baukostenbeitrages eingeräumt. Für das Jahr 1961 stellt sich dieser Beitrag auf S 150 000, -- , welche Sum- me freigegeben wurde. Die Gesamtsumme der in dieser Sitzung vergebe- nen Mittel betrug S 5 600 000, -- • . Am Schluß der Sitzung sprach Bürgermeister Josef Fellinger dem gesamten Gemeinderat seinen Dank für die in der abgelaufenen Funktionsperiode geleistete objektive Zusammenarbeit aus, wobei besonders hervorgehoben wurde, daß alle Gemeinderatsbeschlüsse einstimmig ge- faßt worden sind. Bürgermeister Fellinger würdigte das Wirken der aus den Reihen des Gemeinderates ausschei- denden bisherigen Mitglieder, insbesondere des Altbür- germeisters Ing.Leopold Steinbrecher und des Vizebür - germeisters Franz Paulmayr. Der Bürgermeister verlieh der Hoffnung Ausdruck, daß auch der Gemeinderat in seiner neuen Zusammensetzung auf dem bisher eingehal- tenen Wege weitergehen werde. Zwei neue Wohnhäuser auf der Ennsleite Z wei Wohnhäuser der Gemeinnützigen Wohnungs- gesellschaft der Stadt Steyr, die auf der Hohen Ennsleite in der Keplerstraße errichtet werden, gehen nunmehr rasch ihrer Vollendung entgegen. Bei diesen in Schüttbauweise hergestellten Objekten han- delt es sich um eine Bautype, die bereits auf dem Stein- feldgelände zur Errichtung gelangte und vor allem we- niger bemittelten Wohnungssuchenden ein modernes und zweckmäßiges Zuhause bieten soll. Jeder dieser 5-geschoßigen, 16 m hohen Baukör- per weist 20 Wohneinheiten auf, von denen 5 mit einer Nutzfläche von 54 m2 aus Vorraum, kleiner Küche, Wohnraum, Schlafraum und Kabinett bestehen, wäh- rend 15 Wohnungen bei 45 m2 Nutzfläche einen Vor- raum, Küche, Wohn- und Schlafzimmer besitzen. Sämtliche Wohnungen verfügen über einen gemeinsa- men Bad- und Klosettraum und sind mit Waschbecken und Sitzbadewannen versehen. Zu den weiteren Aus- stattungen zählen eine Heißwasserbereitungsanlage , ein für die Küche bestimmter kombinierter Gas- und Elek- troherd sowie ein Raumheizofen für den Wohnraum. Anschlußmöglichkeiten für Ofenheizungen sind aber in jedem Raum vorhanden. In derWaschküche steht eine moderne Waschma- schine den Mietern zur Verfügung.Während sich in je- dem Stiegenhaus ein Klopfbalkon befindet . gehört zu jeder Wohnung ein eigenes Kellerabteil. Der Dachbo- den unter dem mit Alurninium-Furalblech gedeckten Dach ist zum Trocknen der Wäsche bestimmt.Auch ei- ne gemeinschaftliche Fernseh- und UKW-Antenne für jedes Haus wurde errichtet. Die Fußböden aller Wohn- räume haben einen dauerhaften Linoleumbelag, Bäder und Küchen einen solchen aus Kunststoff-Fliesen. Die Wände der Küchen, Bäder und Stiegenhäuser sind mit einem leicht reinigungsfähigen Anstrich versehen. Bei Errichtung der Häuser wurde unter Berücksichtigung der modernen Errungenschaften auf dem Gebiete der Bau- stofforschung besonderes Augenmerk auf die Tritt- und Schallisolieru11g der Decken und Wände gelegt. Um die Häuser herum ist die Gestaltung einer net- 171

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