Amtsblatt der Stadt Steyr 1961/11
1961 . ·AMTSBLATT DER STADT STEYR 9 ELNA die meistgekaufte schweizer Haushaltsnähmaschine der Welt. tL Was viele kaufen ist gut• Viele kaufen ELNA - Nähmaschinen Einschulungen tägllch gratis Fa. Sylvia Bäck, Steyr, Pfarrgasse 7, Tel. 2197 KAUFTES EISEN VON DORT WEGFÜHRT, MUSS DEN GEWÖHNLICHEN ZOLL BEZAHLEN. " 9. "DIE• BÜRGER- VON STEYER MÖGEN 16 FLEISCH- BÄNKE AN EINEM BELIEBIGEN ORT AUFRICHTEN LASSEN; DAFÜR ABER SOLLEN JÄHRLICH ZUR HER- HALTUNG DER BRÜCKEN ZWEI PFUND PFENNIG GEZAHLT WERDEN. WERDEN SIE ABER AUF DEM STADTPLATZ ERRICHTET, SO DARF DORT DER REINLI~HKEIT WEGEN KEIN VIEH GESCHLACHTET WERDEN. WER ES ABER DOCH TUT , MUSS DEM RICHTER UND FÜR DIE BRÜCKE 60 PFENNIG BE- ZAHLEN." Der Fleischverkauf durfte nicht in den Häusern der Metzger e_rfolgen, sondern in eigenen Verkaufslä- den (Fleischbänke, Fleischtische), die auf Grund eines Privilegs der Stadt gehörten. Für die Benützung hatten die Fleischhauer eine b,estimmte Abgabe zu entrichten. Im 16. Jahrhundert bestand vor dem Neu- tor eine Schlachtbrücke. 10. "NIEMAND DARF DA EIN ÖFFENTLICHES METZEN - MASS HABEN ALS NUR DER BRÜCKENMEISTER; DESSELBEN SOLLEN SICH ALLE GEGEN BEZAHLUNG EINES PFENNIGS FÜR DIE BRÜCKEN BEDIENEN, WENN SIE FREMD SIND; DIE BÜRGER DER STADT SIND DABEI FREI. WENN SIE IHRE EIGENEN LEBENS- MITTEL DAMIT MESSEN. " Der Brückenmeister war im Mittelalter auch Getrei- de-Abmesser. Im Jahre 1570 wurde das Metzenmaß der Stadt Steyr im Lande ob der Enns eingeführt. 11. "DIE BÜRGER VON STEYR HABEN GLEICH ANDE- REN STÄDTEN DIE FREIHEIT, DASS MAN WEDER SIE NOCH IHRE GÜTER ANDERSWO ANHALTEN ODER GERICHTLICH BELANGEN DÜRFE, ES SEI DENN, DASS SIE ZUVOR VOR IHREM RICHTER BELANGT WORDEN WÄREN UND DER KLÄGER KEINE GENUGTUUNG ERHALTEN HÄTTE." Durch die Freiheitsbriefe wurde nicht immer eine völlig neue Rechtsgrundlage geschaffen , sond e rn oft nur alte Gewohnheitsrechte schriftlich festgehalten. Auch das der Stadt Steyr gewährte Privileg bestätigt größten- teils althergebrachte Rechte. "Diese I'reiheiteri ", so heißt es in der Urkunde, "bestätigen wir ihrien von neuem urid bestätigen sie für immer; niemarid tue etwas gegeri das, was wir bewilliget, geschenkt, erneuert urid be- stätigt haberi ". Valentin Preuenhueber bemerkt zu den alten Freiheiten: "Dieses eingeführte Lateini - .sehe Privilegium ist zwar das älteste, so die Stadt Steyer in Schrifteri hat; daß aber dieselbe vor diesem noch andere mehr und ältere Privilegia gehabt habe, erscheinet aus einer noch vorhandenen Origirial-A ttesta- tion über der Stadt Steyer Mauth-Freiheit, von den Herrn von Lichtenstein zu Murau Arino 1340 ausgeherid, darinnen sie bezeugen, daß sie gesehen haben, den Brief und die Urk.und, so die Bürger zu Steyer haben, vom König Rueder (Rudolph) und den alten Fürsten. Wo aber solche Privilegia etwa hinkommen, ist mir unbewust" (Annales Styrenses, Seite 38). Die Stadt Steyr besaß demnach schon vor dem Jahre 1287 bestimmte Vorrechte, die ihr vielleicht von den steirischen Otakaren und den Babenbergern zuerkannt worden waren. Urkunden aus den Jahren 1170 und 1252 bezeichnen ja Steyr bereits als städtische Sied- lung (urbs, civitas). In der Reihe der sieben landesfürstlichen Städte im Lande ob der Enns steht Steyr mit seinem ältesten Frei- heitsbrief an dritter Stelle. Das erste Privileg der Stadt Enns stammt aus dem Jahre 1212, das Freistädter Stadt- recht aus dem Jahre 1277. Die ältesten Privilegien der übrigen vier Städte gehören schon dem 14. Jahrhundert an: 1301 Gmunden, 1328 Wels, 1336 Linz, 1353 Vöck- labruck. Im 14. und 15. Jahrhundert wurden die Freiheiten der Stadt Steyr, vor allem auf dem Gebiete des Handels, wesentlich vermehrt und damit das städtische Wirt- schaftsleben weitgehend gefördert. Die Verwaltungsreform, die Kaiser Josef II. gegen Ende des 18. Jahrhunderts durchführte, beseitigte u. a. auch größtenteils die alten Stadtprivilegien. Dr. Josef Ofner INHALTSVERZEICHNIS AUS DEM STADTRAT AUS DEM GEMEINDERAT ZWEI NEUE WOHNHÄUSER AUF DER ENNSLEITE DAS NEUE GASWERK VOR DER INBE- TRIEBNAHME DAS ÄLTESTE PRIVILEG DER STADT STEYR STEYRER PERSÖNLICHKEITEN Wolfgang Holzmayr KULTURAMT S 2 S 3 S 3 - 4 S4,6u.7 S 7 - 9 s 10 Veranstaltungskalender November 1961 S-10 - 11 VOLKSHOCHSCHULE Kursprogramm STUDIENFAHRT November 1961 AMTLICHE NACHRICHTEN Mitteilungen Verschönerungsverein Steyr Standesamt Gewerbeangelegenheiten Wertsicherung Altersjubilare Baupolizei WAHLERGEBNISSE s 12 S 12 - 13 S 13 - 15 S 1 - IV 177
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