Amtsblatt der Stadt Steyr 1961/10

8 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1961 EINE GROSSAUSWAHL MODISCHER BIETET IHNEN KLEIDERHAUS H A u B E STEYR, ENGE 12 ANTON BRUCKNER Von Kronstorf aus trat Bruckner zum erstenmal mit Steyr in Verbindung. Auf Empfehlung des Pfarrvikars Alois Knauer von Kronstorf, erteilte ihm der Stadtpfar- rer von Steyr, Josef Plersch, die Erlaubnis, auf der Chrisman-Orgel der Steyrer Stadtpfarrkirche zu spielen. Bruckner erhielt 1846 den Posten eines Schulgehil- fen an der Pfarrschule St. Florian. 1848 wurde er zum Stiftsorganisten bestellt und 1856 nach Linz als Domor- ganist berufen. Von Linz aus unternahm Bruckner Stu- dienreisen zu Simon Sechter, der Professor am Konser- vatorium in Wien war. Dort nahm er Unterricht in Har- monielehre, im Kanon und in der Fuge. Nach dem To- de Sechters wurde Bruckner als Lehrer für Theorie und Orgel an das erwähnte Konservatorium berufen. 1875 erhielt Bruckner die Stelle eines Lektors für Harmonie- lehre an der Wiener Universität. Während seinerLehrtätigkeit in Wien nahm Anton Bruckner mit Steyr wieder Beziehungen auf. Dies gebt aus Notizen der Steyrer Zeitung vom 1~. September 1886 bzw. 1. Februar 1893 und Briefen Bruckners an Stadtpfarrer Johann Aichinger hervor. Das war schon vor dem Jahre 1886. Er wohnte zumeist im Stadtpfarrhof. An derNordseite diesesGebäudes erinnert eine Gedenk- tafel mit folgenderlnschriftan ihn: "Hier schuf Dr.An- ton Bruckner in den Ferienmonaten der Jahre 1886 - 1894 seine letzten großen Werke. A. D. 1908. Seinem Ehrenmitgliede der M.G;V. 'Kränzchen"'. Bruckner war Ehrenmitglied des Männer-Gesangsvereines "Kränz- chen" und des 1838 gegründeten "Vereines der Musik- freunde zu .Steyr". Nach dem Zeugnis seiner eigenen Worte suchte Bruckner zur Vollendung der 8. Sympho- 156 HERBST- u. WINTERBEKLEIDUNG N E D E R STEYR' S GROSSTE HOSENZENTRALE nie die Ruhe des Stadtpfarrhofes (diese Symphonie wur- de im Jahre 1890 fertig). Auch ein großer Teil seiner 9. Symphonie, "dem lieben Gott zu Ehren" geschaf- fen, ist in Steyr entstanden. Wie Schubert, hatte auch Bruckner in Steyr einen Freundeskreis. Innige Freundschaft verband ihn mit dem Steyrer Bürgermeister Georg Poinmer, den er als Berufs- kollegen von seiner Tätigkeit in Kronstorf kannte (Poinmer war damals Schulgehilfe in Gleink), mit Karl Almeroth, mit der Familie des Bürstenbinders Mayr, mit Leopold Hofmeyr und ganz besonders mit Franz Xaver Bayer. Bekannt durch die Freundschaft mit Bayer wurde das Mesnerhaus, wo der Meister dem dort wohnenden Regenschori Bayer Besuche abstattete. Das Schmuckstück dieses Gebäudes, der gotische Stie- genaufgang, wurde als "Brucknerstiege" bekannt. Nicht ganz 2 Jahre nach dem Tode Bruckners, wurde zu Pfingsten 1898 auf dem nach ihm benannten Platz nahe der Stadtpfarrkirche, die von Viktor Tilg- ner angefertigte Büste enthüllt. 1935 wurde das Bruck- nerdenkmal durch den "Brucknerbund", Ortsgruppe Steyr, erneuert. Techn. Rat Dir. Josef Hack ließ im heurigen Jahr eine Gedenktafel an seinem Hause, Steyr, Leopold -Wemdl-Straße 3, anbringen, die an den Auf- enthalt Bruckners bei Karl Almeroth erinnert. Studienbeihilfe Nachtrag STUDIENFÖRDERUNG DER STADTGEMEINDE STEYR Die Stadtgemeinde Steyr setzt auch im kommen- den Studienjahr ihr Stipendienwerk für bedürftigeStey- rer Studenten fort. Interessenten werden eingeladen, ehestens ein diesbezügliches, mit einem S 6, - - Stempel versehe- nes Ansuchen beim Magistrat Steyr, Rathaus, 4. Stock, Zimmer 132, einzubringen und die notwendigen Unter- lagen wie Inskriptionszeugnis, Studiennachweise, Ein- kommensnachweis des Sorgepflichtigen und dergleichen zur Einsicht vorzulegen. AUSSCHREIBUNG EINER STUDIENBEIHILFE DES LIONS-CLUB Dem LIONS-CLUB Steyr wurden auch in diesem Jahr vom LIONS-CLUB CARMEL-BY-THE-SEA, Cali- fornien, in dankenswerter Weise die finanziellen Mit- tel für die Gewährung einer Studienbeihilfe zur Ver- fügung gestellt. Die Vergebung erfolgt im Wege eines zinsenfreien Darlehens, welches nach Eintritt des Sti- pendiaten in das Berufsleben in kleinen Raten rückzahl- bar ist. Diese Form wurde gewählt, um späterhin auch

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