Amtsblatt der Stadt Steyr 1961/6

1961 AMTSBLATT DER STADT STEYR . 7 MBbel 1vwuieli 1vü./J.uli Offizielle SW-Möbel Verkaufsstelle Schwlmm1chul1traße- Leopoldg. 18 + 20 Tel, 3649 ANBAUKIJCHEN•SCHWEDENKIJCHEN•WOHN- KIJCHEN•KREDENZEN•KIJCHENKLEINMOBEL Da die Volkszählung nur alle 10 Jahre durchge- führt wird und vom Ergebnis wichtige Entscheidungen abhängen, war die restlose Erfassung der Wohnbevöl- kerung besonders wichtig, So wird zum Beispiel die Zuteilung der Ertragsanteile des Bundes auf Grund der ermittelten Wohnbevölkerung für 10 Jahre festgelegt. Diese Ertragsanteile zählen zu den größten Einnahmequellen der Stadt, Im Zuge der Arbeiten wurde auch der Schulan- fall für die kommenden 6 Jahre aufgeschlüsselt nach Jahrgängen, Geschlecht und den einzelnen Schulbe- zirken errechnet.DerVerwaltung wurde hier eine wich- tige Grundlage für den Ausbau von Schulen, Einsatz von Lehrkräften und dergleichen in die Hand gegeben. Jugendschwimmtag DER STADT STEYR 1961 D er Erfolg der Leichtathletik-Schulwettkämpfe und der Jugendschitage früherer Jahre gaben den Anstoß, im heurigen Jahr eine neuartige Sport- veranstaltung für die Steyrer Schuljugend zu planen. Erstmals wird in der Woche vom 12. bis 17. Juni in Zusammenarbeit mit dem Stadtschulrat Steyr und den Direktionen und Lehrkräften der Schulen im Stadtbad ein Jugendschwimmtag durchgeführt. Der Schuljugend soll dabei Gelegenheit geboten werden, auch im Wassersport mit Gleichaltrigen ihre Kräfte zu messen. Bei dieser Veranstaltung werden keine sportlichen Höchstleistungen erwartet, vielmehr wird eine möglichst große Beteiligung von Kindern und Jugendlichen angestrebt. Dies soll dadurch erreicht werden, daß für die einzelnen Altersklassen entspre- chende Streckenlängen und Schwimmarten gewählt wurden, sodaß jedem einigermaßen geübten Schwim- mer die Teilnahme möglich ist, Während für die männliche Jugend eine Unterscheidung in Brust- und Kraulschwimmen gemacht wurde - um Überforderun- gen auszuschalten darf nur in einem der beiden Be- werbe gestartet werden - ist für die weiblichen Teil- nehmer Freistil gewählt worden, das heißt, daß bei den Mädchen jede Schwimmart erlaubt ist, Die Strek- kenlängen wurden für 10 bis 14- jährige mit 50 rn und für 15 - 19-jährige mit 100 m festgelegt. Außerdem wird Vorsorge getroffen, daß durch entsprechende Auf- sicht auch bei einer großen Beteiligung jede Unfallge- fahr ausgeschlossen ist. Die bereits vorliegenden Meldungen lassen eine Massenbeteiligung erwarten, Es ist nur zu hoffen, daß die Veranstaltung durch schlechte Witterung nicht zu arg beeinträchtigt wird, Es wird aber auch die Gliederung der Bevölkerung nach Berufsgruppen, Alter, Geschlecht und sonstigen wichtigen Merkmalen sowohl für die Verwaltung als auch für die Wirtschaft ein wichtiger Hinweis sein. Diese Ergebnisse stehen allerdings erst in einiger Zeit zur Verfügung, da die Auswertung mit umfangreichen Arbeiten verbunden ist. Diese wenigen Beispiele mögen genügen, die Be- deutung der Volkszählung für die Kommunalverwaltung aufzuzeigen. Die rasche und reibungslose Abwicklung der Zähl- arbeiten selbst ist der Lehrerschaft und der 8.Klasse des Bundesrealgymnasiums zu dan~en, welche neben den Magistratsbediensteten die Zählung durchführten. Polizeiliche JUGENDSTREIFEN D ie Statistik des Bundespolizeikommissariates Steyr für das Jahr 1960 stellt in nüchternen Zahlen eine Zunahme der Jugendkriminalität in Steyr um et- wa 19 o/o gegenüber dem Vorjahr fest, In 223 Fällen (1959 waren es nur 188) konnten Jugendliche als Täter gerichtlich strafbarer Handlungen ausgeforscht werden. Im einzelnen handelt es sich um folgende Delikte: Eigentumsdelikte. • • • • • • • • • • • • • • • • • • 85 Boshafte Sachbeschädigungen • • • • . • • • 40 Körperverletzungen. • • • • • • • • • • • • • . . • 15 Sittlichkeitsdelikte • • • • . • • • • • • • • • • • • 8 Sonstige strafbare Handlungen (darunter Gebrauchsdiebstähle von Kraftfahrzeu - gen und Motorfahrrädern) • • • • • • • • • • • 75 Bei den Sachbeschädigungen, aber auch bei den Körperverletzungen handelt es sich in der Hauptsache um mehr oder weniger grobe Unfughandlungen, deren Motive in Abenteuerlust, Übermut, aber auch in einem übersteigerten Geltungsbedürfnis und Prahlsucht vor Gleichaltrigen zu suchen sind. Eigentumsdelikte sind verschiedentlich auch noch auf diese Motive zurückzu- führen, vor allem, soweit es sich um die Aneignung von Dingen handelt, die keinen besonderen _Wert be- sitzen. Häufiger aber gibt der materielle Wert einer Sache den Anreiz zilr Tat, mag auch damit noch Aben- teuerlust und Erlebnisdrang verbunden sein. Gewinn - und Genußsucht spielen schon eine große Rolle. Nicht selten wird als Beweggrund für Straftaten angegeben: "Ich brauchte Geld fürs Kino" oder "Ich wollte auch einmal mit einem Moped (Auto) fahren". Diebstahl aus wirtschaftlicher Not ist selten geworden. 91

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