Amtsblatt der Stadt Steyr 1961/6

1961 AMTSBLATT DER STADT STEYR 3 chenden Summen beteilt. Außerdembew111igte der Stadt- rat der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten einen Zuschuß zum Betriebsausflug für das Jahr 1961 sowie einen Beitrag zur kulturellen Betreuung und beruflichen Fortbildung der Betriebsangehörigen. Weiters gab der Stadtrat S 73 000, - - frei und zwar S 40 000, -- zur Erneuerung des Gehsteiges im Bereiche des Brucknerplatzes, S 6 000, - - für die Verlegung einer Straßenbeleuchtungsschaltstelle bei der Schwimmschul- brücke, S 8 000, -- zum Ankauf von Holzmasten für die städtische Straßenbeleuchtung. S 8 000, -- für die An- fertigung von 4 Bauhütten, die im Städt. Wirtschafts- hof benötigt werden, und S 11 000, -- zum Ankauf von 500 m Siederohren für die Aufstellung von Verkehrszei- chen. Gegen nachträgliche Genehmigung durch den Ge- meinderat wurden S 179 000, - - zum Zwecke des Aus- baues einer 400 Meter-Laufbahn am Sportplatz Renn- bahn bewilligt. Ferner erteilte der Stadtrat die Zustimmung zur Beteiligung der GasversorgungsgesmbH Steyr an der Ge- Der Volksdichter ANTON SC.HOSSER meinschaftswerbung der Österr. Vereinigung für das Gas- und Wasserfach. Für die Wohnbauten der Gemeinnützigen Woh- nungsgesellschaft der Stadt Steyr wurden wiederum Ar- beiten, diesmal mit einer Gesamtauftragssumme von über S 2 000 000, --. vergeben. Die Aufträge umfas- sen: Lieferung und Verlegung von Bodenbelägen, Er- richtung der Blitzschutzanlagen und Herstellung der Unterböden in den Bauten Steinfeldstraße lli/1 - 4, Schlüsselhof I - m. Schlüsselhof IV (ohne Bodenbe- lag). Ennsleite VI/3 - 6, X, XII, xm. Verlegung der Kunststein- und Terrazzoböden in den Bauten SchlilS- selhof I - IV, Ennsleite VI/3 - 6, X, XII, xm, Stein- feldstraße lli/1 - 4, und die Ausführung der Gewichts- schlosserarbeiten in den Bauten Steinfeldstraße lli/1 - 4, Schlüsselhof I - IV. Zuletzt wurden noch eine Reihe von B~schlüssen in Staatsbürgerschafts-, Gewerbe- und Personalange- legenheiten gefaßt. die zum Teil ihren Niederschlag im amtlichen Teil dieses Amtsblattes gefunden haben. V or 160 Jahren, am 7. Juni 1801, wurde in der Ortschaft Stiedelsbach bei Losenstein Anton Schosser, einer der bedeutendsten Volksdichter Oberösterreichs geboren. Sein Vater Bernhard Schosser war Nagelschmiedgeselle. Bereits als Kind war Anton Schosser schwach und kränklich und hatte keine Nei- gung für das Handwerk seines Vaters. Auf Anraten sei- nes Firmpaten, des Pfarrers von Losenstein Franz Xaver Damböck, besuchte er in Melk das Stiftsgymnasium. In Melk studierte er 4 Jahre und zeigte dort besonders Vorliebe für das Zeichnen. Hierauf wechselte er das Gymnasium, indem er nach Klagenfurt übersiedelte. Doch schon nach 2 Monaten kehrte er nach Losenstein mit der Begründung heim, daß er in Klagenfurt keinen Kostort habe finden können. Durch den Pfarrer Fürlinger von Ternberg wurde er später in Geometrie und Situa- tionszeichnen unterrichtet, Da Schosser aber keine Ge- legenheit fand, seine Kenntnisse auszuwerten, wurde er zunächst Schulgehilfe in Leonstein, später Lehrer in Kleinreifling. Aber Schosser, unstet ähnlich wie Stelz- hamer, war eines Tages aus Kleinreifling verschwun- den. Er war nun wieder in Losenstein, zu Hause "im Holz ober der Kirche". Bald jedoch griff er wieder zum Wanderstab. Er zog ins Innviertel, wo er 6 Jahre bei Grundvermessungen tätig war. Darauf war er im Traun- kreis als Privatingenieur beschäftigt. Am Traunsee fand Schosser einen Kreis von Menschen, der volles Ver- ständnis für seine Lieder hatte.Herzog Max von Bayern, der damals in Gmunden weilte, lernte die Lieder Schos- sers kennen. Über Aufforderung des Herzogs gab Schos- ser seine Gedichte heraus und widmete sie ihm. Dafür erhielt er von diesem eine goldene Medaille zugesandt, Doch mit Schosser ging es zu Ende, Krank und zu keiner Arbeit fähig, kehrte er nach Losenstein zurück und fand Unterkunft im Hause seiner Schwester. In die- ser Notzeit nahmen sich seiner einige Gönner, wie der Herrschaftsbesitzer von Losenstein, Graf Auersperg, Abt Benno Kreil von Admont und Graf Hardegg an. Als sich Schosser besser fühlte, ging er im Sommer 1849 nach Steyr um einen Verdienst zu suchen. Hier starb er bald 87

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