Amtsblatt der Stadt Steyr 1961/5

12 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1961 Miibel 7vwuieli 7vü!J.uJi Offizielle SW-Möbel Verkaufsstelle Schwlmm1chul1traße- Leopoldg. 18 + 20 Tel. 3649 II Abbruchdes Posthofes auf dem Tabor D ie Tage des Posthofes sind gezählt; um Platz für moderne neue Wohnbauten zu schaffen, muß er abgerissen werden. Dieser großzügig angelegte Vierkanter im Norden der Stadt wurde im Jahre IMO von dt:n Ehegatten Jom- rich, die eine Landwirtschaft betrieben, 1ngekauft. Schon vorher wechselte die l.i ·genschaft mehrmals ihre ßcsirzcr; so wurde unt ·r amkrcm im Jahre 18!)6 das Ei- gentumsrecht für <li 'Sparlrns c Steyr im Grundbuch ein- getragen. In frflhcren Z ·it 11 b saß <l r llof •il1c große Aus- <l,·h111111g; so gehörten zu ihm Jcr Ub ·rwicgcud · Teil des hcutigcu Siedlungsgebietes auf dem T;ibor. Allerdings mußten schon vor Erwerb des Hofes durch die Stadtge- meinde Steyr Grundstücke fUr militärische Zwecke ab- gegeben werden. Von der Stadtverwaltung wurden der Bauernhof und die Restgrundstücke im wesentlichen für die Eigenwirt- schaft des städtischen Altersheimes verwendet. Außer- dem befanden sich im Posthof die Stallungen für die Zugpferde der Stadtgemeinde, die noch einige Jahre nach dem 2. Weltkrieg in Verwendung standen. Letztmalig wurde der Bauernhof im Jahre 1934 um- gebaut und renoviert. 1940 wurden außerdem noch ver- schiedene Wohnmöglichkeiten geschaffen. Zum Besitz selbst gehören noch ein Nebengebäude, das nach 1945 für Wohnungen umgebaut wurde und die Wagenremise. Sie diente lange Zeit der städtischen Be- stattungsanstalt als Magazin, vor einigen Jahren mußte sie beim Bau der Wohnhäuser Taborweg 36, 38 und 40 zur Hälfte abgetragen werden. Mit Beginn des 2. Weltkrieges zog die Viehver- 80 wertungsstelle, eine Art Viehmarkt, in einen Teil der Posthofgebäude ein; 2 Baracken wurden zu diesem Zweck zusätzlich errichtet. Eine von diesen mußte bereits ei- nem Wohnbau weichen, die zweite dient als Magazin; Teile davon stehen einem Verein zur Verfügung. Auch sie wird in naher Zukunft ebenso wie der Bauernhof und die Remise, der Spitzhacke zum Opfer fallen. Derzeit dient der Bauernhof eigentlich nur mehr Wohnzwecken; das Städtische Altersheim unterhält al- lerdings in den ehemaligen Stallungen eine Schweine- mästerei, in der im wesentlichen die Abfälle des Al- tersheimes Verwendung finden. Die Stadtverwaltung muß nun für die im Posthof- gebäude untergebrachten Mieter entsprechende Ersatz- wohnungen beschaffen und sich außerdem um eine an- dere Unterkunftsmöglichkeit fUr die Schweinemästerei umsehen. Mit den vorgesehenen Abbruchsarbeiten soll nämlich so bald als möglich begonnen werden, denn der Bauplatz für neue Wohnbauten wird dringend benö- tigt. Da der Bauernhof immerhin schon starke Bauschä- den aufweist und störend im Gesamtbild der umgeben- den Häusertrakte wirkt, wird diesem Abbruch sicher- lich niemand nachtrauern; schon gar nicht die Bewohner der naheliegenden Häuser, die mit den oftmals nicht ganz vermeidbaren Gerüchen der Schweinemästerei we- nig einverstanden waren. Mit dem Posthof geht aber auch ein Stück des vergangenen Steyrs unter, das der neuen Zeit weichen mußte. Mit der Bezeichnung eines Straßenzuges am Tabor mit "Posthofstraße" wurde der überlieferte Hausname jedenfalls für die Zukunft fest- gehalten. DER POSTHOF IN SEINER DERZEITIGEN GESTALT

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