Amtsblatt der Stadt Steyr 1961/4

II . AMTSBLATT DER STADT STEYR 4/ 1961 DONNERSTAG, 6. April 1961, 20 Uhr, Theater Volksstraße 5: Gastspiel des Landestheaters Linz "DIE VERKAUFTE BRAUT" Komische Oper in 3 Akten von Friedrich Smetana Abonnement I - Gruppen A und B - Restkarten ab 1. 4. 1961 im Freiverkauf an der Kasse des Volkskinos FREITAG, 7. April 1961, 20 Uhr, Saal der Arbeiterkammer, Färbergasse 5: KLAVIERKONZERT Emilio Riboli (gemeinsame Veranstaltung mit der Österr. - ital. Sprachgesellschaft "Dante Alighieri" Steyr) DerKUnstler spielt Werke von Scarlatti, Clemen- ti, Ravel und Mussorgsky ('Bilder einer Ausstellung') SAMSTAG , 8. April 1961, 20 Uhr, Saal der Arbeiterkammer, Färbergasse 5: Steyter Heimatabend "AUS'N MÜHLVIERTEL" Mitwirkende: Fr. Atzmüller, Haslach - Dir. Hubert Pichler, Ottensheim - Franz Strand!, Linz - als Spre- cher Singkreis Haslach - Leitung: Max Wipplinger DIENSTAG, l l. April 1961. 20 Uhr, Schloßkapelle, Schloß Lamberg: Solistenkonzert des COLLEGIUM MUSICUM STYRENSE Fre ya Die m (Violoncello) und Emmo Die m (Kla- vier) spielen Werke von Herveloix, Marcello, Vival- di, Schumann und Brahms DONNERSTAG , 13. April 1961, 20 Uhr, Theater Volksstraße 5: Gastspiel des Landestheaters Linz "DIE VERKAUFTE BRAUT" Komische Oper in 3 Akten von Friedrich Smetana Abonnement II - Kleines Abonnement - Restkarten ab 7. 4. 1961 im Freiverkauf an der Kasse des Volkskinos SAMSTAG, 15. April 1961, 17 Uhr, Vortragssaal Rathaus, Stadtplatz 27: Dr. Georg Dox spricht über "MODERNE RUSSISCHE LI- TERATUR" (gemeinsame Veranstaltung mit der Arbeitsgemein- schaft für Sprache und Dichtung in Steyr) MONTAG, 17. April 1961, 20 Uhr, Saal der Arbeiterkammer, Färbergasse 5: KAMMERMUSIKABEND DES MOZARTEUM-QUARTET- TES (Salzburg) (gemeinsame Veranstaltung mit der Ortsgruppe Steyr des O.Ö. Brucknerbundes) DIENSTAG, 18. April 1961, 14 Uhr und 15.30 Uhr, Saal der Arbeiterkammer, Färbergasse 5: Kindervorstell_ung der "HOHNSTEINER PUPPENSPIELE" DONNERSTAG, 20. April 1961, 20 Uhr, Theater Volksstraße 5: Gastspiel des Landestheaters Linz "DER ERSTE FRÜHLINGSTAG" Lustspiel von Dodie Smith Abonnement I - Gruppen A und C - Restkarten ab 14. 4. 1961 im Freiverkauf an der Kasse des Volkskinos FREITAG, 21. April 1961, 20 Uhr Saal der Arbeiterkammer, Färbergasse 5: OPERNABEND DES QUARTETTO LIRICO ITALIANO - Mailand Rina Checchi (Sopran). Antonio Dotti (Tenor) und Os - car Scaglioni (Bariton), singen, am Flügel begleitet von Mo. Efrem Casagrande, aus Werken von Mozart, Puccini, Verdi, Donizetti, Mascagni, Gounod u. a. m. (gemeinsame Veranstaltung mit der Österr. - ital. Sprachgesellschaft "Dante Alighieri" Steyr) DONNERSTAG, 27. April 1961, 20 Uhr, Theater Volksstraße 5: Gastspiel des Landestheaters Linz "MOISASURS ZAUBERFLUCH" Zauberspiel in 2 Aufzügen von Ferdinand Raimund Abonnement 11 (Kleines Abonnement), Restkarter; ab 21. 4. 1961 im Freiverkauf an der Kasse des Volkski- nos •MOISASURS ZAUBERFLUCH• - ein Zauberspiel in zwei Aufzügen von Ferdinand Raimund - ist das schönste und tiefsinnigste Gedicht, das der Dichter selbst auch stets zu den bevorzugten Lieblingskindern seiner Muse zählte. Das Zauberspiel geht zurück auf die Alceste-Fabel, die bereits durch eine Oper von Gluck .zu Raimunds Zeiten bekannt war und somit für das Wiener Publikum keine Überraschung bedeutete. Wahrscheinlich ist Raimund durch Wieland mit der Tragödie des Eurlpides bekannt geworden. Das Motiv gegenseitiger Gattentreue entspricht durchaus dem Idealismus Raimunds. Die Verlegung des Schau- spieles nach Indien war vom modischen Zeitgeschmack bedingt. Die Premiere fand am 25. September 1827 im Theater an der Wien statt. Warum Raimund dieses Werk nicht im Leopoldstädtertheater herausbrachte, liegt vielleicht daran, daß im Theater an der Wien durcn Mozarts 'Zauberflöte• und Beethovens 'Fidelio• der Boden schon vorbereitet war, von dem sich Rai- mund für dieses Stück den Erfolg erhoffte. Damals schrieb Ernst Freiherr von Feuchtersleben an einen Freund: "Ich habe ein merkwürdiges, neues Drama ge- sehen. Es heißt •Moisasurs Zauberfluch• und ist ein großes tragisch-komisches Original-Zauberspiel von Ferdinand Raimund. Ich kann auf so beschränktem Raum nicht genug hierüber sagen; allein ist der Titel etwas burlesk, so ist das Werk um so erhabener. Die Allegorie des Stückes rührt an die geheimsten Töne des Daseins und es erklingen welche, die noch nie ge- hört worden sind. Die tragische Wirkung auch aufs nichtdenkende Publikum ist wunderbar. Nach Shakespearescher Art ist dem Stück auch eine komi- sche Person (doch im tragischen Sinne) beigegeben•. Anläßlich des Gastspieles Raimunds im Königli- chen Hoftheater in München 1831, berichtet die Zeit- schrift "Flora•: -Von wahrhaft erhabener Schönheit ist die Szene im Reich der Vergänglichkeit• zwischen der Tugend und dem Tod. Von ergreifender Wirkung ist der Fluch, welchen Alzinde über den grausamen Gluthahn spricht, sowie der Augenblick, wo sie im Arm des Todes Freudentränen weint. Raimund selbst stellte uns in der schwierigen Rolle des hartherzigen Bauern Gluthahn ein merkwürdiges Charakterbild auf, voll Wahrheit und Leben!" Warum wir heute dieses Werk Raimunds als be-

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