Amtsblatt der Stadt Steyr 1961/3

10 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1961 achtet; es bedarf hier noch einer intensiven Aufklärung. Was wäre der beste Metallarbeiter, wenn er sich nicht auf jene Berufe verlassen könnte, die durch Erzeugung und Handel für die Befriedigung seiner persönlichen Be- dürfnisse sorgen würden? Wir alle könnten nicht existie- ren, wenn es keine Facharbeiter gäbe, die für Wohnun- gen und deren Einrichtung, für Bekleidung und Ernäh- rung sorgen. Auch diese Berufe benötigen daher quali- fizienenNachwuchs; gerade der Umstand, daß es Man- gelberufe sind, birgt ein erhöhtes Maß von Existenzsi- cherheit. Von den Entlaßschülem sind 6 "/o in die Industrie abgewandert. Innerhalb des Metallsektors haben 25 "/o in der Industrie, 67 "/o im Gewerbe und 8 "/o in einer einschlägigen Fachschule ihre Ausbildung angetreten. Das zeigt deutlich, daß der größte Anteil der Lehrtä- tigkeit dem Gewerbe zufällt. · Die Tabelle 3 zeigt nun die Aufteilung der in Metallberufe eingetretenen Lehrlinge auf die einzel- nen Berufssparten; dazu muß festgestellt werden, daß die Streuung absolut normal ist und der Wirtschafts- struktur entspricht. Abschließend soll nochmals festgehalten werden, daß es Ziel der Berufsberatung ist, in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten zu erreichen, jedem jungen Men - sehen die entsprechende Ausbildungsstelle zu vermit- teln und den Berufsgruppen einen befähigten Nachwuchs zu sichern. (J) i f Jfl II fl er J elt a/f2-u nd JäLuJ!ifUJJf~e in Jtoµ- Sinn nnd Zw ·ck incr G neration kann nur die Sorge um die nächste sein. " Di ser Ausspruch Julius Tandlers, des Begründers der modernen Jugendfürsorge in Österreich, wurde ge- wissermaßen zum Leitsatz unseres fortschrittlichen Ju- gendwohlfahrtsgesetzes, das die zuständigen Behörden verpflichtet, Jugendwohlfahnspflege auf breiter Basis zu betreiben. Sie setzt daher bereits mit der Befürsor- gung der werdenden Mütter ein und erstreckt sich auf die Wöchnerinnen, Säuglinge und Kleinkinder. Zur Sicherung der körperlichen Entwicklung des Kleinkindes werden in Steyr bereits seit Jahren in fünf Mutterberatungsstellen und beim Stadtjugendamt durch eigens hiezu )>estellte Ärzte und ihnen beigegebene diplomierte ·Fürsorgerinnen und Fachbeamte kosten - 1o s e Beratungen in gesundheitlicher und rechtlicher Hinsicht erteilt. So erhalten die werdenden Mütter über entsprechende Emäli.rung, Kleidung, Körperpflege, richtiges Verhalten und über die zur Entbindung not- wendigen Vorbereitungen erschöpfende Aufklärung. Sowohl die Schwangere als auch die jungen Mütter werden weiters über die Ernährung und Pflege der Säug- linge, über die Säuglingsausstattung und alles Wissens- werte in diesem Zusammenhang informiert. Sie be- kommen auch ein Merkbuch und Hinweise über die Möglichkeit, ein von der Stadtgemeinde Steyr gespen- detes Säuglingswäschepaket unentgeltlich zu erhalten. Bei einer zu erwartenden außerehelichen Geburt kann die werdende Mut;er bereits vor der Niederkunft durch das Jugendamt Rechtsschutz zur Geltendmachung von Ansprüchen ,für sich und ihr Kind erhalten. Nicht zuletzt ist es diesen von der Stadt Steyr ge- schaffenen Einrichtungen zuzuschreiben, daß - wie aus der letzthin amtlich bekanntgegebenen Statistik fest- zustellen war - die Säuglingssterblichkeit in Steyr im Verhältnis zu allen anderen Bezirken und Städten Ober- österreichs am geringsten ist. . Es liegt daher im eigenen Interesse der Mütter, in Erfüllung ihrer naturgegebenen Pflicht ihren Kin- dem gegenüber, diese modernen Einrichtungen der Ju- gendwohlfahrtspflege zu nützen. Die Mutterberatungs- stellen in Steyr stehen c\Cn Interessenten unentgeltlich jeweils von 14. 00 - 16, 00 Uhr in der Redtenbachergasse Nr. 3 an Dienstagen, 46 in der Wehrgrabengasse Nr. 24 an Mittwochen, in der Otto-Glöckelstraße Nr. 4 an Dienstagen, in der Hanuschstraße Nr. 1 an Donnerstagen und in der Punzerstraße Nr. 1 an Dienstagen und Don- nerstagen zur Verfügung. V ÄRZTLICHE KONTROLLE IN DER MUTTERBERATUNGSSTELLE

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