Amtsblatt der Stadt Steyr 1961/2

1961 AMTSBLATT DER STADT STEYR 7 Räumungsverkauf Weiße - Woche vom 28. 1. - 18. 2. 1961 besonders günstiger Einkauf Im TEXTILHAUS HERZIG Steyr, Sierninger Straße 12 Telefon -2258 DER VORANSCHLAG 1961 DER STADTGEME!NDE STEYR A 1s im Vorjahr an dieser Stelle über den Voran- schlag 1960 berichtet wurde, trug die Titelseite des Amtsblattes eine Zeichnung, in der der ver- auchlagte Haushalt des Jahres 1960 durch eine Waage versinnbildlicht war. Auf der einen Schale der Waage befanden sich die Einnahmen, auf der anderen Schale die Ausgaben und beide hielten sich im vollen Gleich- gewicht. Die inzwischen erfolgte Abwicklung des Jah- res 1960 hat die.,e Prognose vollauf bestltigt. Es haben sich zwar besonders bei den Steuern höhere Einnahmen ergeben, aber andererseits auch im Laufe des Jahres Ausgabenerfordernisse gezeigt, die zur Zeit des Voran- schlages noch nicht bekannt waren. Wenn sich also auch die Einnahmen und Ausgaben des gesamten Haushaltes 1960 von S 96 418 000, -- auf S 106 130 000, -- erhöh- ten, so bleiben sie doch im vorgesehenen Gleichgewicht und wurde diese Tatsache durch den Nachtragsvoran- schlag ftlr 1960, den der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 16, 12. 1960 genehmigte, neuerlich festgestellt, Der Voranschlag für das Jahr 1961 hat dieses Gleichgewicht verloren, denn er endet mit einem ver- anschlagten Abgang im außerordentlichen Haushalt von S 10 008 200, --. Einnahmen Ausgaben Abgang Ordentlicher Haushalt 68 150 800, -- 68 150 800, -- -. -- Außerordentlicher Haushalt 24 299 800, -- 34 308 000, -- 10 008 200, -- Bei der diesjährigen Budgetsitzung erläuterte Fi- nanzreferent Stadtrat Hans Schanovsky den Haushalts- plan 1961; auf seinen ausführlichen Bericht, der gleich eingangs das vorerst ungedeckte Defizit aufklärte, stüt- zen steh diese Darstellungeru Das Jahr 1961 verfügt über den gleichen Einnah- mendurchschnitt wie er auch 1959 erzielt wurde und durch Finanzausgleich und eigene Steuern fundiert ist, Hingegen mtl.ssen als dauernde Ausgabenbelastungen eine Landesumlage, die mehr als die Hälfte der Abgabener- tragsanteile abschöpft. steigende Verpflegskosten für Be- fürsorgte in Spitälern und Anstalten, eine stlrkere Be - lastung des Personal- und Pensionetats(bei vermindertem Aktivstand) und viele kleinere Kostensteigerungen in Rechnung gestellt werden, Dazu kommen die gleichzei - tige Fortführung der Wohnbauförderung, des Brücken - baues und der Investitionen zur Modernisierung des Gas - werkes, wodurch eine stärkere Ausweitung des außero~ dentlichen Haushaltes mnwendig ist. Trotzdem eine Darlehensaufnahme von rund 8 Mill, vorgesehen ist, kann einAusgleich derEinnahmen und Ausgaben vorerst nicht erreicht werden. Dies liegt vor allem daran. daß die Rilcklagenbestände fast aufgebraucht sind und nur mehr etwa 4 Millionen Schilling zur Haushaltsführung beigesteuert werden können, Das Defizit ist daher durchaus real und echt, Es entsteht nicht dadurch, daß aus optischen Gründen ir- gendwelche WUI1$chvorhaben präliminiert werden, an deren Ausführungen im Emst gar nicht zu denken ist. Es wurde in langen und eingehenden Beratungen jede einzelne Ausgabenpost auf ihre Dringlichkeit und Not- wendigkeit geprüft und hat in das Budget nur das Auf- nahme gefunden, was ftlr die Bedürfnisse unseres Ge- meinwesens unabweisbares Erfordernis ist. Die Steuer- kraft der Stadt Steyr ist im Verhältnis zu anderen Ge - meinden bedeutend, aber es zeigt sic h, daß ho he In - vestitionsanforderungen (wie der Bau einer:G.toßbrlicke aus eigener Kraft, die starke Förderung des Wohnungs - baues aus Gemeindemitteln usw.) auf die Dauer nicht nur aus den laufenden Steueraufkommen bestritten wer- den können. Eine Übersicht über die Einnahmen. gegliedert nach ihren Quellen, ist bereits auf der Titelseite gege- ben. 1m wesentlichen beruht die Einnahmenseite einer Gemeinde auf den Bestimmungen des Finanzausgleichs- gesetzes und ist in diesem Zusammenhang festzustel- len, daß der Finanzausgleich des Jahres 1959 zwar ei- ne stabilisierende Wirkung und eine wesentliche rech- nungsmäßige Vereinfachung gebracht hat, jedoch für Steyr im Gesamtergebnis keinen finanziellen Vorteil bringt. Immerhin ist die Hoffnung nicht unberechtigt, daß die fortdauernde günstige Wirtschaftsentwicklung. die naturgemäß votsichti.gen Schätzungsziffem des Ab- gabenertrages im Voranschlag übertreffen lassen wird. Daraus könnten Mehreinnahmen erwachsen, die das Voranschlagsdefizit reduzieren wünlen, Die Gliederung der Ausgaben ist gleichfalls in großen Zügen bereits auf der Titelseite ersichtlich. Der Personalaufwand, der in den angeführten Ausgaben für die einzelnenVerwaltungsgruppen enthal- ten ist, beträgt in seiner Gesamtheit S 19 080 600, -- und ist gegenüber den 1959 abgerechneten Personalko- sten um rund S 1 500 000, -- angewachsen. Dies ist aber keineswegs auf einen erhöhten Beschäftigtenstand zurückzuführen, denn die aktiven Vollbeschäftigten sind von 472 im Jahre 1959 auf 451 im Jahre 1960 und 445 imJahre 1961 abgesunken. Die Erhöhung des Perso- naletats ist auf den größeren Anfall von Ruhe- und Ver- 27

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