Amtsblatt der Stadt Steyr 1961/2

1961 AMTSBLATT DER STADT STEYR 3 Studienförderung der Stadtgemeinde Steyr im Jahre 1960 S eit Jahren werden bereits von der Stadtgemeinde Steyr an bedürftige Hochschüler Studienbeihilfen vergeben. Bis 1959 standen jährlich S 20 000, -- zur Verfügung, die über Ansuchen anf Be.schluß des Stadtrates verteilt wurde~ und zwar erhielt jeder be- dürftige Student pro Studienjahr ohne U,nterschied S 1 000, --, welche in 2 Raten jeweils zu Semester- schluß ausbezahlt wurden. 1960 verschloß sich auch der Gemeinderat der Stadt Steyr nicht der allgemein erkannten Notwendig- keit nach Verstärkung der Studienförderung und konn- ten bis Ende Juli 1960 an 30 Studenten für das Studien- jahr 1959/60 S 29 500, -- und zwar nach dem bisher geübten Brauche, je S 500, -- zu Ende der Semester, ausbezahlt werden. · Diese etwas schablonenmlßige Regelung brachte naturgemäß in manchen Fllllen Hirten mit sich. Da im Vergleich zu frUheren Jahren nunmehr bedeutend mehrGeldmittel zurVerfügung standen.ging die Stadt- gemeinde Steyr daran, das Stlpendienwesen neu aufzu- bauen. Die Erfahrung hatte gezeigt. daß eine Anzahl äußerst bedürftiger Fälle vorlag und somit drängte sich eine Abstufung der Stipendien nach den Einkommens- verhältnissen förmlich auf. Diese erfolgte erstmalig für das Wintersemester des Studienjahres 1960/61 und wurden an 11 Studierende je S 1 000, --, an 6 Studierende je S 800, -- und an 7 Studierende je S 600, -- an Förderungs - mittel ausbezahlt. In diesem Zusammenhang ist auch die Aufteilung der Stipendiaten auf die verschiedenen Hochschulen von Interesse. 11 Studenten besuchen die Universität Wien, 3 die Hochschule für Bodenkultur Wien, 2 die Techni- sche Hochschule Wien. 2 die Hochschule für Welthan- del Wien, 1 die Akademie der bildenden Künste in Wien. 1 die Universität Innsbruck, 2 die Technische Hochschule Graz und 2 die Montanistische Hochschule in Leoben. Voraussetzung für die Erlangung eines Stipendiums der Stadt ist nach wie vor die Ansässigkeit in Steyr, Nachweis der erfolgten Inskription, entsprechende Be- dürftigkeit und ein guter Studienerfolg. Diese Neuregelung bedeutet nun in zweifacher Hinsicht eine Verbesserung fnr die Stipendiaten. Wäh- rend früher die Studienbeihilfen jeweils zu Semester- schluß ausbezahlt wurden, konnte diesmal bereits zu Semesterbeginn über das Stipendium verfügt werdt entscheidend war jedoch, daß die Stipendien in jede Fall erhöht wurden - in mehr als der Hälfte aller Fälle sogar um 100 "/o. Unabhängig von diesen Studienbeihilfen erfolgt noch alljährlich die Zuerkennung eines Stipendiums aus der Dr. Wilhelm-Groß-Stiftung durch den Stadtrat; dieser Förderungsbetrag aus dem Zinsenerlös der Stif- tung in Höhe von S 3 000, -- .wird widmungsgemäß an einen Mathematikstudenten. der in Steyr ansässig ist, eine entsprechende Bedürftigkeit und einen guten Stu- dienfortgang nachzuweisen vermag, vergeben. Obwohl da~ abgelaufene Jahr bereits spwbare Verbesserungen des Stipendienwesens brachte, entschloß sich die Ge- meindevertretung noch mehr als bisher die akademi- sche Ausbildung zu fördern und sind im Voranschlag für 1961 S 75 000, -- für Studienbeihilfen vorgesehen. Damit wird es möglich sein. im heurigen Jahr wiederum vielen bedürftigen Studenten unserer Stadt dk Studien zu erleichtern. BEDEUTENDE STEYRER Michael Blümelhuber V or 25 Jahren, am 20. Jänner 1936, starb Michael Blümelhuber, der als Meister des Stahlschnittes, Steyr zu einem Mittelpunkt dieser Kunst gemacht hat. Michael Blümelhuber wurde am 23. September 1865 in Unterhimmel, Pfarre Christkindl, als Sohn eines Eisenarbeiters geboren, Ein schweres Kieferleiden, das den erst Achtjährigen ergriff, führte zu einer tiefen Verinnerlichung. Erst im 27. Lebensjahr brachten ihm Operationen des berühmten Chirurgen Theodor Billroth Heilung. Blümelhuber besuchte die Volks- und Bürger- 23

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