Amtsblatt der Stadt Steyr 1961/1

2 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1961 Aus dem Stadtrat .... D ie 123. ordentliche Stadtratsitzung fand am 22. November 1960 unter dem Vorsitz des BUrgermei - sters Josef Fellinger statt. Für die Einrichtung des Physiksaales der Haupt- schule MUnicbbolz wurden S 35 000, --und für die Ver- längerung des öffentlichen Kanalstranges am Wieser- feldplatz vomHauseNr.17zumHauseNr. 23, S 20 000, - freigegeben; zu den Kosten dieses Kanalbaues trägt der Eigentümer des Hauses Wieserfeldplatz 23 die Hälfte bei. Femer stimmte der Stadtrat der Verlegung einer Offentlichen Wasserleitung von der Ennser Straße ent- lang derJosef-Ressel-Straße zum Wohnungsbau Tabor X zu. Der Kostenaufwand hlefUr beträgt ca. S 28 000, -- • Ein Betrag von zusammen S 155 000, -- wurde an dle Steyrer Lehrlingsheime, an die privaten Kindergär- ten, Horte und Helme sowie an den Verein •w1rtschafts- hilfe der Arbeiterstudenten Österreichs• als Beihilfen zur Verftlgung gestellt. Schließlich genehmigte der Stadtrat noch den An- kauf von 11 m3 Lllrchenschnittholz zur Verarbeitung im Städtischen Wirtschaftshof und behandelte die vor- liegenden Gewerbe-, Staatsbürgerschafts- und Personal- angelegenheiten. D ie 124. ordentliche Stadtratsitzung am 6. 12. 1960 stand ebenfalls unter dem Vorsitz des Bür- germeisters Josef Fellinger. In dieser Sitzung wurden S 490 000, -- freigege - ben, so S 35 330, -- für den Ankauf von notwendigen Kanzleieinrichtungsgegenständen, S 18 100, -- fUr Ri- golgitter und Schneeketten, S 5 900, -- für die Ausstat- tung eines Städtischen Schneeräumfahrzeuges mit einer Beleuchtungsanlage, S 5 700, -- fUr den Ankauf von Aquarellen zur Ausschmückung des Kaffeehauses am Tabor, S 400 000, -- als Teilzahlung fUr Baumeisterar- beiten am Volksbad Steyr, S 15 000, -- zur Beschaffung von Schläuchen und Kupplungen fUr die Einsatzfahrzeu- ge der Städtischen Feuerwehr und S 10 000, -- für eine Subvention an den Verband derKriegsblinden zum Zwek- ke der Einrichtung einer Hörbücherei und schließlich S 600, -- als Beihilfe fUr einen Studenten. Umfangreiche Arbeits- und Lieferaufträge beding - ten einen weiteren Umsatz von S 689 000, -- und zwar durch die Vergabe des Furallieferungsauftrages für die Wohnungsbauten Ennsleite VI/3-6, X, XII, xm, und die Auftragserteilung für die Maler- und Anstreicher- arbeiten fUr die Wohnungsbauten Ennsleite X, XII, xm und für die Spengler- und Dacheindeckungsarbeiten fUr die Bauvorhaben Ennsleite VI/3-6, X, XII und XIII. Aus dem oben angeführten Betrag sind auch die Kosten der Gartenanlagen bei den Bauten Tabor II. Vill und IX/1-5 und des Baues einer Mietgarage mit 10 Boxen in derHanuschstraße im Anschluß an den Verkaufsladen Hochgatterer, wozu die Arbeiten in Auftrag gegeben wurden, zu decken. Des weiteren stimmte der Stadtrat dem Verkauf der 884 m2 großen städtischen Grundparzelle 200/3 KG Jägerberg im StadtteilHohe Ennsleite an die Sehlos - sermeistersehegatten Emmerich und Aloisia Vösl und derVerpachtung eines Teiles von 32 m2 der städtischen Grundparzelle 1222/1 KG Steyr am Tabor an den blin - 2 den Trafikanten Anton Mayrhofer zwecks Errichtung ei - ner Trafik zu. Außerdem erledigte der Stadtrat 3 Gewerbeanträ - ge, 2 Staatsbürgerschaftsansuchen, eine Berufung in einer Bausache und beschloß eine Reihe von Straßen- verkehrsmaßnahmen, Näheres ist dem amtlichen Teil dieses Amtsblattes zu entnehmen, Aus dem Gemeinderat D er GemeL,derat wurde für den 1. 12. 1960 zu ei- ner außerordentlichen Sitzung geladen. Einziger Tagesordnungspunkt war die Beratung tiber den im Rück- stellungsverfahren zwischen der Religionsfondstreuhand - stelle und der Stadtgemeinde Steyr nunmehr zu schlie- ßenden Vergleich. Als Be,richterstatter fungierte der Finanzreferent der Gemeinde Steyr. Stadtrat -Direktor Hans Schanovsky, dessen Vorschlägen die Zustimmung eneilt wurde. Darnach hat die Gemeinde Steyr an die Religions- fonds-Treuhandstelle zur endgültigen Bereinigung der anhängigen Rückstellungsverfahren den Betrag von S 4 664 000, -- in 2 Raten zu bezahlen. Einzelheiten über diesen Vergleich und den dadurch bewirkten Status sind aus dem in diesen Amtsblatt abgedruckten Artikel zu entnehmen. BEDEUTENDE STEYRER ANTON PETERMANDL D urch seine hervorragende Messersammlung. die eine Sehenswürdigkeit des Heimathauses Steyr darstellt. ist Anton Petermandl besonders für Steyf von Bedeutung und Interesse. Anton Petermandl wurde am 2. Juli 1820 in Linz an der Donau geboren. Nach Ablegung der Gymnasial- und Lyzealstudien wandte er sich dem Staatsdienst zu. Von 1843 bis 1867 war er in Salzburg bei der k. k. Pro- vinzial-Staatsbuchhaltung tätig, wo er bei seinem Ab- gang den Dienstrang eines Rechnungsoffizials I. Klasse bekleidete; er war auch Mitglied der'Uesellschaft für Salzburger Landeskunde• und von 1862 bis 1864 Ge- meinderat der Stadt Salzburg. Hernach wurde er Rech- nungsbeamter der Salzburger Landschaft, 1869 der fürsterzbischöflichen Diözesanbuchhaltung, weltlicher Anwalt der Kongregation der Barmherzigen Schwestern und führte auch die Verwaltung des Benediktinerinnen- stiftes Nonnberg. Mit Ministerialerlaß vom 28. Okto- ber 1882 wurde Petermandl zum Kustos der von ihm an die k.k.Fachschule und Versuchsanstalt für Eisen- und Stahlindustrie in Steyr abgetretenen Messersamm- lung sowie der Lehrmittel dieser Anstalt ernannt. Mit unermüdlichem Fleiß trug er im Laufe der Jahrzehnte die Bestände dieser bedeutenden Sammlung zusammen, Als sie 1880 anläßlich des österreichischen Anthropologentages in Salzburg gezeigt wurde, erregte sie Aufsehen und fand den besonderen Beifall des Kron- prinzen Rudolf. Die•Anton Petermandl'sche Messer-

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2