Amtsblatt der Stadt Steyr 1960/11
10 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1960 KLEIDER HALBEMER, Steyr, Enge 23 lwt tfir ,\'fr ff)(IJ'J'(lt/1' ruul ('{hrkoufi'{Ltielu. er- 111,•i/l'rl 1111d l 1 ri11(;/ J 1 e/1,i11 {<'/Kl i11lenwliano l e , 111111•/Y,i{/ 1 /iil1rrfld1 1 r /',rYPUr/PI" i11 (f)aflteJL- "''111{11/11 t(//d (ll'lflt•m /II( l~ild tlltJWP l:/11 .\ 1 1'///Yur 111i/ 1111 ,1 1 , 1 1,/ll'/~mrll'll1 ll/r111/p/Jial ,,11 wurdt·u lwrl'I nusfllhrl <'h 111 dn I olgl' 12/1H5H d •s Amtsblnttt· h ·li.inddt. N1111111l'11r stl'111 a11ch b ·rcits fest, daß dl · Ko Ll'll ca. 2, fl Mllllo11c11 Sc-hUling bl'tragcm w ·rdcn, dk , usschließlich von der Stadtgl'ml'indc Steyr aufzubringen sind; insgesamt wurden in 45 000 Arb its- stuudcn. 1 200 m3 B·ton verbaut und 37 t Bcwehrungs- stahl v ·rl ·gt. Di · breite Brückenfahrbahn von 7, 50 m und die da ran anschließenden Gehsteige mit je 2, 25 m mach- ten auch e inen Ausbau der beiden Straßenanschlußstel- len notwe ndig. Besonde rs weitreichende Veränderungen wurden am linken Brückenkopf vorgenommen, um die Sicht von der Wehrgrabengasse her zu verbessern. Die Steyr-Daimler-Puch-AG zeigte großes Verständnis für diese Maßnahme zur Hebung der Verkehrssicherheit und wurde das alte Eingangsbauwerk de r Schwimmschule abgerissen. Der neue Eingang wird in die Wehrgraben- gasse verlegt werden. In Verbindung mit diesen Arbei- ten erfolgte auch die Errichtung einer eigenen Trafo- station seitlich des linken Brückenkopfes. Das derzeit zwischen Schwimmschulbrücke und Fallenbrücke ste- hende Trafohäuschen wird damit entbehrlich und kann ebenfalls abgetragen werden. Auch der Ausbau der Auffahrtsrampe von der Stadt 1 INHALTSVERZEICHNIS AUS DEM STADTRAT BAU DER GROSSEN ENNSBRÜCKE KULTURAMT - Veranstaltungskalender BRIEFMARKENAUSSTELLUNG im Rathaus NEUBAU DER SCHWIMMSCHULBRÜCKE BEDEUTENDE STEYRER - IGNAZ SCH ROFF AMTLICHE NACHRICHTEN 185 S 2 S 3 - 7 S 7 - 8 S 8 - 9 S 9 - .iO S 10 - 11 S 11 - 15 1 her bedingte einige kleinereÄnderungen an angrenzen- den Liegenschaften. Nicht uninteressant dürfte sein, daß die neue Schwimmschulbrücke schon vor Abschluß der letzten Bauarbeiten - zumindest teilweise - dem Verkehr über- geben werden muß. Der flußabwärts liegende Gehsteig und ein Teil der Straßenrampe schneiden nämlich die Zufahrt zur Notbrücke; es muß daher bereits vor der endgültigen Fertigstellung der Verkehr auf die neue Brücke umgeleitet werden. Nach Abschluß aller Arbeiten wird es noch not- wendig sein, die von den Pionieren erbaute Behelfs- straßenbrücke abzureißen; diese Konstruktion hat sich wi rklich bestens bewährt, auch das Katastrophenhoch- wasse r des vergangenen Jahres konnte ihr nichts anha- ben . Mit der Fertigstellung der Schwimmschulbrücke ist e in weiterer wichtige r Schritt zur Behebung der Brücken- misere in Ste yr geschehen; nunmehr kann man ohne verkehrshemme nde Gewichtsbeschränkungen und zeit- ra ubende n Aufenthalt an der Behelfsstraßenbrücke in das Stadtzen trum gelangen; sogar ein 60-Tonnen-Fahr- zcug wird die Brücke - a llerdings im Alleingang - be- fahre n können. BEDEUTENDE STEYRER IGNAZ SCHROFF I m Amtsblatt der Stadt Steyr vom 1. März 1960 findet sich eine kurze Lebensbeschreibung des Hi- storikers Franz Xaver Pritz (1791 - 1872), dem wir bekanntlich eine bis zumJahre 1837 reichende "Be- schreibung und Geschichte der Stadt Steyer• verdanken. An der Gestaltung dieser Stadtgeschichte war auch der emeritierte Magistratsrat und Justiziär Ignaz Schroff hervorragend beteiligt, den Pritz in der zweiten Fassung seiner Steyrer Geschichte aus dem Jahre 1851 0 die als Manuskript im hiesigen Stadtarchiv verwahrt wird, als seinen •ältesten und treuesten Freund" bezeichnet. Ignaz Schroff ist der Steyrer Chronist der Bieder- meierzeit. Vermutlich durch Pritz angeregt, beginnt er mit seinen tagebuchartigen Aufschreibungen nach dem Wiener Kongreß (1815) und schließt sie 1847, knapp vor dem Ausbruch der Märzrevolution des Jahres 1848. Neben täglichen Wetterbeobachtungen vermerkt er lokale und weltgeschichtliche Ereignisse. Er schil- dert die Besetzung der Stadt durch die Franzosen in der Zeit der Koalitionskriege, er beschreibt eingehend Hochwasser- und Brandkatastrophen, er berichtet über den Hofopernsänger Johann Michael Vogl, über Franz Schubert, Stelzhamer und andere Persönlichkeiten. Ge- wissenhaft erwähnt er alle bedeutenden kulturellen Ver- anstaltungen, vornehmlich die Aufführungen im alten Theater in der Berggasse. Für seinen Freund Pritz durch- stöbert er das Stadtarchiv. Er f~rtigt Abschriften um- fangreicher Urkunden an und exzerpien Ratsprotokolle und andere Archivalien. Die Aufzeichnungen Schroffs füllen sechs umfangreiche Bände. Noch heute sind sie eine wahre Fundgrube für den Heimatforscher, da sie auch Auszüge aus derzeit verschollenen Quellen enthal- ten.
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