Amtsblatt der Stadt Steyr 1960/10

1960 AMTSBLATT DER STADT STEYR 3 ZUFAHRT INS ENGERE BRUNNENSCHUTZGEBIET und Laubhölzern bepflanzt worden. Über die Art der Aufforstung wurden eingehende Voruntersuchungen vor- genommen und fachmännische Gutachten eingeholt. Es erweist sich gerade der Waldbestand für die Reinhaltung eines Brunnenschutzgebietes am zweckmäßigsten, da dadurch nicht nur eine Humusbereicherung eintritt, sondern auch eine ständige Beschattung der Erdoberflä- che erreicht wird. Die Wasserentnahme im Bereich des Schutzgebietes erfolgt in einer Tiefe die über 20 m un - ter der Erdoberfläche liegt. Der Wasserträger im Ent- nahmegebiet ist eine sehr mächtige Schotterschichte, die bis nahezu an die Erdoberfläche reicht. Der Vegi- tationsboden · ist sehr dünn geschichtet, reicht jedoch aus, um einer Waldbepflanzung die nötigen Wachsstof- fe zu geben. Die Forstkulturen bedürften einer ständigen, fach- männischen Pflege, wobei nicht nur die Nachbesserun- gen und das Eingehen von Pflanzen, sondern auch der große Wildbestand in diesem Gebiet der mit den Auf- forstungsarbeiten beauftragten Magistrats-Abteilung VI ARBEITSGRUPPE BEIM VERSETZEN VON JUNGPFLANZEN (Städt. Liegenschaftsverwaltung) arges Kopfzerbrechen bereiten. Wenn das Brunnenschutzgebiet auch ein Eldorado für Weidmänner darstellt, so wird vielleicht doch ein- mal zu überlegen sein, eine Einzäunung des Schutzge- bietes, so wie dies in anderen Städten der Fall ist, durchzuführen. Die Wildverbißschäden bedingen außer- dem einen starken Zuwachsverlust. Im vergangenen Herbst wurde erstmalig die sog. Verwergung gegen Wildverbiß ausgeführt, wobei sich herausstellte, daß sich dieses alte Hausmittel sehr gut bewährte.Die Ver- wergung ist _wohl an Materialkosten billig. doch die da- mit verbundenen Arbeiten verursachen nicht unerhebli- che Aufwendungen. Der Schutz und die Pflege dieses Gebietes ist un- umstritten ein wichtiges Gebot. Ziel der vollständigen Aufforstung muß es sein, einen Wald zu schaffen, der weniger aufErtrag eingestellt ist, sondern in der Haupt- sache einer einwandfreien Wasserversorgung der Stadt Steyr dienen soll und der außerdem hilft, das Land- schaftsbild zu verschönern. Das Wachstum der Stadt, die Industrie, der mo- derne Wohnkomfort, bedingen einen immer größeren Wasserverbrauch, daher wird dem entsprechenden Schutz des Brunnenschutzgebietes ei~ besonderes Augenmerk zugewendet. VERWERGTER JUNGBAUM 162

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