Amtsblatt der Stadt Steyr 1960/9
1960 AMTSBLATT DER STADT STEYR 7 HERMANN SCHMID BEDEUTENDE STEYRER GREGOR GOLDBACHER 1875-1950 G regor Goldbacher lebte und wirkte als großes Vorbild hingebungsvollster Heimatliebe. Er wur· de am 10. Oktober 1875 in Steyr geboren. be- suchte hier die Mittelschule und vollendete seinen Bil - dungsgang an der Universität in Wien. 1899 kam er als Professor für Mathematik. Darstellende Geometrie und Stenographie an die Oberrealschule seiner Vater- stadt und wirkte hier bis 1941. In diesem Jahre trat Goldbacher in den Ruhestand. Seine unermüdliche Schaffenskraft widmete er neben seinem geliebten Lehrberufe mit großem Erfolg der Heimatforschung. Durch seine gewandte Feder machte Goldbacher Steyr in ungezählten heimat- und volkskundlichen Aufsätzen als Beiträge in Büchern. Zeitschriftea und Tageszeitungen weit über Österreich hinaus bekannt. Er schilderte mit warmfühlendem Her- zen die wechselvollen Schicksale der alten Stadt und ihrer Bewohner und wies eindringlich auf die vielen Schönheiten im Stadtbild und auf die sehenswerten al- ten Gebäude. Höfe. Brunnen und Schilder hin. Seine große Rednergabe benützte er. um in Wort und Bild für Steyr in vielen Vorträgen in Österreich und Deutsch- land zu werben. 1922 pensionieren. Hermann Schmid war langjähriges Mitglied des Albrecht Dürerbundes und der Gemeinschaft bildender Künstler. Für seine künstlerischen Leistungen erhielt er die silberne Dürermedaille und den goldenen Dürerring. Erzherzog Franz Ferdinand verlieh ihm als Zeichen sei- ner Anerkennung eine goldene Nadel und eine silberne Tabatiere mit seinen Insignien. 1917 wurde er vom Kaiser Franz Josef mit dem Goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet. Viele herrliche Bilder in den Wiener Heimatbüchern •Rudolfsheim und Fünfhaus•. •Maria- hilf - Einst und Jetzt• und •Meidling• geben Zeugnis, wie sehr Hermann Schmid als Heimatmaler geschätzt wurde. Als echte Künstlernatur war er nicht nur mit vielen Malern eng befreundet. sondern auch mit Bild- hauern, Schriftstellern und Dichtern. von denen aus Steyr Michael Blümelhuber. Sepp Stöger. Albert Bach- ner und Hermann Landsiedl zu nennen sind. Die letz· ten Jahre seines Lebens verbrachte Hermann Schmid in der Heimat seiner Ahnen. in Neumarkt im Hausruck. Einige Tage vor seinem plötzlichen Tode. am 24. No- vember 1945. veranstaltete er noch in Neumarkt eine Ausstellung seiner Bilder, die ausgezeichnet besucht war. Als Sohn der Stadt Steyr ist er am Tabor beerdigt. Seine Ruhestätte ist in nächster Nähe von der seines Freundes Sepp Stöger. GREGOR GOLDBACHER FORTSETZUNG SEITE 10 150
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