Amtsblatt der Stadt Steyr 1960/7

8 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1960 Konkurrenz äußerst schwer abzusetzen sind und daß die bestehende veraltete Anlage einer Instandsetzung be- dürfe, die eine Investition von 1, 5 Millionen Schilling erfordere; auch der Personalbedarf wäre bei einer mo- dernen Gasanlage wesentlich geringer als jetzt. Da eine Gasgewinnung aus Schweröl praktisch nicht in Erwägung zu ziehen ist, weil diese Produktions- methode ein größeres Absatzvolumen voraussetzt, wäre die Gasgewinnung au$ Flüssig~as die zweckmäßigste. Ei- ne solche Anlage besteht in Osterreich zwar noch nicht, hat sich jedoch im Auslande verschiedentlich, so insbe- sondere in der oberpfälzischen Stadt Lichtenfels, be- währt. Die dortige Anlage wurde übrigens vor kurzem von Vertretern der Stadtgemeinde Steyr besichtigt. Bei dieser Methode wird Flüssiggas im Wege eines chemi - sehen Spaltvorgangs zu Stadtgas umgewandelt. Wichtig ist, daß die Gasgewinnung auf diese An bedeutend bil- liger kommt als die Produktion auf Steinkohlenbasis. Die erzielten Einsparungen würden selbstverständlich den Gasabnehmern zugute kommen, was wiederum An- reiz zu einem gesteigerten Bezug dieses volkswirtschaft- lich so wichtigen Heizmittels geben wurde. Die Versorgung von Flüssiggas dürfte auf keine be- sonderen Schwierigkeiten stoßen; ab 1961 wird es von der österreichischen Mineralölverwaltung aus der Raffi- nerie Schwechat bezogen werden können. Mit diesem Bericht wurde der Gemeinderat der Stadt nunmehr vor die Entscheidung gestellt, entweder eine Ausgabe von 3 bis 3, 5Millionen Schilling für eine neue, rentablere Gasanlage zu tätigen oder die beste- hende alte Anlage mit 1, 5 Millionen Schilling Repara- turkosten beizubehalten. B!lrgermeister Fellinger schloß diese interessante und fllr die wirtschaftliche Entwicklung des städtischen Gaswerkes bedeutsame Sitzung mit dem Bemerken, daß mit diesen Erörterungen zunächst lediglich der Zweck verfolgt wurde, den Gemeinderat und die Bevölkerung über die Sachlage zu informieren und Anregungen zu weiteren Überlegungen zu geben. Mit der endgültigen Beschlußfassung ist jedoch bereits in K!lrze zu rechnen. Baufortschritte an der neuen Ennsbrücke und an der Schwimmschulbrücke D ie günstigen Witterungs- und Wasserstandsverhält- nisse der letzten Monate haben sich auf den Bau- fortschritt an den beiden Brückenneubauten in Steyr sehr positiv ausgewirkt. So konnten bei der neuen Ennsbrücke bereits 5 Pfeiler und ein Widerlager für die Aufnahme der Land- und Flußbrückenfelder hergestellt werden. Im Bau befindet sich der letzte Landpfeiler am linken und das Widerlager am rechten Ufer• .Die Herstellung der ersten zwei Spannfelder und die Montage des 50 Tonnen schweren Vorbauwagens am linken Ufer wurde bereits abgeschlossen; die Beto- nierung ging bei besonderen Vorsichtsmaßnahmen ohne Schwierigkeiten vor sich. Jeder Bauabschnitt muß in einem Guß hergestellt werden. um Fugenbildungen aus- zuschließen; zur Erhaltung der Plastizität der Betonmas- se wird ein Verzögerungsmittel beigegeben, daß das Abbinden bis zu 9 Stunden hinausschiebt; schließlich muß noch zur Vermeidung zu hoher Abbindewärme kUh- SQIALUNG UND EISENBEWEHRUNG DER NEUEN SQIWIMMSO-IULBRÜCKE 118 NEUE ENNSBRÜCKE- MONTAGE DES VORBAUWAGENS les Ennswasser durch im Baukörper eingelassene Rohre gepumpt werden, damit die Innentemperatur bei 30° C gehalten werden kann. Der Freivorbau über die Enns wird den interessan- testen Bauabschnitt bilden. Mit 100, 84 Meter Stützwei- te besitzt die neueEnnsbrückederzeit das größte Spann- feld im freien Vorspannverfahren in Österreich. ZurEinbindung der Brückenköpfe in das bestehen- de Straßennetz wurde am linken Ennsufer mit dem Ab- tragen einzelner Liegenschaften und mit Rampenan-

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