Amtsblatt der Stadt Steyr 1960/7

1960 AMTSBLATT DER STADT STEYR 7 chen Nutzung muß das Einvernehmen mit der Natur- schutzbehörde gepflegt werden. Mit Bescheid des Amtes der o, ö. Landesregierung (abgedruckt im amtlichen Teil) wurden nunmehr diese Grenzen des Uferschutzgebietes am Stausee Staning ge- nehmigt, damit erscheint nicht nur die städtebauliche Entwicklung im vertretbaren Ausmaß gesichert, sondern auch eine zwar künstlich geschaffene, dafür aber nicht weniger schöne Seelandschaft am Rande unserer Sta·dt vor zerstörenden Veränderungen geschützt. Schwimmländerkampf am 16. und 17. Juli 1960 A m Samstag, den 16, und Sonntag, den 17. Juli 1960 wird das neue Steyrer Stadtbad zum Schauplatz des internationalen Wettkampfes Spanien gegen Österreich im Schwimmen, Springen und Wasserball. Zum dritten Mal, nachdem die beiden vorausgegange- nen Länderkämpfe in Madrid und Wattens von Öster- reich mit knappen Punktevorsprung gewonnen wurden, stehen sich nun die beiden Nationalmannschaften in Steyr zum sportlichen Wettkampf gegenuber, Foto Frühauf SCHWIMMWETTKÄMPFE IM SPORTBECKEN DES STEYRER STADTBADES Für die österreichischen Schwimmer, von denen verschiedene in letzter Zeit beachtliches internationa- les Format erreichten, zählt überdies der Länderkampf gleichzeitig als Olympia-Ausscheidungsrennen; das be- deutet. daß die Leistungen in Steyr mitbestimmend für die Auswahl der österreichischen Olympiamann- schaft sein werden. Dieser Umstand dürfte für unsere Schwimmer ein besonderer Anreiz sein, das Beste zu geben, um dem von jeden Sportler heiß erstrebJen Ziel, an den olympischen Spielen teilnehmen zu können, einen Schritt näher zu kommen. Das reichhaltige Programm beginnt am Samstag um 16, 00 Uhr, am Sonntag um 15, 00 Uhr. In den ver- schiedenen Schwimmbewerben, im Kunst- und Turm- springen und im Wasserball stehen sich jeweils die Be- sten beider Länder gegenüber. Es sei von der österrei- chischen Mannschaft bei den Damen auf die bekannten Namen Siegrid Müller, Filipowitsch, Tritmer und Öster- reichs schnellste Kraulerin Nora Novomy, bei den Her - ren auf die bekannten Schwimmer Ilk, Ziegler, Brau- ner, Wenusch, Mayr und besonders auf den Krauler Gert Kölli verwiesen. Letzterer stellte erst kürzlich ei- nen neuen österreichischen Rekord über 100 m Kraul in der international hervorragenden Zeit von 57, 9 Sekun- den auf. Die Eleganz der Spanier im Kunst- und Turmsprin- gen ist in der internationalen Sportwelt allgemein be- kannt. Auch beim Wasserball ist mit spannenden Be- gegnungen zu rechnen; die beiden letzten Ländersp iele endeten unentschieden, jede Mannschaft wird daher mit besonderem Einsatz spielen, um endlich einen Sieg zu erringen. Neben diesen rein sportlichen Wettbewerben wird noch eine Gruppe Kunstschwimmerinnen der Bundes- hauptstadt ihr Können zeigen; außerdem werden an bei- den Tagen bekannte Wiener Jux-Springer Generalan ... griffe auf die Lachmuskeln der Zuschauer unternehmen. Wenn das Wetter ein igermaßen mitspielt, wird das neue Stadtbad am 16. und 17. Juli 1960 ganz im Banne eines großen sportlichen Wettkampfes stehen und ist zu erwarten, daß diese Veranstaltung dem Schwimm- sport in Steyr viele neue Freunde gewinnen wird. Städtisches Gaswerk -Änderung der Erzeugungsmethoden 1 n dem Bestreben, die Gestehungskosten des vom Gaswerk Steyr aus Steinkohle erzeugten Stadtga- ses zu reduzieren und dam it dessen Bezugspreis herabzusetzen, hat sich die Gemeindevertretung seit geraumer Zeit mit der Frage modernerer und damit billigerer Gaserzeugungsmethoden befaßt. Nachdem nunmehr die Ergebnisse der bisher an- gestellten Untersuchungen vorlagen, berief Bürgermei- ster Josef Fellinger für den 7. Juni 1960 eine außeror- dentlicheGemeinderatsitzung ein, in welcher der Sach- bearbeiter des Österreichischen Gas- und Wasserwerks- verbandes, Dipl. Ing. Klement. einen zusammenfas- senden Bericht über die verschiedenen in Frage kom- menden Gasgewinnungsmethoden und deren Preisge- staltung erstattete. Dipl. Ing. Klement ging auch ausführlich auf die von den Gemeinderäten gestellten Fragen und erhobe- nen Bedenken ein. Er stellte fest, daß die Steyrer Gas- erzeugungsanlage veraltet und ihre Produktion wesent- lich kostspieliger ist, als dies bei modernen Erzeugungs- methoden, insbesondere auf der Basis der Schweröl- oder der Flüssiggasspaltung der Fall -ist. Der Vortragende gab außerdem zu bedenken, daß Koks und Teer, die Neben- produkte der Gaserzeugung in Steyr, infolge der großen 117

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