Amtsblatt der Stadt Steyr 1960/4
1960 AMTSBLATT DER STADT STEYR 11 Steyr sorgt vor : Organisation des Katastrophenhilfsdienstes D as Bundesgebiet wurde in den letzten Jahren wiederholt von Naturkatastrophen größeren Aus- maßes heimgesucht, die beträchtliche Schäden anrichteten. Diese Ereignisse haben den oberösterreichischen Landtag bewogen, ein Katastrophenhilfsdienstgesetz zu schaffen, das sowohl das Land als auch die Gemein- den Oberösterreichs verpflichtet, Hilfsmaßnahmen zur Abwehr von Personen- und Sachschäden bei Ele- mentarereignissen vorzubereiten. Das Land und die Gemeinden werden durch das Katastrophenhilfsdienst- gesetz ermächtigt, jedermann zu verpflichten, per- sönliche und Sachleistungen im Rahmen des Kata- strophenhilfsdienstes zu erbringen, wenn sie möglich und zumutbar sind, Auf Grund dieses Gesetzes hat nun auch der Bür- germeister der Stadt Steyr mit Zustimmung des Stadt- rates eine Verfügung über die Vorbereitung und Orga- nisation des Katastrophenhilfsdienstes in unserer Stadt erlassen. In ihr ist vorgesehen, daß die zentrale Einsatz- leitung in den Händen des Bürgermeisters und des Ma- FRANZ WICKHOFF A m 6.April werden heuer 51Jahre vergangen sein, seit Franz Wickhoff im .Hotel Cavalletto in Ve- nedig gestorben war. Wickhoff entstammte wie Ferdinand Redtenbacher einem Eisenherrengeschlecht. Sein Vater gab 1876 seinen ursprünglichen Beruf auf und widmete sich als Landtags- und Reichsratsabgeord- neter bis zu seinem Tode 1885 der politischen Tätig- keit. Franz Wickhoff, am 9, Mai 1853 im Hause Steyr, Stadtplatz 25 geboren, verbrachte seine Gymnasialzeit in Kremsmünster, Seitenstetten und Krems a,d,Donau, Anfangs wandte er sich an der Wiener Universität dem Studium der Naturwissenschaften zu, vertauschte aber dieses bald mit jenem der Kunstgeschichte. Von sei- nen Lehrern Moritz v. Thausing, Rudolf Ritter von Eitelberger, Alexander Conze und Theodor von Sickel hatten besonders die beiden letzten großen Einfluß auf sein zukünftiges Wirken, Wiederholt bezeichnete er den Meister der Quellenforschung und Geschichtswis- senschaft Sickel als seinen •wahren Lehrmeister•. Maßgebend für Wickhoff's wissenschaftliche Entwick- lung war auch der italienische Senator Giovanni Mo- relli, der unter dem Decknamen Ivan Lermolieff Stu- dien über die bedeutendsten Gemäldegalerien veröffent- lichte, Wickhoff war tätig am österreichischen Museum für Kunst und Industrie in Wien, 1882 wurde er Privat- • dozent für Kunstgeschichte. 3 Jahre später außerordent- licher Professor an der Universität Wien und 1891 or- dentlicher Professor, Er war ein sehr geschätzter Leh- rer; imposanten Besuches erfreuten sich stets seine Vor- lesungen, ebenso seine Seminarübungen und Führungen durch Museen. Wickhoff ist - dies is,t auch auf der Ge· Jf/Jjb-eUWllQ-M ü n ich holz räumt 10iJ( 1retka11./_m da.e [Jua11t1.e J2..ag» v1- t l e 1- tMuzie.dRJt r/)teiJenJ gistratsdirektors liegt. Weiters wurde eine Aufgaben- verteilung innerhalb der Magistratsdienststellen vor - genommen. Die zentrale Einsatzleitung hat bei dro- henden oder bereits eingetretenen Katastrophen auch mit anderen Behörden oder Einrichtungen Verbindung aufzunehmen. So mit dem Bundespolizeikommissa- riat Steyr, dem Österreichischen Roten Kreuz, der Ennsbauleitung, der Ennskraftwerke-AG, den Nach- bargemeinden, dem Katastrophenhilfsdienst des Lan- des, dem Bundesheer, den Interessenvertretungen und dergleichen, Die ersten Hilfs- und Abwehrmaßnah- men obliegen der Freiwilligen Stadtfeuerwehr Steyr, welche bescheidmäßig als Katastrophenhilfsdienst der Stadtgemeinde Steyr verpflichtet wurde, Mit diesen Maßnahmen hofft die Stadtverwal- tung, soweit als möglich Vorsorge getroffen zu ha- ben, um bei künftigen Katastrophenfällen Leben und Eigentum der Bewohner der Stadt zu schützen. FRANZ WICKHOFF 70
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