Amtsblatt der Stadt Steyr 1960/2

1960 AMTSBLATl DER STADT STEYR 7 hervorhob. Naturgemäß, so führte er aus, unterliegt die Bautätigkeit der Stadt einer großen Kritik, weil je- der die Auswirkungen unmittelbar wahrnimmt und sich darüber · eine Meinung bildet. Andere Amtsgeschäfte dagegen wickeln sich mehr in kleineren Kreisen ab und beschäftigen daher die Öffentlichkeit im geringeren Maße. Auch die Baupolizei hat es nicht leicht; die Bauwerber sind zum Teil große Egoisten, die den all- gemeinen Interessen nur sehr wenig Verständnis entge- genbringen, Aber auch hier läßt sich bei gutem Wil- len immer eine für beide Seiten vertretbare Lösung finden. Besonders anerkennende Worte fand der Redner für die freiwillige Stadtfeuerwehr, die jederzeit bereit steht, wenn sie gebraucht wird. Die Stadt weiß dies auch zu schätzen und gewährt der Feuerwehr jene Un- terstützungen, die ihr diesen hohen Leistungsstand er- möglichen. Als stadträtlicher Referent für die Stadtfeu- erwehr brachte er den Dank des Gemeinderates für die geleisteten freiwilligen Dienstleistungen zum Ausdruck. Zum Schluß seiner Ausführungen stimmte Bür- germeisterstellvertreter Paulmayr im Namen der Ge- meinderatsfraktion der österreichischen Volkspartei dem Budget für 1960 zu. Als niichsten Sprecher erteilte Bürgermeister Fel- linger STADTRAT AUGUST MOSER (KPÖ) das Wort. Zu Beginn seiner Ausführungen hob dieser den Umstand hervor, daß trotz des Weiterbestandes der Konjunktur wiederum eine, wenn auch geringfügige Schrumpfung des Budgetes festzustellen ist. Er folgerte daraus allge- mein, daß es den Gemeinden finanziell schlechter ge- he und führte dies auf die Finanzpolitik des Bundes und des Landes zurück, wobei er besonders auf den Polizei- kostenbeitrag an den Bund und auf die Berufsschulko- stenbeiträge an das Land Oberösterreich verwies. Be- züglich des Wohnungsbaues regte Stadtrat Moser an, alle Möglichkeiten zu prüfen, die ein billigeres Bauen ermöglichen; beim Ausbau der Straßen soll auch der Ausgestaltung der Fußwege ein besonderes Augenmerk zugewendet werden. Unter anderem stellte er noch ei- ne Anfrage über die künftige Verwendung der alten Schule auf der Ennsleite. Zum Schluß seines Referates stimmte er im Na- men der kommunistischen Gemeinderatsfraktion dem Voranschlag 1960 zu, Als nächster Sprecher befaßte sich GEMEINDE- RAT JOSEF HOOJMAYR (ÖVP) mit verschiedenen Wünschen und Vorschlägen und regte im besonderen die Untersuchung der Luft in Steyr an, um allenfalls gesundheitsschädliche Einflüsse ausschal:en zu können. Auch die Untersuchung der Belüftungsverhälmisse bei den verschiedenen Arbeitsplätzen sollte durchgeführt werden, Schließlich befaßte er sich noch ausführlich mit der Mietenfrage und verlangte, daß die Stadtge- meinde im Wege des Städtebundes für höhere Woh- nungsbeihilfen eintreten soll. Als Sprecher der Freiheitlichen Wahlgemein- schaft stimmte STADTRAT PROF. ANTON NEUMANN dem Voranschlag 1960 im Namen seiner Fraktion zu. Er lenkte die Aufmerksamkeit des Magistrates auf die 29

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